Was tun, wenn die Hofübergabe entgleitet?
Die Übergabe eines landwirtschaftlichen Familienbetriebes stellt ein wichtiges Ereignis für die ganze Familie dar. Während die Rollen neu verteilt werden, sind Informationen und Abklärungen zu rechtlichen, betriebswirtschaftlichen und steuerlichen Aspekten von grosser und unabdingbarer Bedeutung.
Bei der Übergabe eines landwirtschaftlichen Betriebes ist der zwischenmenschliche Aspekt nicht zu unterschätzen. So können Themen, wie das veränderte Zusammenleben, die neuen Zuständigkeitsbereiche und allenfalls das veränderte Beziehungsgefüge zu ungeahnten Spannungen führen.
Tauchen nun solche ungeahnten Spannungen auf, stellen sich die Fragen, was kann aus Sicht der Betriebsentwicklungsberatung unternommen werden und warum kann eine solche Beratung entscheidend für die betroffenen Parteien sein?
Aussenansicht verhilft Klarheit zu verschaffen
Oftmals verlieren sich die betroffenen Parteien innerhalb eines Konfliktes oder einer Problemstellung. Nicht anders ist es bei einer komplexen Situation wie einer Hofübergabe. Denn die unabhängige, neutrale Sicht von aussen fehlt. Hinzu kommt, dass die involvierten Parteien meist nicht den nötigen Abstand zur vorliegenden Ausgangslage haben und sich daher nicht sachlich über die Situation unterhalten können. Meist übertönen schliesslich persönliche Befindlichkeiten die rationalen und notwendigen Entscheidungen und machen somit die Ausgangslage schwer überschaubar.
Auslegeordnung bringt «Ordnung»
Im Beizug einer unabhängigen und fachkundigen Person wird eine Auslegeordnung der aktuellen Situation angegangen. Mittels des Verschaffens von gegenseitigem Gehör aller persönlichen Befindlichkeiten und Bedürfnisse im Zuge eines Konfliktes, können die betroffenen Parteien ungeahnte zwischenmenschliche Erfahrungen erleben. Den Emotionen und persönlichen Ansichten Raum zu geben ist wohlbemerkt weder bequem noch gewohnt. Dies kann aber zu Klarheit und Erleichterung für alle Beteiligten führen.
Individueller Lösungsweg ist gefragt
Die Arbeit ist dann aber noch nicht getan. Mittels gezielter Gesprächsführung und individueller Prozessbegleitung durch die Beratungsfachkraft, kann gemeinsam mit den Parteien ein betriebsspezifischer Lösungsweg erarbeitet werden. Daraus können sich Antworten auf die anfangs scheinbar unbeantwortbaren Fragen ergeben. Bekanntlich gibt es nicht DEN Lösungsweg. Jeder einzelne Betrieb hat sich mit seinen Voraussetzungen auseinander zu setzen und daraus seine eigene passende Vorgehensweise zu erarbeiten.
Die Strickhof Beratungsstelle für Betriebsentwicklung unterstützt Betriebsleitende in der Findung ihrer individuellen Betriebsstrategie.
Nehmen Sie bei Fragen mit uns Kontakt auf und wir begleiten Sie auf Ihrem Weg.
INFO
«Stamm Betriebsführung» - Start im Herbst 2024
Der Strickhof hat aufgrund der oben geschilderten Ausgangslage auf den landwirtschaftlichen Betrieben, den Stamm «Betriebsführung» initiiert. Betriebsleitende in der Landwirtschaft können sich im Rahmen vom Stamm mit Berufskolleginnen und Berufskollegen zu selbstbestimmten Themen und Inhalten austauschen. Wir sind der Überzeugung, dass Lösungswege schliesslich nur individuell und persönlich gefunden werden können. Wegweiser dazu können aber vor allem im Austausch mit BerufskollegInnen erkannt und diskutiert werden.
Der Strickhof bietet im Rahmen vom Stamm eine Plattform für den Austausch. Zudem besteht die Möglichkeit, spezifische Themen und Herausforderungen in Einzelberatungen anzugehen.
Im Herbst 2024 soll der erste «Stamm Betriebsführung» gegründet werden. Im Rahmen des Gründungstreffens wird das Jahresprogramm (3 – 4 Treffen jährlich) mit gewünschten Themenbereichen und allfälligen Referenten und Tätigkeiten festgelegt.
Details und Anmeldung:
https://www.strickhof.ch/publikationen/stamm-betriebsfuehrung/