Berufsbildnertagung Weinberufe
Vierzig Berufsbildner/innen und Prüfungsexperten/-expertinnen wurden über die wichtigsten aktuellen Themen informiert. Dazu gehörten Neuigkeiten aus der Berufsfachschule (Remo Walder) und aus der Branche (Martin Wiederkehr und Jürg Bachofner vom Branchenverband Deutschschweizer Wein BDW sowie Matthias Tobler von der Vereinigung Schweizer Weinhandel VSW).
Die Schwerpunkte waren:
- Totalrevision Grundbildung (Matthias Tobler; Susi Steiger-Wehrli): Aktuell werden die Inhalte des Bildungsplans überarbeitet. Angestrebt wird ein neues Ausbildungssystem mit einer neuen Berufsbezeichung (Weinfachmann/-frau EFZ), bei dem nach drei Ausbildungsjahren eine der beiden Fachrichtungen abgeschlossen werden kann (Winzer oder Kellerwirtschaft). In einem vierten Jahr kann mit der anderen Fachrichtung die Ausbildung vervollständigt werden. Ziel ist eine Einführung ab 2024.
- Fachbewilligung Pflanzenschutz (Remo Walder für Carine Théraulaz): Aktuell in der Vernehmlassung ist die Umsetzung der neuen FaBe. Diese soll weiterhin Bestandteil der Winzer-Ausbildung sein und als Voraussetzung gelten für den Kauf und die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln. Nach einer Übergangsfrist bis 2026, während der bestehende FaBes erneuert werden können, sollen diese nach jeweils 8 Jahren durch Wiederholungskurse aufgefrischt werden müssen.
- Fallbeispiele aus der Praxis (Robin Haug): Im Rahmen einer fiktiven Geschichte wurde vermittelt, was in der praktischen Ausbildung auf dem Betrieb alles schief laufen kann. Diese Sensibilisierung schuf die Grunglage für weiterführende Diskussionen.
- Berufsbildungspraxis/Checkliste für Ausbildner (Gianmarco Ofner): Die Checkliste soll die Berufsbildner in der Arbeit mit den Lernenden unterstützen und auf wichtige Werkzeuge, wie die Planung der Lerndokumentation und den Bildungsbericht hinweisen. Diese beiden Dokumente helfen die Lernentwicklung festzuhalten und Massnahmen abzuleiten. Sie sind damit auch eine wichtige Grundlage für die Gespräche mit den Lernenden.
Die Tagung wurde von der FG Berufsbildung erstmals im neuen Schulhaus Grüental organisiert, das die Tagungsteilnehmer/innen kennenlernen und besichtigen konnten. Apéro und Imbiss rundeten den Anlass ab und boten Gelegenheit für weiteren Austausch.
Die Tagung war ein voller Erfolg. Der Strickhof konnte mit der Veranstaltung erste Erfahrungen sammeln, inwiefern der neue Standort auch während des laufenden Schulbetriebs als Treffpunkt für Austausch und Vernetzung genutzt werden kann.
Remo Walder, FG Berufsbildung