Rindvieh aktuell Mai/2025
Rindvie aktuell Mai/2025 Sommerfütterung
1. Wasser ist das wichtigste Futtermittel
In kurzer Laufdistanz nach dem Melkstand-Ausgang sollte eine grosse Trogtränke stehen. Auf der Weide sollte die Tränkeanzahl derjenigen im Stall entsprechen (mit einem Trog pro 15 bis 20 Kühen). Warum? Milchkühe haben im Sommer einen stark erhöhten Wasserbedarf (150-200 L/Tag), insbesondere nach dem Melken haben sie grossen Durst.
Tränken täglich mit Bürste reinigen, auch unter dem Schwimmergehäuse. Warum? Schlechte Wasserqualität gefährdet die Tiergesundheit und reduziert die Futteraufnahme und dies spiegelt eine reduzierte Milchleistung wider.
2. Fütterungszeiten und Fütterungsmanagement
Der Futtertisch darf über Nacht nicht leer werden, optimalerweise wird abends frisches Futter vorgelegt. Warum? Fütterungszeiten sollten an die Aktivitätsphasen der Kühe angepasst werden. Bereits ab Temperaturen über 25 °C zeigen Kühe eine veränderte Futteraufnahme. Gegebenenfalls die Mineralstoffgaben erhöhen (nach Analyse).
Selektionsverhalten am Futtertisch vermeiden. Warum? Die verschiedenen Futterkomponenten sollen möglichst einheitliche Partikelgrössen aufweisen. Selektives Fressen beeinträchtigt die Pansenaktivität negativ und begünstigt Stoffwechselerkrankungen. Tipp: Ration mit einer Schüttelbox aussieben.
Die Temperatur der Rationen regelmässig kontrollieren und bei Bedarf stabilisieren, z.B. durch den Einsatz von Futterzusatzstoffen. Warum? Hohe Temperaturen erhöhen das Risiko von Fehlgärungen und Nacherwärmung am Futtertisch und in der Silage. Der Vorschub im Fahrsilo sollte 2 m/pro Woche betragen. (Hochsilo 15 cm/Tag)
Futterreste müssen mindestens einmal täglich besenrein entfernt werden, kleben Futterreste am Futtertisch ist es an der Zeit für eine gründliche Reinigung Warum? Keimbelastung auf dem Futtertisch impft das tägliche Futter und beeinträchtigt die Tiergesundheit aber auch die Milchqualität.
Ausgleichsfutter bei Weidehaltung kann helfen, die Nährstoffversorgung zu optimieren. Warum? Bei Weidehaltung schwanken Angebot und Qualität des Grases oftmals stark. Energie-, Protein- und Rohfasergehalt sollen auf die Leistung der Tiere abgestimmt sein.
3. Belegungsdichte und Stallmanagement
Die Belegungsdichte, besonders bei abkalbenden Kühen und Rinder, sollte im Sommer reduziert werden. Warum? Um Stress zu vermeiden und die Gesundheit zu fördern. Kühe produzieren mit ihren Pansenmikroben viel Wärmeenergie.
Smartes Tool: Nutzen Sie den THI-Rechner in der Strickhof-App
| Link: Merkblatt Wasserversorgung
| Link: Merkblatt Fahrsilo
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Gefahr auf Nasenhöhe im Kälberstall
Neugeborene Kälber liegen rund 80 % des Tages, während sich deren Nase nur wenige Zentimeter über der Einstreu befindet. Insbesondere Schadgase, wie Ammoniak und Schwefelwasserstoff, die schwerer als Sauerstoff sind, sitzen oft in Tiefstroh-Senken, genau dort, wo die Nase der Kälber liegt.
Gefährlich können Grossraumventilatoren oder starke natürliche Luftbewegungen sein, die Schadgase unter anderem unter den Spaltenböden aufwühlen oder durch Kanäle aufsteigen und in den Kälberbereich strömen lassen. Nur saubere und trockene Einstreu, sowie konsequente Frischluftzufuhr auf Nasenhöhe lassen Lungenentzündungen keine Chance.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier: Kälberlüftung
Aktuelles aus dem Team Tierhaltung:
- Online-Fachabend «Biosicherheit und aktuelle Tierseuchenlage», 27.05.2025; Veranstaltungslink Fachabend
- Strickhof Beef-Tag, Lindau, 03.06.2205, Veranstaltungslink Beef-Tag
- Arbeitskreis «Homöopathie im Stall» nächstes Treffen am 09. 11. 2025, Veranstaltungslink AK Homöopathie im Stall