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Die Modelle der Standorte Wu00e4denswil (links) und Lindau zeigen, wie unterschiedlich stark die Infektionen der vergangenen Niederschlagsperiode ausgefallen sind. Die Vorhersage prognostiziert mit den kommenden Niederschlu00e4gen starke Ascosporen-Ausstu00f6sse fu00fcr beide Standorte. Quelle: bioaktuell.ch>

Obst-Info Zürich 10/2025

Themen vom 22.4.2025: Wetterprognose und Phänologie Kernobst/Steinobst ¦ Kernobst: Schorf; Feuerbrand ¦ Steinobst: Pilzkrankheiten; Pflaumensägewespe; Schwarze Kirschenblattlaus, Grüne Zwetschgenblattlaus

Wetterprognose und Phänologie Kernobst/Steinobst

Ab morgen Mittwochnachmittag sind die nächsten Niederschläge prognostiziert, trockenes und wärmeres Wetter ist erst wieder für das Wochenende in Aussicht. Es muss also von einer längeren Blattnassdauer ausgegangen werden, entsprechend wichtig ist es das «Spritzfenster» bis spätestens morgen Mittag noch zu nutzen.

Wetterprognosen: meteoschweiz.ch

 

Phänologie
Viele Apfelsorten sind derzeit in Vollblüte und auch Spätblüher wie Rubinette oder Iori sind mindestens am Aufblühen. Bis auf Kaiser Alexander sind die meisten Birnensorten in abgehender Blüte oder bereits abgeblüht, gleiches gilt auch für die Zwetschgenkulturen. Bei den Kirschen zeigt sich ein sehr heterogenes Bild, nebst bereits abgeblühten Sorten stehen viele Bäume noch in Vollblüte. 

 

Kernobst

Die Niederschläge der vergangenen Tage haben laut Modellberechnungen zu mehreren intensiven Ascosporen-Ausstössen geführt, wobei die Niederschlagsmenge bzw. Blattnassdauer lokal sehr unterschiedlich ausgefallen ist. Die Sporenfalle in Lindau wurde am Dienstag 22.04. ausgezählt und das Resultat bestätigt den sehr hohen Sporenausstoss.

Schorfprognose 22.4.2025
Die Modelle der Standorte Wädenswil (links) und Lindau zeigen, wie unterschiedlich stark die Infektionen der vergangenen Niederschlagsperiode ausgefallen sind. Die Vorhersage prognostiziert mit den kommenden Niederschlägen starke Ascosporen-Ausstösse für beide Standorte. Quelle: bioaktuell.ch

www.bioaktuell.ch (rimpro)

 

Auch wenn ein ansehnlicher Teil des Potentials an reifen Sporen somit bereits freigesetzt wurde, ist mit den angekündigten Niederschlägen für die kommenden Tage mit weiteren Ausstössen und entsprechend starken Infektionen zu rechnen. Wir empfehlen, bis spätestens morgen Mittwochmittag eine vorbeugende Behandlung durchzuführen, um potenziell schwere Schorfinfektionen zu verhindern.

Pflanzenschutz ÖLN: Vor den kommenden Niederschlägen und bis Blühende können weiterhin Anilinopyrimidine (z.B. Chorus etc.) in Tankmischung mit Captan/Delan eingesetzt werden, die neben Schorf auch gegen Kelchfäule wirken (max. 3 Behandlungen). Ein Zusatz von Pflanzenstärkungsmitteln wie Bion (über die Blüte mit 40g/ha) oder Vacciplant erhöht die Widerstandsfähigkeit gegenüber diversen Krankheiten, auch Feuerbrand. 

Pflanzenschutz BIO: Tonerdeprodukte (8 kg/ha) + Netzschwefel (5-6 kg/ha). Gegen Birnenschorf und bei schwefelempfindlichen Apfelsorten die Schwefelmenge um ca. 1/3 reduzieren. Sollte ein grosses Infektionsereignis eintreten und die Niederschlagsmengen den Spritzbelag abwaschen, kann eine abstoppende Behandlung mit Schwefelkalk (Curatio) ins Keimungsfenster gemacht werden. Eine Anwendung auf das noch nasse Blatt erhöht dabei die Wirksamkeit.

 

Feuerbrand

Am Ostersamstag wurden im Kanton Zürich 25 Proben à 100 Blüten gesammelt und im Labor auf Feuerbrandbakterien untersucht. Erfreulicherweise waren sämtliche Proben negativ. Die aktuellen Temperaturen reichen nicht, um die Infektionsbedingungen zu erfüllen, weshalb abgesehen von Pflanzenstärkungsmitteln (Bion, Vacciplant) keine weiteren Massnahmen nötig sind. Sollte sich an dieser Situation etwas ändern, melden wir uns via Obst-Info.

 

Steinobst

Pilzkrankheiten

Es gelten weiterhin die Hinweise zu den Behandlungsmöglichkeiten der verschiedenen Pilzkrankheiten im Obst-Info ZH 08/2025

 

Pflaumensägewespe

Die Bekämpfung sollte bei Überschreiten der Schadschwelle von 80 bis 100 Wespen pro Weissfalle in vielen Lagen bereits erfolgt sein. In spät abblühenden Lagen bzw. bei spät abblühenden Sorten ist eine Behandlung sofort nach Blühende durchzuführen.
Pflanzenschutz ÖLN: Acetamiprid (z.B. Gazelle) sofort nach der Blüte einsetzen. Wirkt auch gegen Blattläuse.
Pflanzenschutz BIO: Quassia-Präparat sofort nach dem Abblühen einsetzen

 

Schwarze Kirschenblattlaus, Grüne Zwetschgenlaus

Abgehende Blüten auf Blattlauskolonien kontrollieren, dabei sind mindestens 100 Blütenbüschel zu untersuchen, die Schadschwelle liegt bei 2% bis 5% Befall.
Für allfällige Massnahmen vgl. Obst-Info ZH 09/2025

 

PDF: Obst-Info Zürich 10/2025