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Phu00e4nologie-Stadium bei Fellenberg Vollblu00fcte BBCH65, Strickhof Lindau, 14.04.2025>

Obst-Info Zürich 9/2025

Themen vom 15.4.2025: Wetterprognose und Phänologie Kernobst/Steinobst ¦ Kernobst: Schorf ¦ Steinobst: Pilzkrankheiten; Pflaumensägewespe; Schwarze Kirschenblattlaus, Grüne Zwetschgenblattlaus ¦ Allgemeinverfügungen KEF / Mittelmeerfruchtfliege

Wetterprognose und Phänologie Kernobst/Steinobst

Das Wetter hält sich nicht immer an die Prognosen, so sind die Niederschläge in den vergangenen Tagen häufig geringer ausgefallen als gemeldet. Nun zeichnet sich ab, dass am Donnerstag verbreiteter etwas grössere Niederschlagsmengen und damit eine ausgedehnte Blattnassdauer eintreten wird. Die Temperaturen bleiben über Ostern in einem Bereich der weder zu einer erhöhten Frost- noch Feuerbrandgefahr führen wird.

www.meteoschweiz.ch

 

Phänologie
Die Blüte hat praktisch bei allen Kernostsorten begonnen (Stadien BBCH60 = «erste Blüten offen» bis zur Vollblüte (BBCH 65) bei Birnen.
Beim Steinobst befinden sich ebenfalls sämtliche Sorten in Blüte mit einer grossen Streuung (BBCH63-67).

Phänologie Kernobst Steinobst 14.04.2025
Phänologie-Stadien am 14. April 2025 am Standort Strickhof Lindau

 

Kernobst

Weiterhin besteht ein grosser Vorrat an reifen Ascosporen (hellrote Fläche in der Grafik) und starker Blattzuwachs. Mit den gemeldeten grösseren Niederschlagsmengen am Donnerstag werden diese Sporen nun ausgestossen. 

Verbunden mit der zu erwartenden längeren Blattnassdauer erwarten wir ein erstes grosses und entscheidendes Infektionsereignis. Dieses gilt es möglichst gut vorbeugend abzudecken. Da bereits überall die Apfelblüte begonnen hat, empfehlen wir vor den grossen Niederschlägen am Donnerstag eine vorbeugende Behandlung durchzuführen. Führen Sie eine vorbeugende Behandlung auch dann aus, wenn Sie die letzte Behandlung kurz vor dem vergangenen Wochenende – also vor weniger als einer Woche – gemacht haben.

Schorfprognose 2025
Die Schorfprognose für den Standort Wädenswil zeigt sehr starke Infektionsbedingungen an. Quelle: bioaktuell.ch

Rimpro Schorfprognose (www.bioaktuell.ch)

 

Pflanzenschutz ÖLN: Über die Blüte können max. 3 Behandlungen mit Anilinopyrimidinen 
(z.B. Chorus etc.) in Tankmischung mit Captan/Delan eingesetzt werden, die neben Schorf auch gegen Kelchfäule wirken. Über die Blüte empfehlen wir gegen Mehltau an Stelle von Schwefel Wirkstoffe wie Bupirimate (Nimrod) oder Cyflufenamid (z.B. Cyflamid) einzusetzen. Ein Zusatz von Pflanzenstärkungsmitteln wie Bion (über die Blüte mit 40g/ha) oder Vacciplant erhöht die Widerstandsfähigkeit gegenüber diversen Krankheiten, auch dem Feuerbrand. Mit einer Behandlung vor dem Donnerstag ist das gesamte Osterwochenende abgedeckt.

Pflanzenschutz BIO: Tonerdeprodukte (8 kg/ha) + Netzschwefel (5-6 kg/ha). Gegen Birnenschorf und bei schwefelempfindlichen Apfelsorten die Schwefelmenge um ca. 1/3 reduzieren. Sollte ein grosses Infektionsereignis eintreten und die Niederschlagsmengen den Spritzbelag abwaschen, sollte eine abstoppende Behandlung (Curatio) ins Keimungsfenster gemacht werden.

 

Steinobst

Pilzkrankheiten

Mit den anstehenden Niederschlägen besteht auch beim Steinobst ein erhebliches Risiko für Infektionen von Pilzkrankheiten wie Monilia, Schrotschuss oder Sprühflecken. Wir empfehlen eine Behandlung vor den kommenden Niederschlägen.

Hinweise zu den Behandlungsmöglichkeiten ÖLN und BIO finden Sie im Obst-Info ZH 08/2025.

 

Pflaumensägewespe

Die Überwachung mit weissen Klebefallen zeigt eine teilweise hohe Flugaktivität. Gleichzeitig ist der Blütenansatz bei Zwetschgen dieses Jahr recht unterschiedlich, was in vielen Fällen eine Bekämpfung der Pflaumensägewespe notwendig machen wird. Die Schadschwelle beträgt 
80 bis 100 Wespen pro Weissfalle. 

Die Bekämpfung sollte unmittelbar nach der Blüte erfolgen, bei unterschiedlich abblühenden Sorten empfehlen wir eine blockweise Behandlung. 

Pflanzenschutz ÖLN: Acetamiprid (z.B. Gazelle) sofort nach der Blüte einsetzen. Wirkt auch gegen Blattläuse.

Pflanzenschutz BIO: Quassia-Präparat sofort nach dem Abblühen einsetzen

 

Schwarze Kirschenblattlaus, Grüne Zwetschgenlaus

Die Kirschen sind meistens noch in voller Blüte und die Zwetschgen am Abblühen. Abgehende Blüten auf Blattlauskolonien kontrollieren, dabei sind mindestens 100 Blütenbüschel zu untersuchen, die Schadschwelle liegt bei 2% bis 5% Befall.

Pflanzenschutz ÖLN: Kirschen unmittelbar nach der Blüte mit einem Aphizid behandeln. Zugelassen ist auch Acetamiprid, dieses jedoch bevorzugt nicht jetzt verwenden, sondern für die Behandlung gegen die Kirschenfliege aufsparen. Umgekehrt sollten Zwetschgen nach dem Abblühen bevorzugt mit Acetamiprid behandelt werden, weil dann gleichzeitig eine Wirkung gegen Sägewespen erzielt wird.

Pflanzenschutz BIO: Bei Kirschen ist der Einsatz von Produkten auf Neemöl-Basis möglich, bei Jungbäumen mit hohem Befall kann nach 2-3 Tagen eine zusätzliche Behandlung mit 
Pyrethrum in Kombination mit Kaliseife sinnvoll sein.

Bei Zwetschgen nur stark befallene Jungbäume sofort nach dem Abblühen mit Pyrethrum in Kombination mit Kaliseife behandeln. Eine gute Behandlung bis zur Tropfnässe ist dabei wichtig. Achtung: Pyrethrum ist bienengiftig!

 

Fruchtausdünnung Zwetschgen: siehe Obst-Info ZH 08/2025

 

Allgemeinverfügungen KEF / Mittelmeerfruchtfliege

Folgende Allgemeinverfügungen wurden seit der letzten Obst-Info erteilt:

 

Die Bewilligungen sind bis am 31. Oktober 2025 befristet, für die genauen Produkte und Anwendungshinweise beachten Sie bitte unbedingt die verlinkten Dokumente!

 

PDF: Obst-Info Zürich 9/2025