So finden Sie uns

Strickhof
Eschikon 21
CH-8315 Lindau
+41 58 105 98 00
info@strickhof.ch

Strickhof auf Social Media

Seit vergangener Woche blu00fcht der Lu00f6wenzahn und erste Bestu00e4uber sind unterwegs. Damit sich die Bienen nicht mit dem Metaboliten Sulfonamid kontaminie-ren, sind Flu00e4chenbehandlungen mit Asu-lam in Wiesen mit blu00fchenden Pflanzen verboten. Alternativ kann Harmony SX eingesetzt werden. Foto: Strickhof>

Pflanzenbau News 9. April 2025

Themen: Zuckerrüben: Abschluss Saat; Fröste und Herbizid; Rübenerdfloh ¦ Getreide: Krankheiten ¦ Rapsglanzkäfer ¦ Wiesen und Weiden: Blacken ¦ Detektionsbasierte Applikation von Herbiziden: Einsatz auf ext. Wiesen

Zuckerrüben

Abschluss der Zuckerrübensaat

Das schöne Wetter ermöglichte vielerorts gute Saatbedingungen. Die meisten Rüben sind bereits gesät. Neben den Saatbedingungen müssen jedoch auch die Saateinstellungen stimmen. Gerade bei der momentan trockenen Witterung muss das Saatkorn Boden- und Kapillaranschluss haben, um sauber auflaufen zu können. Früh gesäte Zuckerrüben erblicken bereits das Licht der Welt. Je nach Saattermin stehen diese Pflanzen bereits im Keim- oder 2-Blattstadium.

Zuckerrüben Saat
Die Zuckerrübensaat steht vor dem Abschluss Bildquelle: Matthias Lüscher, SFZ

 

Fröste und Herbizid

Die Tagestemperaturen kratzen mittlerweile an der 20 Gradmarke. In der Nacht wird es jedoch noch immer frostig kalt. In den vergangenen Tagen kam es vielerorts zu Frostnächten. Zwar übersteht der Zuckerrübenkeimling im Normalfall Minustemperaturen von 2-3° C. Dennoch sollten die Rübenpflanzen regelmässig beobachtet werden. Frostschäden sind nicht immer sofort sichtbar und können häufig erst nach ein paar Tagen an den Pflanzen erkannt werden. Zu den Symptomen gehören unter anderem welkende, vergilbende Blätter und schwarz verfärbte Rübenherzen. Bei letzterem sind die Schäden meist irreversibel. 

Aufgrund der kalten Nachttemperaturen sollte vorerst mit einer Herbizidapplikation zugewartet werden. Frostige Temperaturen führen zu Stress an den zärtlichen Zuckerrüben. Gestresste Pflanzen sind immer anfälliger auf Spritzmittelschäden. Daher sollte die Herbizidbehandlung nicht überstürzt vorgenommen werden. Zum Wochenende steigen die Nachttemperaturen etwas an, wodurch eine Herbizidbehandlung wieder in Betracht gezogen werden kann. Aufgrund der starken Sonneneinstrahlung ist davon auszugehen, dass die Kontaktmittel eine gute Wirkung haben werden. Für eine optimale Wirkung der Bodenherbizide sind die Böden vielerorts bereits zu trocken. Die Bodenherbizide sollten jedoch auf keinen Fall im Herbizidsplit fehlen. Metamitron kann mehrere Wochen im Boden verweilen und somit beim nächsten Niederschlag reaktiviert werden.

Bei Conviso-Rüben kann nach wie vor mit der Herbizidbehandlung zugewartet werden, bis das Unkraut das 2-4-Blattstadium erreicht hat.

Rübenerdfloh

Früh gesäte Rübenbestände sind bereits im Zweiblatt-Stadium. Trotz den trockenen Bedingungen im Oberboden ist die Zuckerrübe als tiefwurzelnde Kulturpflanze noch ausreichend mit Wasser versorgt. Die offizielle Bekämpfungsschwelle (BKS) für eine sonderbewilligungspflichtige Bekämpfung mit Pyrethroiden liegt im Keimblatt bei 50% befallene Pflanzen respektive im 2-4 Blatt bei 80% befallenen Pflanzen. Solange die Rüben im Wachstum nicht gehemmt werden, können auch 100% der Pflanzen mit mehreren Schabstellen toleriert werden, denn sobald die ersten echten Blätter gebildet werden, verliert der Zustand der Keimblätter an Bedeutung.

Zuckerrüben Schädlinge
Aufgrund des reduzierten Phytotox-Risikos können bei Conviso-Rüben Schab-stellen eher toleriert werden. Foto: Strickhof

 

Getreide

Krankheiten

Ab Beginn Schossen sind die ersten Kontrollzeitpunkte für Getreidekrankheiten ausgewiesen. Erste Wintergerste ist im DC 31, bei Winterweizen sind nur Septembersaaten weiterentwickelt. Die typischen Getreide-Halm und Blattkrankheiten wie Halmbruch, Roste sowie Blatt- und Netzflecken benötigen entweder Regenspritzer zur Sporenverbreitung oder Feuchtigkeit, dass überhaupt Sporen gebildet werden, die mit dem Wind verbreitet werden könnten. Die Feuchtigkeit fehlt aber und Krankheiten im Getreide sind momentan kein Thema. Das wird sich nach Mitte April mit dem Wetterwechsel ändern. Die geltenden BKS und Kontrollstadien im Feldbau finden Sie hier: PDF: Bekämpfungsschwellen 2025 für Massnahmen gegen Schadorganismen im Feldbau (ÖLN)

Raps

Rapsglanzkäfer

Die ersten Rapsbestände haben diese Woche das Blütenstadium erreicht. Der Insektizideinsatz mit den bewilligten Produkten ist ab DC 60 verboten. Wo die Blütenknospen noch geschlossen sind, liegt die BKS gegen den Glanzkäfer bei 10 Käfer je Pflanze. Der Probenumfang beträgt 5x10 Pflanzen, wobei nicht nur die grössten, dominierenden Pflanzen geschüttelt werden sollen. Das Klopfen in die Hand ist zu ungenau, insbesondere sobald auch die Seitenknospen entwickelt sind, denn die Schadschwelle gilt jeweils für die ganze Rapspflanze und nicht nur für den Hauptknospentrieb. Am besten klopft man jede Pflanze einzeln in einen Karton oder ein Becken (siehe verlinktes Video). Eine Sonderbewilligung für das Pyrethroid Blocker kann erst erteilt werden, falls vorgängig ein Produkt angewendet wurde, welches keine Sonderbewilligung benötigt – Spinosad (Audienz / Elvis) oder Acetamiprid (Gazelle SG, etc.) – und die Schadschwelle abermals überschritten wird.

Raps Glanzkäfer Schädling Video
Sobald die Blüten geöffnet sind, bekommt der Glanzkäfer den gesuchten Pollen quasi auf dem Serviertablett und muss nicht mehr die Knospen aufbeissen. Schäden sind durch die Käfer dann nicht mehr zu erwarten, im Gegenteil, sie wirken sogar als Bestäuber. https://www.youtube.com/shorts/BWsBoxyuc7g

 

Wiesen und Weiden

Blacken

Eine Flächenbehandlung von Blacken ist wegen dem negativen Einfluss auf den Futterertrag erst ab Ende August bis Ende September empfohlen. Die Wirkung ist im Herbst auch sicherer, weil die Blacken die Wuchsstoffe dann besser in der Wurzel einlagern. Wenn die Flächen-Behandlung trotzdem im Frühjahr durchgeführt werden muss, ist zu beachten, dass Asulam (Asulox, Ruman, Trifulox) nur eingesetzt werden darf, wenn keine blühenden Pflanzen (Löwenzahn, Klee etc.) vorhanden sind. Dies ist zum Schutz der Bienen, weil das Abbauprodukt von Asulam, ein Sulfonamid, antibiotisch wirksam ist. Der Wirkstoff Asulam verliert die Zulassung. Die Aufbrauchfrist für alle Asulam-Produkte ist der 01.07.2026.

Wiesen und Weiden Frühling
Seit vergangener Woche blüht der Löwenzahn und erste Bestäuber sind unterwegs. Damit sich die Bienen nicht mit dem Metaboliten Sulfonamid kontaminie-ren, sind Flächenbehandlungen mit Asu-lam in Wiesen mit blühenden Pflanzen verboten. Alternativ kann Harmony SX eingesetzt werden. Foto: Strickhof

 

Detektionsbasierte Applikation von Herbiziden

Einsatz auf Ext. Wiesen

Auch in diesem Jahr besteht wieder die Möglichkeit zum sonderbewilligungspflichtigen Einsatz von Geräten zur detektionsbasierten Applikation (DA) von PSM auf «Extensiv genutzten Wiesen» und «Wenig intensiv genutzten Wiesen» der Qualitätsstufe QI und QII gegen Blacken, Ackerkratzdisteln und Herbstzeitlosen. Kommen Sie bei Interesse gerne auf uns zu. 

Im Kanton Zürich haben wir Erfahrungen mit den Geräten «Ecorobotix-ARA», «Rumex» oder dem «RumboJet 880». Die geltenden Regelungen im ÖLN sind in der Infonotiz des BLW betreffend den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln anhand detektionsbasierter Applikation (Version November 2024). beschrieben. Auf Nicht-BFF-Flächen darf DA unter den in der oben genannten Infonotiz beschriebenen Voraussetzungen ohne Sonderbewilligung eingesetzt werden. Dies gilt auch für Flächen, die für den Beitrag für den Verzicht auf Herbizide im Ackerbau angemeldet sind.

Detektionsbasierte Applikationstechnik
Unter anderem die Anschaffung von Geräten zur detektionsbasierten Applikation (DA) wird ab dem 1. Mai 2025 im Rahmen der Strukturverbesserungsverordnung gefördert. Foto: Strickhof

 

Webinar 10.4.2025: Förderung von Feldrobotern und E-Traktoren

PDF: Pflanzenbau News 9. April 2025