Pflanzenbau News 8. Mai 2024
Zuckerrüben
Erdfloh
Bei trockenem, windigen Wetter sind die Erdflöhe besonders aktiv. Bei Regenwetter wie es am Montag, Dienstag und am Mittwoch herrschte, war keine Aktivität der Erdflöhe. Dies wird sich bei zunehmend trockenem und warmem Wetter übers Wochenende wieder ändern. Kontrollen sind am Freitag besonders wichtig. Anmerkung betreffend ÖLN: Mittel mit erhöhtem Risikopotential für Oberflächengewässer dürfen im ÖLN nicht eingesetzt werden. Ausnahme: Wenn keine Mittel mit tieferem Risikopotential bewilligt sind. Dann kann die Fachstelle Pflanzenschutz mit einer Sonderbewilligung das Verbot aufheben. Gegen Erdflöhe sind nur Mittel aus der Gruppe der Pyrethroide zugelassen. Die Sonderbewilligung muss vor der Behandlung eingeholt werden!
Nach wie vor ist die Digitale Lösung nicht verfügbar, aus diesem Grund ist das Sonderbewilligungs- Formular, für Betriebe im Kanton Zürich, auf der Webseite des Strickhofs zu finden.
Link zum Formular: Zuckerrübenerdfloh Sonderbewilligung Kanton Zürich 2024
Schwarze Rübenblattläuse
Erste schwarze Rübenblattläuse wurden gefunden. Kontrollen sind ab dem Wochenende angesagt.
Die Bekämpfungsschwelle im 4 Blattstadium ist bei 50% der Rüben mit schwarzen Blattläusen, im 6-10 Blattstadium sind es dann 80% der Pflanzen.
Bei überschrittener Bekämpfungsschwelle ist ein Produkt mit dem Wirkstoff Pirimicarb einzusetzen. Die Temperaturen werden auf über 15°C steigen, das ist eine Voraussetzung, dass dieser Wirkstoff sicher wirkt. Ein Einsatz ist ohne Sonderbewilligung bei überschrittener BKS möglich.
Mitteilung der Schweizerischen Fachstelle für Zuckerrübenbau
Nach dem guten Auflaufen der Zuckerrüben haben die schwierigen Wetterbedingungen der letzten Wochen das Rübenwachstum etwas ausgebremst. Ein langsames Durchlaufen der Jugendentwicklung der Rüben fördert diverse Schädlinge. In trockeneren Gebieten konnte der Rübenerdfloh vereinzelt massive Schäden verursachen. Die letzten Regentage haben die Erdflohsituation jedoch wieder etwas beruhigt. In den nächsten trockenen Tagen sollte der Erdfloh auf dem Feld jedoch weiterhin beobachtet werden. Schneckenschäden spielen bislang eher eine untergeordnete Rolle, können jedoch mit den kürzlich gefallenen Niederschlägen an Bedeutung zunehmen.
Die Wettersituation der nächsten Tage laden zu einer Herbizidapplikation in den Zuckerrüben ein. Die Niederschläge anfangs Woche gewährleisten eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit und somit eine gute Wirkung des Bodenherbizids. Zudem werden Kontaktmittel mit den erwarteten Sonnenstrahlen ebenfalls in ihrer Wirkung gefördert. Beim Zudosieren des Kontaktzusatzmittels Debut muss darauf geachtet werden, dass die Metamitronmenge auf 0.8l/ha angepasst wird. Andernfalls wird die Wirkung des Herbizidsplits gehemmt. Bei Conviso-Rüben steht ebenfalls langsam aber sicher die erste Unkrautbehandlung bevor. Die Melde ist dabei das Zeigerunkraut, welches mit dem Erreichen des 2-4-Blattstadiums den Applikationszeitpunkt setzt. Es wird eine zweimalige Applikation mit je 0.5l/ha Conviso One und 1l/ha Mero empfohlen. Die zweite Conviso-Behandlung erfolgt anschliessend etwa zwei Wochen nach der ersten Applikation.
Weizen
Nun auch Gelbrost vorhanden
Neben dem schon oft erwähnten Septoria-Befall sind nun auch erste Weizenblätter durch den Gelbrostpilz befallen. Gelbrost hat ein grösseres Schadpotential als Braunrost, da Gelbrost neben den Blättern auch die Ären befallen kann. Bei Temperaturen zwischen 10-15 °C und hoher Feuchtigkeit, dem Wetter welches momentan herrscht, werden Gelbrost-Infektionen begünstigt und somit ein starkes Ausbreiten des Gelbrostes gefördert.
Gelbrost ist an den gelblichen Rostpusteln, welche in Linien in Längsrichtung des Blattes angeordnet sind, zu erkennen. Braunrost bildet keine Linien, die orangen Rostpusteln sind unregelmässig auf dem Blatt verteilt.
Getreidehähnchen
Nach wie vor sind noch keine Larven sichtbar. Es gilt aber bei erreichter Bekämpfungsschwelle zu beachten, dass die beiden bewilligten Wirkstoffe (Acetamiprid und Spinosad) nicht in allen Getreidearten zugelassen sind.
Gazelle FL (Acetamiprid, nur die flüssige Formulierung ist gegen Getreidehähnchen zugelassen) hat nur in Weizen eine Zulassung.
Audienz / Elvis (Spinosad) ist in Roggen, Triticale und Weizen zugelassen. In Dinkel oder Hafer können Getreidehähnchen nicht chemisch bekämpft werden, da kein Insektizid bewilligt ist.
Kartoffeln
Krautfäule
Aus dem Rheintal wurde diese Woche ein Befall von Krautfäule gemeldet (das ist der Zweite gemäss phytopre.ch). Wir empfehlen beim Abdecken von Frühkartoffeln bzw. Kartoffeln unter Folie, die Stauden mit einem teilsystemischen Fungizid, im Biolandbau mit Kupfer zu behandeln.