Pflanzenbau News 17. Oktober 2024
Raps
Verkürzen
Ende August gesäter Raps hat sich gut entwickelt. Bei Beständen die intensiv geführt werden, steht das Verkürzen bei der nächsten, regenfreien Phase an. Diese Behandlung führt zur Verbesserung der Standfestigkeit, der Winterfestigkeit und fördert die Seitentriebbildung. In früh gesäten und dichten Beständen wird diese Behandlung auch vorgenommen, um zu verhindern, dass der Raps im Herbst mit dem Längenwachstum beginnt und sich dadurch der Vegetationskegel nicht mehr in geschützter Bodennähe befindet. Fungizide, die auch eine verkürzende Wirkung aufweisen, wirken auch gegen den Pilz der Wurzelhals und Stängelfäule Phoma. Reine Wachstumsregulatoren wie der Wirkstoff Mepiquatchlorid wirken nicht gegen Pilzkrankheiten.
Welche Produkte im Raps gegen Phoma oder zur Verbesserung der Standfestigkeit eingesetzt werden können finden Sie im Mittelheft auf Seite 26.
Die zu behandelnden Rapsbestände sollten eine kräftige Bestandesentwicklung aufweisen und nicht durch Staunässe oder Bodenverdichtung geschwächt sein. Mischungen mit Gräserherbiziden oder Blattdüngern (Bor) sind möglich. Beim Produkt Caryx dürfen gemäss technischem Merkblatt keine schwefelhaltigen Stickstoffdünger zugesetzt werden.
Erst einzelne Larven der Erdflöhe beobachtet
Ab Mitte Oktober findet man bei einem starken Erdfloh-Befall die ersten weissen Larven in den Blattsielen der Rapspflanzen. Die Larven haben einen dunklen Kopf, sind schmutzig weiss, weisen vorne 3 Beinpaare auf und am Hinterleib zwei kleine schwarze Dornen. Sie werden bis zu 7mm lang.
Bei guten Bedingungen schlüpfen aus den neben den Rapspflanzen abgelegten Eiern bereits im September erste Larven. Diese kriechen auf die äussersten Blätter der Rapspflanze, wo sie sich in den Blattstiel einbohren und braune Frassgänge verursachen. In ihrem Lebenszyklus verlassen sie den Stiel mehrmals. Die Bohrlöcher und teilweise die Frassgänge sind auf der Oberseite der Blattstiele gut zu finden. Gegenwärtig sind noch sehr wenige Larven zu finden. Die Eiablage Bedingungen bzw. das Wetter für die Entwicklung der Larven war bislang schlecht (nass und kalt). Sie bevorzugen mildes Wetter.
Die Bekämpfungsschwelle ist überschritten, wenn Sie auf der Kontrolle in 7 von 10 Rapspflanzen je mindestens 1 Larve finden (7 Pflanzen müssen Larven aufweisen). Sie können auch anhand der Berlese Methode die Larven in den Blattstielen austreiben. Der Probenumfang beträgt 5x5 Pflanzen. Im Durchschnitt müssen 2-5 Larven/Pflanze vorhanden sein, also mindestens 50 Larven.
Für die Behandlung sind nur Pyrethroide zugelassen, diese benötigen eine vorgängig beantragte Sonderbewilligung.
Dieses Jahr sind die Kontrollen wichtig. Wir gehen davon aus, dass momentan wenig Larven vorhanden sind. Mit besserem Wetter kann sich das noch ändern, da die Käfer bei milden Wintern den ganzen Winter Eier ablegen können.
Sonderbewilligung elektronisch beantragen
Video-Anleitung e-Sobew am Computer erstellen
Auf der Strickhof-Webseite finden Sie eine Video-Anleitung wie Sie die Sonderbewilligung am Computer erstellen. Im Video wird auch erklärt, wie Sie vorgehen müssen, wenn der Lohnunternehmer für Sie die Schadschwelle ermittelt und bei Bedarf eine Sonderbewilligung stellt.
Alle Infos zur elektronischen Sonderbewilligung im Kanton Zürich
Mais
Maisstorzen mulchen zur Maiszünsler Bekämpfung
Die Bekämpfung des Maiszünslers ist eigentlich sehr einfach und ohne Pflanzenschutzmittel möglich, im Vergleich zu neueren oder anderen Schädlingen wie diverse Rübenrüssler, Japankäfer oder die Rapserdflöhe.
Maiszünsler können durch den Einsatz von Trichogramma-Schlupfwespen oder sehr effizient auch durch mechanische Massnahmen bekämpft werden. Das Mulchen der Storzen vor der pfluglosen Saat einer Winterkultur oder der Einsatz des Pfluges spätestens bis Ende April des nächsten Jahres. Die Larve des Zünslers überwintert in den untersten 20cm des Maistängels. Werden die Storzen zerquetscht, gemulcht oder untergepflügt vor der Verpuppung der Larve im nächsten Jahr, hat die Larve im Maisstängel keine Überlebenschance und stirbt.
Der Maiszünsler überwintert nur in den intakten Mais-Stängelresten. Er hat keine andere Wirtspflanze. Wenn also alle die Maisstorzen und Stängelresten zerkleinern oder sauber unterpflügen, wäre der Maiszünsler ausgerottet.
Strickhof Feldtag vom 23. Oktober 2024: ABGESAGT
Der Treffpunkt für Ackerbauprofis wurde mangels Anmeldungen und wegen günstigen Wetterprognosen für Herbst-Feldarbeiten abgesagt.
PDF: Strickhof Pflanzenbau News 17. Oktober 2024
Hinweis: Am 24.10.2024 erscheint kein Pflanzenbau News. Die nächste Mitteilung folgt am 31.10.2024.