Pflanzenbau News 10. September 2025
Zuckerrüben
Cercospora Blattflecken
Lohnt sich die letzte geplante Fungizidbehandlung gegen Cercospora in Zuckerrüben? Um unnötige Kosten zu vermeiden, bedarf es einer sorgfältigen Abwägung von Befallsdruck, Witterung und Reststandzeit. Grundsätzlich ist eine Behandlung nur wirtschaftlich, wenn die Schadschwelle von 1–2 kleinen Befallsnestern pro Are oder einem grösseren Befallsherd überschritten ist. Mit sinkenden Temperaturen verlangsamt sich die Krankheitsentwicklung, was den Nutzen einer späten Massnahme reduziert. Zudem gilt: Liegen weniger als sechs Wochen bis zur Ernte, ist eine Behandlung in der Regel nicht mehr rentabel. Zwecks Resistenzmanagement ist es wichtig, innerhalb der Triazol-Gruppe (Resistenzgruppe 3) die Wirkstoffe Difenoconazol und Prothioconazol zwischen den Spritzungen abzuwechseln. Ausserdem ist zu beachten, dass die chemisch-synthetischen Produkte für jeweils maximal 2 Behandlungen pro Kultur zulässig sind.
Erdmandelgras
Untersuchen Sie den Rübenacker noch vor der Ernte auf Erdmandelgras. Jetzt im blühenden Zustand ist es gut erkennbar. Bei einem Befall informieren Sie umgehend unsere Pflanzenschutzfachstelle (Meldepflicht), damit wir Sie bei der Bekämpfung unterstützen können. Sie sind zudem verpflichtet, die beteiligten Lohnunternehmer (Roder und Maus) in der Erntekette über den Befall zu informieren. Die befallene Parzelle muss am Schluss geerntet werden, um eine Verschleppung der Erdmandeln zu verhindern.
Mais
Wildschwein-Schutz
Nur ein gut gepflegter Zaun bietet effektiven Schutz vor Wildschweinschäden im Maisfeld. Besonders wichtig ist es, die Vegetation rund um den Zaun niedrig zu halten. Wächst die Unkrautvegetation oder der Mais zu nah an den stromführenden Drähten, kann es zu Ableitungen kommen – der Draht wird dann durch die Pflanzen geerdet. Das schwächt die Spannung und macht den Zaun für Wildschweine durchlässig. Im schlimmsten Fall wird dadurch das Schwarzwild eingezäunt, mit verehrenden Kulturschäden als Folge. Deshalb sollte das Umfeld des Zauns nochmals kontrolliert und nötigenfalls gemulcht oder freigeschnitten werden.
Raps
Rapserdfloh
Der Rapserdfloh ist ab Temperaturen von etwa 12°C aktiv, wobei die Aktivität mit steigenden Temperaturen zunimmt. Die optimale Temperatur für seine Frassaktivität und die spätere Eiablage liegt bei etwa 16–20°C. Etwas mehr zu schaffen macht ihm die feuchte Witterung – Rapserdflöhe vertragen bekanntlich keine nassen Füsse. Entsprechend gering ist sein Schadensausmass und nur in Einzelfällen mussten bislang Sonderbewilligungen für die Bekämpfung der adulten Rapserdflöhe ausgestellt werden. Im Keimblattstadium beträgt die Bekämpfungsschwelle bei einem Probeumfang von 10 x 5 Pflanzen 50 % der Pflanzen mit mehreren Frassstellen (Schabstellen).
Wichtig: Wir stellen keine regionalen Sonderbewilligungen mehr aus. Der Einsatz von Pyrethroiden im Ackerbau bedarf in jedem Fall einer einzelbetrieblichen Sonderbewilligung
(>> sonderbewilligung.strickhof.ch). Damit wir Ihren elektronischen Sonderbewilligungsantrag möglichst speditiv bearbeiten können, begründen Sie Ihren Antrag wenn immer möglich und fügen Sie Fotos vom Schadensausmass hinzu. Sie finden auf unserer Strickhof-Webseite eine Video-Anleitung zur digitalen Sonderbewilligung. Unter anderem wird auch erklärt, wie die Freigabe des Zugriffs an Lohnunternehmer durch den Kunden gelingt und wie im Anschluss der Lohnunternehmer einen Sonderbewilligungsantrag für seinen Kunden erfassen kann.
Sobald der Raps aus dem Keimblattstadium herausgewachsen ist und die ersten Laubblätter entfaltet, werden die jungen Pflanzen dem Erdfloh wahrscheinlich davonwachsen. Den Hauptschaden verursachen erst später die Larven, welche sich ab Ende September in die Blattstiele einbohren und mit dem Frass im Stiel beginnen. Diese «Larvenbehandlung» ist erst Ende Oktober bis Mitte November spruchreif.
Herbizidschäden am Feldrand
Nach dem Einsatz von Clomazone-haltigen Herbiziden können an Feldrändern oder direkt angrenzenden Kulturen Aufhellungen auftreten. Ursache ist selten eine Abdrift, sondern die sogenannte Dampfphase: Clomazone kann sich bei bestimmten Witterungsbedingungen (hohe Temperaturen, Wind) verflüchtigen. Die Symptome sind meist vorübergehend und beeinträchtigen die Futterernte nicht. Eine sorgfältige Anwendung und Randstreifenmanagement reduzieren das Risiko.