Obst-Info Zürich 14/2025
Wetterprognose und Phänologie
Bis auf Weiteres bleiben die Tagesmaximaltemperaturen um 20 Grad. Grössere Niederschlagsmengen werden ausbleiben, auch wenn geringe Niederschläge nicht ausgeschlossen sind. Morgen enden mit der in diesem Jahr nicht wirklich «Kalten Sophie» die Eisheiligen. Abgesehen von gewissen Frostschäden in Muldenlagen ist der Obstbau 2025 damit von umfangreicheren Frostschäden verschont geblieben. Schwacher Bodenfrost ist jedoch am Freitag nochmals möglich.
Für Ausdünnmassnahmen mit BA und Säure sind die Bedingungen momentan sehr gut.
Kernobst: Pilzkrankheiten
Schorf/Mehltau
Im überwinternden Laub sind nur noch etwa 5% des Ascosporen-Depots vorhanden. Darum rückt der Fokus auf die Sekundärinfektionsphase in den Vordergrund. Vor Niederschlagsereignissen und wenn die letzte Behandlung zu weit zurückliegt, sollte der Schutzbelag trotzdem erneuert werden.
Die langen trockenen Phasen in diesem Frühjahr haben den Mehltaubefall begünstigt. Werden die Primärtriebe nicht entfernt, kann Mehltau auch mit vielen Behandlungen nicht unter Kontrolle gebracht werden.
Für eine erfolgreiche Mehltaubekämpfung sind nur kombinierte Massnahmen (Entfernung Triebe und Pflanzenschutzmassnahmen) erfolgsversprechend.
Feuerbrand und «Verwechsler»
Mit dem Ende der Blüte ist die Hauptinfektionsphase für Feuerbrandinfektionen vorüber. In Kürze sollten bei Befall die ersten Symptome sichtbar werden. Achten Sie darum in ihren Anlagen auf Feuerbrandsymptome und melden Sie uns, wenn Sie Befall feststellen.
Weitere Bilder von typischen Symptomen finden Sie hier: Feuerbrandsymptome an Obstgehölzen (strickhof.ch)
In den letzten Tagen erreichen uns vermehrt Meldungen von vermeintlichem Feuerbrandbefall, der sich aber als andere Krankheit herausstellt. Besonders Birnenblütenbrand (Pseudomonas) und Monilia scheint dieses Jahr häufiger aufzutreten.
Steinobst Krankheiten
Dank der aktuellen, trockenen Periode sind keine unmittelbaren Massnahmen notwendig. Niederschläge können an jungen Blättern und Früchten jedoch weiterhin zu Schrotschuss- und Monilia-Infektionen führen. Die Bitterfäule-Bekämpfung bei Kirsche erfolgt ab Schorniggelstadium (BBCH 75). Bei Sprühflecken beginnt die Hauptinfektionsgefahr ab der zweiten Maihälfte. Beachten Sie, dass der Einsatz von Produkten wie Schwefel oder Myco-Sin zu bleibenden Spritzflecken auf den Früchten führen kann, insbesondere, wenn diese unter Folienabdeckung eingesetzt werden.
Steinobst Schädlinge
Pflaumenwickler: Im Kanton Zürich konnten wir in KW 19 einen ersten Flughöhepunkt verzeichnen. Die Eiablage ist im Gang und bis in mittlere Lagen dürfte auch der Larvenschlupf der ersten Generation schon begonnen haben. Da mit der direkten Bekämpfung jedoch bis zur zweiten Generation gewartet werden sollte, sind derzeit noch keine Behandlungen angezeigt.
Kirschenfliege: Der Flug beginnt in diesen Tagen und wo Gelbfallen zur Überwachung eingesetzt werden, sollten diese spätestens jetzt aufgehängt werden. Volleinnetzung gegen KEF kann auch den Einflug der Kirschenfliege verhindern. Frühsorten sind meist weniger gefährdet und mit der ersten Behandlung kann noch gewartet werden.
Notfallzulassungen / Allgemeinverfügungen
Auf der Website vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV sind alle Allgemeinverfügungen (nach Jahr sortiert) zu finden:
www.blv.admin.ch: Notfallzulassungen/Allgemeinverfügungen