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Unsichtbares sichtbar machen – Dokumentation als Schlüssel

Umrauscherquote, Remontierungsrate und Anzahl abgesetzte Ferkel – im Sauenstall gibt es viele Kennzahlen, um effizient und effektiv zu produzieren. Eine akribische Dokumentation ist wichtig, um bei Bedarf entsprechende Vorbereitungen zu treffen.

Eine solide Dokumentation kann im Notfall einen Betriebshelfer anleiten oder einem neuen Mitarbeitenden die Einarbeitung erleichtern. Auch kann bei einem Rundgang mit dem Berater oder Tierarzt optimal Auskunft gegeben werden, um schneller eine passende Lösung zu finden.

Alles im Blick - Eine Magnetwand mit 
Klemmbrettern für die effiziente Erledigung der anstehenden 
Arbeiten. (Bild S. Meese, Betrieb Remporc AG)
Alles im Blick - Eine Magnetwand mit Klemmbrettern für die effiziente Erledigung der anstehenden Arbeiten. (Bild S. Meese, Betrieb Remporc AG)

Den Stallrundgang meistern und die richtigen Schlüsse ziehen
Dabei hilft es auch ab und zu die Theorie und die eigene Praxis zu reflektieren. Wer kennt es nicht, der Berater schaut sich die Tränken an und fragt nach dem Durchfluss.

Für die Sauen sind 2 L/min vorgesehen (säugende 2.5-4 L, tragende 1.5-1.8 L). Der Wasserbedarf hängt auch von der Fütterung ab. Zudem ist eine gute Wasserqualität essentiell.

HaltungsabschnittKg LGLiter pro Tier und Tag
Saugferkel, inkl. Milch<1-2
Absetzferkel<291 -3.5
Mastschweine30 3-4
 706-8
Jungsau1205-10
Tragende Sauen12-20
Säugende25-35

Quelle: Fachinformation Tierschutz Wasserversorgung von Schweinen, Nr.8.8 (2)d | September 2013

 

Die Sauen brauchen Flüssigkeit. Dies wird besonders unter der Geburt deutlich. Ein Rechenbeispiel: alle 5 bis 20 min ein Ferkel - sagt die Theorie. Im Durchschnitt dauert die Geburt 2.5 h (andere Quellen geben 3 h bis 5 h an). Währenddessen ist der Flüssigkeitsverlust gross, erst danach beginnt die Sau wieder zu fressen und zu trinken. Warmes Wasser in einer Schale oder im Trog anbieten, hilft hier zügig den Ausgleich zu schaffen. Noch besser ist es, wenn zusätzlich Elektrolyte angeboten werden. Diese können entweder mit einer einfachen Glukose-Kochsalzlösung hergestellt werden oder Sie nehmen fertige Produkte von den Futtermühlen oder dem Tierarzt. 

Sauenkarte gut vorbereiten und die bisherigen Würfe studieren. 
(Bild. S. Meese, Betrieb Strickhof)
Sauenkarte gut vorbereiten und die bisherigen Würfe studieren. (Bild. S. Meese, Betrieb Strickhof)

Eine Überwachung der klimatischen Situation im Abferkelstall hilft den Sauen und Ferkeln. Die Muttersau hat ein anderes Temperaturbedürfnis als die Ferkel. Die Sau fühlt sich bei rund 21 °C noch wohl, 18 °C wäre besser. Ein optimal funktionierendes Ferkelnest und Stalllüftungen sind somit das A&O. Auch ist es wichtig bei den Temperatureinstellungen, die Position des Fühlers zu berücksichtigen.

 

 ideale Lufttemperatur (°C) 
Neugeborene35 – 37 (Ferkelnest)
Saugferkel28 – 32 (Ferkelnest)
Absetzferkel25 – 27 
Jager (25 kg)28
Vormast20
Hauptmast18 (+2°C bei Spaltenboden)
Zuchtschweine18 – 23
Eber16 – 18

Quelle: (Heinritzi, 2006)

Checkliste im Abferkelstall
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der täglichen Stallrunde – was machen die Saugferkel? Gerade in der jetzigen Witterungssituation. Plötzlich steigen die Temperaturen und die Lüftung läuft auf Hochtouren. Dann hört man zahlreiche Nieser von den Kleinen. Ist das Ferkelnest korrekt eingestellt?

Aktueller Fall vom eigenen Betrieb: Beim Kontrollgang am Vormittag wurden niesende Saugferkel bemerkt. Ein prüfender Blick zeigte, dass der Streifenvorhang noch nicht komplett runtergelassen wurde (zu Beginn lässt man den Vorhang auf einer höheren Position, damit die Neugeborenen leichter den Weg finden). Jedoch war vom Einstreuen das Ferkelnest durch das aufliegende Sägemehl (siehe Bilderreihe) nicht dicht. Durch die erhöhte Lüftungsleistung bei den steigenden Temperaturen, entstand Zugluft. 

Keine 10 min später liegen die Ferkel nicht mehr vor, sondern im Ferkelnest. Diese Massnahmen auf einer Checkliste zu notieren, hilft den Überblick zu behalten – auch für Mitarbeiter, sodass nichts vergessen geht.

 

Stets die Ferkelnester auf Soll-& Ist-Temperatur kontrollieren und zügig anpassen. (Bild. S. Meese, Betrieb Strickhof)
Stets die Ferkelnester auf Soll-& Ist-Temperatur kontrollieren und zügig anpassen. (Bild. S. Meese, Betrieb Strickhof)