Rübensaat ist bis im April möglich
Die Rübensaat
Die Rübensaat fand dieses Jahr verteilter als in anderen Jahren statt. Ein Teil der Produzenten hat bereits anfangs März gesät, ein weiterer grosser Teil in der letzten Schönwetterperiode um den 22. März und die letzten dürften wohl anfangs April säen. Die Niederschläge im März waren zwar nicht ausreichend um die Wasserdefizite auszugleichen, dennoch waren sie für die Zuckerrübensaat Gold wert. Die anhaltenden eher feuchten Bedingungen waren für die wenigsten Felder ein Problem. Die Pillen konnten, wenn die Bodenbearbeitung nicht zu tief erfolgte, fast überall auf die feuchte Bodenschicht abgelegt werden. Unter den aktuellen Bedingungen war eine eher flache Saat von 1-2cm angesagt. Dank den immer wiederkehrenden Niederschlägen war es nicht nötig, den Samen tiefer abzulegen. Die Zuckerrüben machen, sobald sie gekeimt sind, rasch eine tiefe Pfahlwurzel und erreichen so die verbleibende Winterfeuchte immer. Es ist daher zu hoffen, dass die Entwicklung rasch vorangetrieben wird und die Rüben trotz etwas späterer Saat zügig vorwärts wachsen. Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Rübenkampagne sind nach wie vor vorhanden.
Schädlinge
Wie in den letzten Jahren darf mit einer guten Wirkung von Force gerechnet werden. Es ist dennoch wichtig, dass die Zuckerrüben den Schädlingen davon wachsen können. Bei anhaltender Trockenheit dürften Schnecken eine untergeordnete Rolle spielen. Sollte das Aprilwetter weiterhin regnerisch sein, muss zwingend auf Schnecken kontrolliert werden. Der erste bekämpfungswürdige Schädling wird der Erdfloh sein. Aufgrund der gestaffelten Saaten ist eine Prognose schwierig zu machen, wie sich die kommenden Wochen entwickeln werden. Felder in der Nähe von Hecken und Waldrändern dürften wieder besonders gefährdet sein. Diese Felder sind genaustens zu kontrollieren und bei Überschreitung der Bekämpfungsschwelle zu bekämpfen (Keimblatt 50% und 2-4-Blatt 80% befallene Pflanzen -> erst dann darf mit Sonderbewilligung behandelt werden!). Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Zuckerrüben, vor allem die Smart Sorten, mehr Schäden ertragen als die Bekämpfungsschwelle vorsieht. Zudem hat Witterung einen grossen Einfluss. Regnet es in regelmässigen Abständen, so werden die Erdflöhe abgespült und richten einen geringeren Schaden an. Sollte es aber über eine längere Zeit trocken bleiben, ist eine Insektizidbehandlung eine mögliche Alternative. Ab dem 2-Blattstadium der Zuckerrüben ist der Schaden durch den Erdfloh zu vernachlässigen. Weiter ist auf Grund des milden Winters mit einer hohen Anzahl an Blattläusen zu rechnen. Agroscope prognostiziert den Einflug auf das erste Maidrittel.
Herbizideinsatz
Mit früherem Saattermin wird oftmals eine Herbizidbehandlung mehr nötig. Achten Sie darauf, dass 2-3 Wochen nach der Saat der erste Split im klassischen Anbau gesetzt wird und wenn nötig auf 4 Splits umgestellt wird. Wichtig dabei ist, dass am Schluss der Herbizidbehandlungen zwischen 4-5l/kg/ha (z.Bsp. 1.5l/ha – 1.5l/ha – 2.0l/ha) ausgebracht wurden. Vorallem bei Saaten, welche bereits in der ersten Märzdekade durchgeführt wurden, braucht es besondere Aufmerksamkeit. Bei den Kontaktherbiziden muss vor allem auf die Unkrautzusammensetzung und die Umweltbedingungen geachtet werden. Abzüge oder Zuschläge von bis zu 50% von der Basismenge können nötig sein. Bei der ersten Behandlung auf leichten oder sauren Böden ist auf das Beimischen von Dual, Spectrum, Tanaris und Venzar zu verzichten. Herbizidsplits werden meist nach 10-14 Tagen zwei bis drei Mal wiederholt. Je nach Wetterlage kann dies aber auch zu Abweichungen kommen. Ab dem zweiten Split und je nach Trockenheit/Unkrautgrösse empfehlen wir zusätzlich vermehrt auf Kontaktwirkstoffe wie Debut oder Lontrel zu setzen. Wichtig dabei ist, dass eine Tagestemperatur von 15 Grad und mehr erreicht wird.
Bei den Conviso Smart Rüben ist speziell auf den weissen Gänsefuss zu achten. Erreicht dieser das 2-(4) Blattstadium, ist eine Behandlung angezeigt. Für eine erfolgreiche Bekämpfung bei allen Bedingungen hat sich gezeigt, dass eine Aufteilung der gesamten Menge auf 2x 0.5l/ha am erfolgreichsten ist. Die zweite Behandlung erfolgt dann in einem Abstand von etwa 14 Tagen. Bei allen Behandlungen wird empfohlen 1.0 l/ha Mero beizumischen. Bodenfeuchtigkeit erhöht die Wirkung von Conviso One deutlich.