Rindvieh aktuell 04/2024
Früherkennung Krankheiten
Auswirkungen auf Mensch und Umwelt
Der erste Schritt eines guten Gesundheitsmonitorings ist die visuelle Kontrolle der Tiere. Bevor die Kuh sichtlich krank ist, können häufig erste Symptome festgestellt werden, die auf eine verminderte Gesundheit hinweisen.
Kuhsignale
Digitale Unterstützungen
Neben der Herausforderung leistungsstarke, aber trotzdem gesunde und langlebige Kühe zu halten, stehen wir vor dem Problem des Arbeitskräftemangels. Visuelle Tierkontrollen sind zeitaufwändig und in Hinblick auf den Arbeitskräftemangel immer schwieriger umzusetzen. Aus diesem Grund bieten digitale Gesundheitsmonitoring-Systeme eine gute Unterstützung. Achten Sie dennoch auf Kuhsignale, ein Sensorsystem ersetzt nicht das gute Auge des Landwirts für seine Tiere.
Hinweis: Sensorsysteme in Kombination mit Beobachtung der Kuhsignale können viele Vorteile mit sich bringen.
Antibiotika durch Früherkennung einsparen
Ein Körper ist immer bestrebt Krankheitserreger zu bekämpfen und Verletzungen zu heilen. Die Selbstheilung des Körpers ist kräftezerrend, darum ist Leistungsrückgang eines der typischen Früherkennungsmerkmale für Erkrankungen. Die zur Verfügung stehende Energie wird in die Heilung investiert und die Produktion/das Wachstum wird reduziert.
Werden Krankheiten frühzeitig erkannt, ist der Einsatz von Antibiotika aufgrund des milden Schweregrads häufig (noch) nicht erforderlich. Doch mit naturheilkundlichen Methoden und Hausmitteln kann genau zu diesem Zeitpunkt vieles erreicht werden, um den Krankheitsverlauf zu mildern. Wichtig ist an dieser Stelle: Nicht abwarten, sondern handeln!
- Damit die Selbstheilungskräfte des Körpers genügend Energie erhalten, ist ein hoher Futterverzehr enorm wichtig. Ist die Futteraufnahme reduziert, soll die Nährstoffdichte der Grundfuttermittel erhöht werden.
- Wo der Körper heilt, entstehen Abfallstoffe. Diese müssen über die Entgiftungsorgane ausgeleitet werden. Damit die Entgiftung rasch und gut funktioniert, ist Wasser ein grundlegendes Nahrungsmittel. → Trinkwasserversorgung sicherstellen, bei Bedarf Drenchen mit lauwarmem Wasser.
- Durch das Verfüttern bestimmter Kräuter kann die Aktivität der Entgiftungsorgane (Niere und Leber) gesteigert werden. Dazu eignen sich z.B. folgende Kräuter: Löwenzahn, Mariendistel, Schafgarbe, Bockshornklee, Brennnessel, Birke, und viele mehr.
- Kann anhand der Symptome bereits erkannt werden, in welchem Organsystem die Krankheit zu schaffen macht, ist es möglich mit spezifischen Kräutern oder anderen Methoden das entsprechende Organsystem zu unterstützen.
- Ruhe: Das Schlafbedürfnis ist während der Genesung deutlich höher, darum sollen kranke Tier viel liegen können und kurze Wege zur Tränke und dem Fressen haben. Ein Umsiedeln in die Krankenbucht schützt das angeschlagene Tier vor Rangkämpfen und brünstigen Tieren.
Blauzungenkrankheit
Das Blauzungenvirus Serotyp 3 ist aktuell auf Vormarsch, eine Impfung zu diesem Serotyp ist momentan in der Schweiz nicht zugelassen (bisher auch kein Zulassungsgesuch eingereicht).
Einen 100 %-Schutz vor der Krankheit ist nicht möglich. Aber wir können ein paar Faktoren optimieren, damit das Erkrankungsrisiko sinkt:
- Die Krankheit wird über Gnitzen (kl. Stechmücken) übertragen. Diese können in ihren Brutstätten bekämpft und/oder durch Repellentien von den Tieren ferngehalten werden.
Gnitzen legen ihre Eier in schlammige Stellen und Kuhmist ab. - Das Immunsystem unserer Tiere stärken, durch Stärkung der Abwehrkräfte und Entgiftungsorgane.
Aktuelles aus dem Team Tierhaltung:
- Fachabend Cyber-Sicherheit in der Tierhaltung, 26.11.2024,
- Fachabend Gülle Separation, 19.11.2024
- Fachabend Hygiene,17.12.2024
- Grundkurs zur homöopathischen Stallapotheke: Start am 04.11.2024
- Neuer Arbeitskreis Homöopathie: 1. Treffen am 20.11.2024
- Strickhof Schweinetag Freitag, 17.01.2025
- Strickhof Milchtag Freitag, 24.01.2025
Freundliche Grüsse aus dem
Team Tierhaltung und Milchwirtschaft