Pflanzenschutz aktuell im Feldbau 7. April
Im Ackerbau braucht es weiterhin Geduld, Glanzkäfer sind in der Kältestarre. Bei Eiweisserbsen kommen jetzt die Blattrandkäfer, da sind Wintererbsen viel weniger anfällig. Das «Düngung aktuell» weist darauf hin, dass es nur noch Nverf gibt obwohl noch Nges auf den Hoduflu-Lieferscheinen steht.
Raps
Glanzkäfer
Die «Knospen-Anfresser» sind bei diesen tiefen Temperaturen nicht aktiv. Sie verharren in Bodennähe oder tief versteckt in den Pflanzen und warten auf wärmeres Wetter. Die Kälte kann den Käfern aber nichts anhaben, sie sterben deswegen nicht ab. Erst am Freitag, bei prognostizierten 16°C werden sie wieder aktiv. Bei der Behandlung der Felder mit Insektiziden sind nicht nur die Drift- und die Abschwemmauflagen zu beachten, sondern auch die Windverhältnisse. Bei Wind, der mit mehr als 20km/h bläst, sind Behandlungen verboten. Das ist bei mehr als 3 Beaufort oder wenn Papier herumfliegt oder eine Fahne im Wind steht. Bereits bei 2 Beaufort, 6-11 km/h, gibt es beachtliche Drift. Sobald die Äste an den Bäumen stark wanken oder Fahnen im Wind stehen, dürfen keine Spritzen mehr im Feld unterwegs sein. Auch nicht, wenn sie Antidriftdüsen am Balken montiert haben! Am letzten Samstag war der Einsatz bei einigen wohl mehr als grenzwertig.
Wie letzte Woche bereits geschrieben, verursachen Glanzkäfer jetzt noch keinen Totalschaden. Wird der Haupttrieb geschädigt, ist das nicht weiter schlimm, die Seitentriebe sind wichtiger. Sie können den Haupttrieb noch lange kompensieren und für einen guten Ertrag sorgen.
Die Bekämpfungsschwelle im DC 57 – 59 (vor der Blüte) liegt bei 10 Käfern im Durchschnitt je Pflanze bzw. in schwachen Beständen bei 7 Käfern je Pflanze. Wenn es wieder etwas wärmer wird, werden auch vielerorts die ersten Rapspflanzen blühen. Kontrollieren Sie am Freitagnachmittag die Rapsfelder, bei denen noch keine Blüten geöffnet sind auf Glanzkäfer.
Erbsen
Blattrandkäfer
Bei den Sommererbsen muss ab dem Wochenende mit der Kontrolle auf Frass durch die Blattrandkäfer geachtet werden. Diese fressen kleine Halbkreise an den Blatträndern heraus.
Schaden verursachen später die Larven, die die Knöllchen an den Wurzeln fressen (Verlust des Stickstofflieferanten).
Wenn Ihr Erbsenfeld in den letzten Jahren von diesen Käfern befallen wurde, könnte die Saat von Wintereiweisserbsen Abhilfe schaffen. An Wintererbsen haben wir weniger oder keine Schäden durch Blattrandkäfer beobachtet. Die Wintererbsen sind jetzt bereits ca. 10cm hoch, werden früher reif und sind weniger anfällig auf Sommertrockenheit.
Düngung aktuell
Stolperfalle beim Stickstoff im flüssigen Gärgut
Seit diesem Jahr ist der verfügbare Anteil an Stickstoff (Nverf) im flüssigen Gärgut verbindlich für die Nährstoffbilanz. Nverf wird direkt in die Bilanz übernommen. Es findet keine Umrechnung mehr statt. Bis im letzten Jahr konnte noch mit dem gesamten Stickstoffgehalt (Nges) für die Nährstoffbilanz gearbeitet werden. Nges wurde dabei basierend auf einem betriebsspezifischen Ausnutzungsgrad für flüssiges Gärgut in Nverf umgerechnet. Diese Möglichkeit wurde nun vom BLW gestrichen. Entsprechend wird der ausgewiesene Gehalt an Nverf direkt in die Bilanz übertragen. Verwirrend ist jedoch, dass auf den Hoduflu-Lieferscheinen noch immer Nges in der Überschrift ausgewiesen ist. Passen Sie daher auf, und treten Sie nicht in diese Stolperfalle. Der Gehalt an Nverf ist etwas weniger gut auf dem Lieferschein ersichtlich. Für allfällige Fragen rund um die Düngung und im spezifischen zur Nährstoffbilanz stehen wir gerne zur Verfügung.
Daniel Widmer 058 105 98 77 daniel.widmer@strickhof.ch
Serge Braun 058 105 98 54 serge.braun@strickhof.ch