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Pflanzenbau News 7. Mai 2025

Aktuelle Themen: Kartoffeln: Krautfäule ¦ Zuckerrüben: Stufenweiser Auflauf; Blattläuse; Düngungsabschluss ¦ Mais: Schnecken ¦ Weizen: Krankheiten; Nachkürzung bei Weizen; Nachkürzung bei Wintergerste ¦ Boden: 10 Tipps, um den Boden zu schonen

Kartoffeln

Krautfäule

In der letzten Woche wurden zwei stark streuende Befälle aus der Region Schlatt (Kt. TG) bei Folienkartoffeln gemeldet. Die Krautfäule steht damit zumindest bereits vor unserer Kantonsgrenze. Ungeschützte und bereits aufgelaufene Felder im Umkreis (< 20 km) der gemeldeten Befallsherde sind baldmöglichst mit einem teilsystemischen Produkt zu schützen. Dieser Radius reicht bis nach Bülach und Winterthur. Weiter entfernte Felder sollten zumindest vor den nächsten Hauptinfektionsperioden geschützt werden. 

Kartoffeln Krankheiten
Krautfäule in Kartoffeln ist ein Dauerbrenner

 

Bitte kontrollieren Sie Ihre Kartoffelfelder weiterhin äusserst aufmerksam und melden Sie mögliche Krautfäule-Befälle umgehend bei der Fachstelle Pflanzenschutz oder direkt bei PhytoPRE (Agroscope, T. Musa, 058/468 72 39), https://phytopre.ch.

Kartoffeln Krautfäule 7.5.2025
PhytoPRE prognostiziert für die kommenden Tage eine mässige witterungsbedingte Infektionsgefahr (Stand 7.5.2025). Quelle: https://phytopre.ch

 

Zuckerrüben

Stufenweiser Auflauf

Die Rübenparzellen präsentieren sich in den meisten Regionen sehr schön. Die wärmeren Temperaturen und die letzten Regenfälle sorgten für ideale Wachstumsbedingungen in den Beständen. Die Folgen des trockenen Aprilmonats sind jedoch gut sichtbar. Die Bestände liefen teils unregelmässig und stufenweise auf. So ist es möglich, dass im selben Bestand Rüben im Keimblatt- bzw. 6-Blattstadium zu finden sind. Aus diesem Grund können betroffene Bestände auf den ersten Blick einen lückigen Eindruck vermitteln. Das gefallene Wasser hilft jetzt aber dabei, diese Unregelmässigkeit wieder etwas auszugleichen.

Zuckerrüben Frühling 2025
Aufgrund der Trockenheit im April liefen die Rüben teils stufenweise auf. Foto: M. Lüscher, SFZ

 

Blattläuse

Auf den weiter fortgeschrittenen Rübenparzellen sind schwarze Blattläuse bereits sichtbar. Die Bekämpfungsschwelle für schwarze Blattläuse liegt im 4-Blattstadium bei 50% bzw. im 6-10-Blattstadium bei 80% befallenen Pflanzen. Für die Bekämpfung der Blattläuse stehen mit Teppeki (Flonicamid) und Pirimor (Pirimicarb) zwei regulär zugelassene Insektizide zur Verfügung. Da jedoch beide für eine optimale Wirkung warme und wüchsige Temperaturen von über 15° C benötigen, sollte mit einer Behandlung noch zugewartet werden. Die Niederschläge von anfangs Woche haben die Entwicklung der Blattlauspopulationen etwas ausgebremst. Zudem können nächste Woche je nach Einflug der Grünen Pfirsichblattlaus beide Blattlausarten gemeinsam mit einer Insektiziddurchfahrt erfasst werden. Behandlungen mit Insektiziden auf Acetamiprid- und Spirotetramat-Basis müssen vorgängig via Sonderbewilligung freigegeben werden (die Freigabe wird je nach Befallszeitpunkt der Grünen Pfirsichblattlaus kantonsweise erteilt). Die Fachstelle für Zuckerrübenbau (SFZ) und die Pflanzenschutzdienste der Kantone führen auch dieses Jahr wieder ein Monitoring zur Überwachung des Einfluges der Grünen Pfirsichblattlaus durch. Die Rübenpflanzer werden ab nächster Woche via BetaSwiss-App (www.betaswiss.ch) über die Resultate des Monitorings informiert.

Im Folgenden die Bewilligungssituation bei den Insektiziden gegen Blattläuse in Rüben. Zur Verfügung stehen vier Wirkstoffe:

 

Produkt
(Wirkstoff)
Läuse schwarzLäuse grünAuflagenHinweise
Pirimor
(Primicarb)
(✓)

Bewirtschafter erhebt bei schwarzen Läusen die Schadschwelle eigenständig. 
Maximal 2 Behandlungen. 

 

Wirkung erst ab 15 °C. 
 
Teppeki
(Flonicamid)

Bewirtschafter erhebt bei schwarzen Läusen die Schadschwelle eigenständig. 
Anwendung gegen grüne Läuse erst auf Anweisung des kantonalen Pflanzenschutzdiensts. 
Maximal 1 Behandlung. 

 

Wirkung erst ab 15 °C.
Movento
(Spirotetramat)
Notzulassung. 
Anwendung nur auf Anweisung des kantonalen Pflanzenschutzdiensts. 
Maximal 1 Behandlung. 
Wirkung erst ab 15 °C.
Gazelle SG,
Oryx Pro,
Pistol,
Gepard
(Actea-miprid)
Notzulassung. 
Anwendung nur auf Anweisung der kantonalen Pflanzenschutzdienste. 
Der Einsatz von Acetamiprid bedarf zudem einer einzelbetrieblichen Sonderbewilligung. 
Maximal 1 Behandlung.

Wenig nützlings-

schonend.

Diese Woche haben wir noch keine grünen Blattläuse auf den Monitoringflächen gefunden. Mit der Bekämpfung mit Teppeki und Movento sollte daher noch zugewartet werden.

Zuckerrüben Blattläuse
Erste Eigelege von Marienkäfern (oben links) versprechen baldige Abhilfe gegen Blattläuse. Foto: Strickhof

 

Düngungsabschluss

Die Düngung kann im jetzigen Rübenstadium abgeschlossen werden. Es gilt jedoch darauf zu achten, dass schnell verfügbare Mineraldünger verabreicht werden. Langsam wirkende Düngemittel wie Hofdünger oder Harnstoff bringen ihre Wirkung zum falschen Zeitpunkt und haben dadurch negative Auswirkungen auf die Zuckerausbeute. Die Düngung sollte spätestens um das 
8-Blattstadium der Rüben abgeschlossen sein. Im Normalfall liegt dieses Stadium Mitte Mai vor.

 

Mais

Schnecken

In den Sommersaaten wie Sonnenblumen und auch im bereits aufgelaufenen Mais ist witterungsbedingt die Überwachung der Schnecken wieder aktuell. Durch das Anlegen von Schneckenfallen mit Metaldehyd-haltigen Schneckenkörnern kann das Vorhandensein von Schnecken überprüft werden. Auch die glänzenden Schleimspuren auf dem Boden oder den Pflanzen, sowie die typischen Frasssymptome bei Mais in Längsrichtung der Blätter zeigen an, ob Schnecken aktiv sind.

 

Weizen

Krankheiten

Der Weizen schiebt das Fahnenblatt, die Kontrollperiode für Septoria-Arten steht an. Die Bekämpfungsschwelle ist erreicht, wenn bei der Kontrolle des 4. untersten Blattes, 20% befallen sind. Kontrolliert werden die 4. untersten Blätter an 100 Halmen. Die vorhandene Septoria an den unteren Blättern wird mit den Niederschlägen von dieser Woche mit den Regenspritzern auf höher gelegene Blattetagen gelangen und gute Infektionsbedingungen vorfinden.

Septoria tritici Flecken an Weizen
Septoria tritici Flecken an Weizen. Foto: Strickhof

 

Nachkürzen bei Weizen

Eine Nachkürzung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie die Standfestigkeit der Sorte, die Bestandesdichte (> 600 Ährentragende Halme je m2) und der Verkürzungsleistung der vorher eingesetzten Wachstumsregulatoren. Produkte, die im Weizen bis DC 37 eingesetzt werden können, sind Moddus, Metro Class, Milo, Moxa, bis DC 39 Medax sowie bis DC 49 Ethefon (Elotin bis 0.75 l/ha, Dartilon bis 1.0 l/ha) oder Prodax. Bei Moddus, Medax oder Prodax sind ab Stadium DC 37 nur minimale Dosierungen empfohlen, wenn überhaupt, weil höhere Dosierungen dazu führen könnten, dass die Ähre im Halm stecken bleibt.

 

Nachkürzen bei Wintergerste

Das regnerische, kühle Wetter mit wenig Licht führt jetzt bei der Wintergerste zu einem sehr langen letzten Halmabschnitt, der die Ähre aus dem Halm schiebt. Wird dieser Teil zu lange, besteht die Gefahr des Ährenabknickens. Das wird verhindert, in dem im Stadium DC 37 mit dem Wachstumsregulator Ethephon der letzte Halmabschnitt verkürzt wird. In Beständen, bei denen bereits die Ähre geschoben ist, kann nicht nachgekürzt werden, denn Ethephon darf nicht auf sichtbare Grannen gespritzt werden. In späten Gerstenbeständen kann bis ins Stadium DC 49 (Fahnenblatt geschoben, noch keine Grannenspitzen sichtbar) Terpal oder Elotin, Dartilon oder Ethefon eingesetzt werden. Ab DC 50 sind keine Halmverkürzer mehr möglich, da bei zu später Anwendung die Gefahr des Einkürzens der Ähren besteht.

 

Boden

10 Tipps, um den Boden zu schonen

Der SBV hat mit verschieden Partnern eine neue Homepage erstellt: 10 Tipps, um den Boden zu schonen. Dort finden Sie wichtige Informationen und Dokumente zu einem schonenden Umgang mit landwirtschaftlich genutzten Böden. 

Link: https://www.bodenschonen.ch

Bodenprofil
Um den Boden zu schonen, sollte man diesen kennen Bild: Strickhof

 

PDF: Pflanzenbau News 7. Mai 2025