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Dichter Nebel liefert genug Feuchte, um die Schneckenaktivitu00e4t in den Neuansaaten zu fu00f6rdern. Foto: Strickhof>

Pflanzenbau News 5. November 2025

Aktuelle Themen: ÖLN: PSM-Einsatzverbot ¦ Getreide: Schnecken; Unkrautbekämpfung im Herbst; Prävention von Mutterkorn ¦ Mais: Maiswurzelbohrer ¦ Zuckerrüben: Lagerverluste verringern ¦ Boden: Online-Fachabend vom 11.11.2025

ÖLN

PSM-Einsatzverbot

Noch bis und mit Freitag, 14. November 2025, sind im Acker- und Futterbau Pflanzenschutz-Behandlungen (einschliesslich Schneckenkörner) möglich. Das Anwendungsverbot von PSM dauert dann bis und mit dem 15. Februar 2026. Bei unverschiebbaren Anwendungen kann in Ausnahmefällen im Vorfeld eine Sonderbewilligung beantragt werden.

 

Getreide

Schnecken

Die Schneckengefahr ist in den frisch bestellten und nach wie vor feuchten Getreidefeldern hoch. Schnecken können die keimenden Körner im Boden aushöhlen und so den Keimling zerstören. Parzellen mit schweren, humusreichen Böden, die eher grobschollig bearbeitet oder auf denen mit Mulchsaaten gearbeitet wurde, sind besonders gefährdet. Zur Anlage von Schneckenfallen bringen Sie an mehreren Stellen am Feldrand einige Schneckenkörner aus. Decken Sie diese mit einem Sack zu und fixieren Sie diesen mit einer Haselrute oder einem Elektrozaunpfahl, sodass der Wind den Sack nicht wegbläst. Hat es Schleimspuren oder tote Schnecken unter dem Sack, kann das Streuen von Schneckenkörnern bis und mit 14. November ohne Sonderbewilligung erfolgen.

Getreide Herbst Schädlinge
Dichter Nebel liefert genug Feuchte, um die Schneckenaktivität in den Neuansaaten zu fördern. Foto: Strickhof

 

Unkrautbekämpfung im Herbst

Im Herbst-Winter bestockende Getreidearten wie Wintergerste und Triticale sollten in dieser Zeit unkrautfrei sein. Typische Herbstherbizide können jetzt gut eingesetzt werden (befahrbare Böden, keine Fröste). Auch bei Winterweizen mit Ackerfuchsschwanz als Leitunkraut ist eine Behandlung mit den typischen Herbstherbiziden angezeigt. Produkte mit dem Wirkstoff Flufenacet (Herold SC, Araldo, Miranda, Antilope, Malibu, Naceto, Aduka) müssen bis Ende 2026 aufgebraucht werden. Herold Flex ist aufgrund des darin enthaltenen Metribuzins sogar schon bis 01.07.2026 aufzubrauchen. Spät gesäter Weizen ohne Ackerfuchsschwanz empfehlen wir erst im Frühjahr kombiniert mit einem Produkt mit guter Klebernwirkung zu behandeln. 

Seit letztem Jahr dürfen Herbizide (auch im Vorauflauf) bis und mit 14. November angewendet werden. Die letzten Reste der Produkte mit dem Wirkstoff Flufenacet sollten jetzt noch gezielt auf Flächen mit sehr starkem Vorkommen von Ackerfuchsschwanz aufgebraucht werden. Matchentscheidend ist die Anwendung auf ein gewalztes, feinkrümeliges Saatbett. Mittel aus der Gruppe 1 (Bsp. Avero oder Axial One) sollten nur im Frühjahr eingesetzt werden und nicht bereits im Herbst. Zudem gilt: Der Einsatz von Herbiziden im Vorauflauf im IP-SUISSE Getreide ist grundsätzlich nicht erlaubt. Bei starkem Ackerfuchsschwanzdruck kann jedoch bei der IP-Suisse Geschäftsstelle (info@ipsuisse.ch oder Tel. 031 910 60 00) eine Ausnahmebewilligung beantragt werden.

Getreide Unkrautbekämpfung im Herbst
Für Herbizid-Anwendungen im Vorauflauf oder frühen Nachauflauf muss das Saatgut gut mit Erde bedeckt sein, sodass das Produkt nicht auf den gequollenen bzw. keimenden Samen gelangt. Foto: Strickhof
Getreide Unkraut
Ein feines, gewalztes Saatbett verhindert Spritzschatten bei der Anwendung von Bodenherbiziden Dies ist ein «Muss» für die erfolgreiche Ackerfuchsschwanz-bekämpfung. Foto: Strickhof

 

Prävention von Mutterkorn im Getreide

Bei der Ernte 2025 wurden Partien mit Mutterkornbefall auf Roggen, Weizen und Triticale festgestellt. Der Pilz bildet Sklerotien – schwarze, körnerähnliche Gebilde mit giftigen Alkaloiden –, die sich mit dem Erntegut vermischen und nur mechanisch aussortiert werden können. Die Infektion erfolgt über Sporen bei feuchtem Frühling und Temperaturen zwischen 10 und 25 °C. Das Risiko steigt bei schlechter Befruchtung. Die gesetzlichen Grenzwerte für Sklerotien liegen derzeit bei 0,2 g/kg für Brotweizen, 0,5 g/kg für Brotroggen und 1 g/kg für Futterweizen und Triticale. Eine Bekämpfung mit Fungiziden ist nicht möglich – nur vorbeugende Massnahmen helfen. Dazu gehören: Fruchtfolge mit wechselnden Kulturen, sauberes Unterpflügen vor der nächsten Aussaat, die Verwendung von zertifiziertem Saatgut, das Mähen von Feldrändern und Grasstreifen vor der Blüte sowie die konsequente Bekämpfung von Ungräsern wie Raygras und Ackerfuchsschwanz. 

Ausführliche Informationen finden Sie im neuenMerkblatt «Mutterkorn im Getreide» des Getreideproduzentenverbandes.

Merkblatt «Mutterkorn im Getreide»
Der Schweizerische Getreideproduzenten-verband (SGPV) und der Verband kollektiver Getreidesammelstellen (VKGS) haben jüngst ein Merkblatt publiziert mit Massnahmen zur Vermeidung von Kontaminationen durch Mutterkorn im Getreide. Quelle: SGPV/VKGS

 

Mais

Maiswurzelbohrer

Obwohl sich der Strickhof seit Jahren für eine Lockerung beim Maiswurzelbohrer einsetzt, müssen wir uns erneut geschlagen geben. Der Bundesrat hat vergangene Woche entschieden, dass weiterhin ein Mais-auf-Mais-Anbauverbot in allen mit Maiswurzelbohrer befallenen Gebieten gilt. Für den Kanton Zürich bedeutet dies, dass auf Parzellen, auf denen im Anbaujahr 2025 Mais gestanden hat, im Folgejahr 2026 kein Mais stehen darf. Mit dieser Bevormundung steht die kleine Schweiz in ganz Europa allein da und die vom Bund angeordneten Massnahmen entsprechen nicht den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Praxiserfahrungen aus den Nachbarländern. Wir geben nicht auf und setzen uns weiterhin für einen pragmatischen Umgang mit dem Maiswurzelbohrer für die produzierende Landwirtschaft ein.

Maiswurzelbohrer
Gestelltes Bild: Maiswurzelbohrer-Käfer auf Narbenfäden. Seine Ausbreitung und das Entstehen von wirtschaftlichen Schäden wird mit der geregelten Fruchtfolge gemäss ÖLN wirksam verhindert. Foto: Strickhof

 

Zuckerrüben

Lagerverluste bei Zuckerrüben verringern

Die Zuckerrübenernte musste aufgrund der Regenfälle von vergangener Woche kurzzeitig ausgesetzt werden. Nun zeigt sich das Wetter jedoch wieder von seiner besten Seite. Die anhaltende Trockenphase lässt den Boden etwas abtrocknen und kann so wieder für passable Erntebedingungen sorgen. Ab Mitte November ist der Rübenzuwachs nur noch marginal. Eine Vorratsernte kann langsam aber sicher ins Auge gefasst werden. Die Temperaturen sind zwar verhältnismässig hoch, dennoch ist ein abkühlender Trend merkbar. Für eine verlustarme Lagerzeit sollten Kühlschranktemperaturen von unter 8° Celsius herrschen. 

Die Lagerzeit sollte möglichst kurz dauern, um die Veratmungsverluste der Rüben zu verringern. Die Wahl eines passenden Mietenplatzes ist ebenfalls von grosser Wichtigkeit. Dieser sollte möglichst eben, gut entwässert und leicht für den Abtransport zugänglich sein. In Senkenlagen kann sich Regenwasser ansammeln, was Fäulnis und Frostschäden in der Miete fördern kann. 

Das Abdecken der Rübenmiete mit einem Vlies kann die Zuckerverluste bei langer Feldlagerung im Vergleich zum nicht abgedeckten Lagern halbieren. Unmittelbar nach der Ernte sollte der Rübenhaufen einige Tage auskühlen können. Danach sollte die Miete bestenfalls bei trockenen Bedingungen mit einem Vlies abgedeckt werden. Das Vlies ist luftdurchlässig und schützt die Rüben vor Regen und Frost. Zudem trocknet der Mietenplatz aber auch der Erdbesatz an den Rüben unter dem Vlies besser ab, wodurch zum einen unnötige Verdichtungen beim Mietenplatz wie auch der Erdanhang der Rübenlieferung reduziert ausfallen. Die Prognosen schliessen Regenfälle in nächster Zeit aus. Die Temperaturen werden in den nächsten Tagen vermutlich weiter fallen. Es macht daher Sinn, Die Rübenmieten spätestens vor dem nächsten Regenfall zu decken.

Mietenschutz
Das Vlies schützt die Rübenmiete vor Regen und Frost und verringert zudem den Erdanhang an den Rüben. Foto: M. Lüscher, SFZ

 

Boden

Online-Fachabend: Die Bodenfruchtbarkeit – wie geht es meinem Boden?

Den eigenen Boden beurteilen: Von der Theorie in die Praxis 

Ein fruchtbarer Boden ist der Schlüssel für eine ertragreiche Landwirtschaft. Doch wie erkennt man, ob er wirklich gesund ist? In diesem Online-Fachabend erfahren Sie praxisnah, wie Sie die Bodenfruchtbarkeit und Bodenstruktur selbst beurteilen können. Lernen Sie einfache Methoden und hilfreiche Werkzeuge kennen, um den Zustand Ihres Bodens zuverlässig einzuschätzen 

Dienstag, 11. November 2025, 20.00 – 21.00 Uhr

Infos & Anmeldung zum Kurs "Die Bodenfruchtbarkeit – wie geht es meinem Boden?", 11.11.2025

Bodenfruchtbarkeit
Die Bodenfruchtbarkeit – wie geht es meinem Boden? Melden Sie sich jetzt zum Online-Kurs vom 11.11.2025 an. Foto: Strickhof

 

PDF: Pflanzenbau News 5. November 2025

www.kurse.strickhof.ch