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Ab 50% der Keimpflanzen mit mehreren Frassstellen ist ein Pyrethroideinsatz gerechtfertigt. Diese nicht mit Schneckenschu00e4den (hier am linken Rand) verwechseln. Foto: Strickhof>

Pflanzenbau-News 29. August 2024

Themen dieser Woche: Raps: Unkrautbekämpfung; Schnecken; Rapserdfloh ¦ Sonderbewilligungen: Digitales Formular lanciert ¦ Zuckerrüben: Ertragserhebung ¦ Biodiversität: Umfrage zur Biodiversitätsförderung

Raps

Unkrautbekämpfung

Ein feines, abgesetztes Saatbett ist entscheidend für einen gleichmässigen Feldaufgang und eine gute Jugendentwicklung des Raps. Aufgrund der Restfeuchte im Boden ist zudem eine gute Wirkung des Bodenherbizids zu erwarten, welches sich so optimal in den obersten 1,5 cm des Bodens verteilt. 

Die Keimbedingungen stimmen aber auch für das Ausfallgetreide im Raps, sofern der Acker nicht gepflügt wurde. Die Raps-Vorauflaufherbizide haben eine ungenügende Wirkung gegen Ausfallgetreide. Es braucht meist eine separate Spritzung. Im Herbst, im Nachauflauf stehen spezifische Gräserherbizide (Mittelheft, Seite 104) zur Verfügung, die eine ausgezeichnete Wirkung gegen Ausfallgetreide haben.

Raps Unkrautbekämpfung
Ein feines, abgesetztes Saatbett ist entscheidend für eine gute Jugendentwicklung des Raps und für die Wirkung der eingesetzten Herbizide. Foto: Strickhof

 

Schnecken

Beim Auflaufen ist der Raps sehr anfällig auf Schneckenfrass. Dieser ist zu kontrollieren, bis der Raps das 3-6 Blattstadium erreicht hat. Da die Keimlinge teilweise bereits vor dem Auflaufen gefressen werden, sollte mit der Bekämpfung nicht zugewartet werden, bis sichtbare Schneckenschäden auftreten. Stattdessen sollten an mehreren Stellen Schneckenkörner auf der Basis von Metaldehyd gestreut und mit einem Düngersack abgedeckt werden. Bei sichtbaren Schleimspuren oder Schnecken ist eine Anwendung angezeigt. 

Die aktuell feuchten Böden fördern die Schneckenaktivität enorm. Eine Schnecke kann in einer Nacht bis zu drei Rapskeimlinge fressen. Insbesondere eine pfluglose Bodenbearbeitung, Zwischenkulturen sowie ein grobscholliges oder ungewalztes Saatbett sind Risikofaktoren. Die Spanische Wegschnecke wandert meist aus Ackerrandstreifen oder angrenzenden Parzellen wie Naturwiesen in die Kultur ein und kann mit einer Randbehandlung erfasst werden. Die kleinen Gartenwegschnecken sowie die Genetzte Ackerschnecke ziehen sich innerhalb der Parzelle in Bodenhohlräume zurück und können aufgrund ihrer geringen Grösse teilweise auch Bodenbearbeitungsmassnahmen überleben, weshalb bei diesen ein Risiko von Frassschäden in der Parzelle ausgeht. 

Raps Schädlinge Schneckenfalle
Eine Schneckenfalle im Feld. Der Sack mit den Schneckenkörnern darunter wird vom Markierstab festgehalten, damit er bei Wind nicht wegfliegt. Foto: Strickhof

 

Rapserdfloh

Wir empfehlen, den Einflug der Rapserdflöhe mit einer ebenerdig eingegrabenen Gelb-Schale zu verfolgen. Im Keimblattstadium beträgt die Bekämpfungsschwelle bei einem Probeumfang von 
10 x 5 Pflanzen 50 % der Pflanzen mit mehreren Frassstellen (Schabstellen). Aktuell herrschen wüchsige Bedingungen, die Rapspflanzen kommen gut vom Fleck und diese wachsen hoffentlich in der Keimlingsphase den einfliegenden Flöhen davon. Es können aktuell also auch ohne Bedenken 100 % der Pflanzen mit mehreren Schabstellen toleriert werden, solange diese nicht deutlich im Wachstum gehemmt werden.

Raps Schädlinge im Herbst
Ab 50% der Keimpflanzen mit mehreren Frassstellen ist ein Pyrethroideinsatz gerechtfertigt. Diese nicht mit Schneckenschäden (hier am linken Rand) verwechseln. Foto: Strickhof

 

Sonderbewilligungen

Digitales Formular lanciert

Mit Beginn der Rapssaison startet auch die digitale Sonderbewilligung in die Pilotphase. Der Einstieg erfolgt mit dem Smartphone oder Computer über den Link «sonderbewilligung.strickhof.ch». Die Anmeldung erfolgt mit dem gewohnten CH-LOGIN von Agate. Gerne laden wir Sie ein, die neue «Elektronische Sonderbewilligung» bei Ihrem nächsten Sonderbewilligungsantrag auszuprobieren.

Detaillierte Infos zur neuen Sonderbewilligung erhalten Sie auf unserer Strickhofwebseite: https://www.strickhof.ch/publikationen/elektronische-sonderbewilligung/

Sonderbewilligung Symbolbild Smartphone
Die Bedienung ist wahlweise mit Mobilgeräten (Smartphone, Tablet) oder einem Computer möglich. Bild: Strickhof

 

Zuckerrüben

Ertragserhebung

Letzte Woche wurde die zweite Ertragserhebung in den Zuckerrüben durchgeführt. Im Osten konnten die Rüben den Ertragsverlust aus dem Frühjahr etwas kompensieren. Die Rübenerträge liegen dennoch deutlich unter dem Fünf-Jahres-Schnitt. Anders sieht es jedoch im Westen aus. Dort konnte wiederum der Trend aus der ersten Ertragserhebung beigehalten werden.

Der Rübenertrag stieg im Osten von 30.6t/ha auf 63.3t/ha an. Das entspricht einem sehr hohem täglichen Ertragszuwachs von über einer Tonne pro Hektare. In der Westschweiz wurde ein ähnlicher Zuwachs erzielt, wodurch ein Rübenertrag von 70.5t/ha erreicht werden konnte. Die bereinigten Zuckererträge sind in der Westschweiz mit 9'892Kg/ha durchschnittlich, im Osten mit 9'270Kg/ha unterdurchschnittlich zu bewerten. Der niedrige Zuckergehalt beider Regionen hat dabei einen wesentlichen Anteil. Im östlichen Anbaugebiet beträgt der Zuckergehalt 14.6%. Im Westen liegt er sogar noch tiefer bei 14%. Dennoch wäre es noch zu früh, um sich mit solchen Zuckergehalten abzufinden. Der Zuckergehalt reagiert sehr volatil auf Umweltbedingungen. Zudem liegt die Hauptphase der Zuckeranreicherung in den Rüben noch vor uns. Der Höhepunkt der Zuckerkonzentration wird in der Regel zwischen Ende September und Anfangs Oktober erreicht. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die nächsten Wochen auf die Rüben auswirken werden.

schöne Zuckerrübe vor der Ernte
Die Zuckerrüben verzeichneten aufgrund der guten Wetterbedingungen einen sehr hohen Ertragszuwachs. Bild: Matthias Lüscher, SFZ

 

Biodiversität

Umfrage zur Biodiversitätsförderung

Lösungsansätze um die Biodiversität effektiver zu fördern sind aktuell gefragt. Eine Alternative zur herkömmlichen, massnahmenorientierten Förderung ist die zielorientierte Biodiversitätsförderung. Diese wird in einem Pilotprojekt (ZiBiF) im Kanton Zürich getestet und setzt auf mehr Eigenverantwortung und Mitspracherecht der Betriebsleitenden. 

Die Umfrage hat einerseits zum Ziel, Ihre Meinung zur aktuellen Biodiversitätsförderung zu erfassen. Andererseits möchte das FiBL wissen, was Sie zur zielorientierten Biodiversitätsförderung denken.

Bitte füllen Sie die Umfrage nur aus, wenn Sie die drei folgenden Punkte erfüllen:

  • Ich bin Bewirtschafter*in oder Mitbewirtschafter*in eines DZ-berechtigten Betriebs in der Schweiz
  • Ich trage die Haupt- oder Mitverantwortung für betriebliche Entscheidungen
  • Ich bin kein ZiBiF-Pilotbetrieb aus dem Kanton Zürich

 

Die Umfrage ist anonym, dauert rund 15 Minuten und kann am Computer oder auch am Mobiltelefon ausgefüllt werden.

Link zur Biodiversitäts-Umfrage: https://survey.fibl.org/776238?lang=de

 

PDF: Pflanzenbau-News 29. August 2024