Pflanzenbau News 27. Februar 2025
Pflanzenschutzmittel im Feldbau 2025
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Die neue Auflage der Broschüre «Pflanzenschutzmittel im Feldbau» ist seit Mitte Februar verfügbar. Zürcher Betriebe erhalten je eine Broschüre gratis. Weitere Interessierte können die Publikation für CHF 6.- pro Stück (inklusive Porto) oder mit einem Dauerabo bestellen.
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Strickhof Youtube-Video «Pflanzenschutzmittel im Feldbau 2025 – jetzt verfügbar!»
Raps
Grosser Rapsstängelrüssler
Auch in diesem Jahr betreibt die Fachstelle Pflanzenschutz wieder im Rahmen des Projekts «PFLOPF» ein kantonsweites Netz von digitalen Gelbschalen zur Überwachung der Aktivität der Rapsschädlinge. Durch die geografische Verteilung der Fallen wird somit eine Art «Frühwarnsystem» geschaffen. Erst seit dem sonnigen Freitagnachmittag vom 21. Februar detektierten wir die allerersten Stängelrüssler in den Fallen. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr ereignete sich bereits am 15. Februar der Haupteinflug. Gut möglich, dass heuer die Stängelrüssler-Saison rund zwei Wochen später startet.
Eine Gelbschale oder Leimtafel gehört in jede Rapsparzelle und wird idealerweise am Feldrand zu letztjährigen Rapsparzellen positioniert. Gerade beim Grossen Rapsstängelrüssler ist aufgrund der anspruchsvollen Ermittlung der Schadschwelle durch Zählen der Einstichstellen am Haupttrieb die genaue Bestimmung des Haupteinflugzeitpunkts matchentscheidend. Danach gilt: Je nach Temperatur findet man 7–14 Tage später die ersten Einstichstellen.
Wichtig ist aber: Die Fallenfänge zeigen die Präsenz der Käfer in der Parzelle an – die Anzahl der Fänge korreliert jedoch nicht mit den Larvenschäden. Das will heissen: Viele Käfer in der Falle bedeutet nicht, dass später auch viele Larven in den Stängeln fressen und umgekehrt, wenig Käfer in den Fallen heisst nicht, dass es wenig Eiablagen geben wird. Das Zählen der Einstichstellen ist deswegen ab der kommenden Woche auf allen Raps-Parzellen angezeigt und wird zusammen mit der Schadschwelle Thema des nächsten «Pflanzenschutz-Aktuell» sein.
Strickhof Youtube-Video «Stängelrüssler-Monitoring beim Raps mit Gelbschalen»
Kohlgallenrüssler oder Kohlhernie?
Auch in diesem Jahr findet man vielerorts wieder Gallen am Wurzelhals. Diese stammen vom Kohlgallenrüssler. Werden die Gallen aufgeschnitten, findet man darin kleine Larven oder wenn ausgeschlüpft ein Hohlraum. Der Kohlgallenrüssler stellt eine geringe Gefahr für den Raps dar, da er den Wasser- und Nährstoffaustausch in der Pflanze nicht beeinträchtigt.
Teilweise findet man aber auch nesterweise verkümmerte Pflanzen mit abgestorbenen Blättern. Erdfloh-Schäden sind heuer kaum dafür verantwortlich. Dort wo nicht die Staunässe das Problem ist, handelt es sich um Kohlhernie-Schäden. Diese erkennt man an der Wurzel im Boden. Die Hauptwurzel und oft auch die Seitenwurzeln weisen knollige, gefurchte Wucherungen auf. Bei diesen grossen, unregelmässigen Verdickungen fehlt vielfach die Pfahlwurzel. Im Frühjahr beginnen diese Wucherungen zu faulen und setzen dabei die Kohlhernie-Dauersporen frei. Dagegen kann man jetzt nichts machen und die betroffenen Pflanzen werden reduzierte Erträge liefern, je nachdem wie stark die Wurzel befallen ist. Für die Zukunft sollte eine aktuelle Bodenprobe gemacht werden. Ist der pH unter 7.2 steht eine Kalkung an, denn die Kohlhernie verschwindet bei einem höheren pH zwar nicht aus dem Feld, es gibt aber viel weniger Befälle. Auch möglich ist es, den Raps auf der Parzelle in Zukunft später auszusäen (Konflikt zu Erdflohbekämpfung), da die Kohlhernie ein Temperaturoptimum von 20 bis 25 Grad hat. Nicht zuletzt kann auch auf die Sorte Cromat gesetzt werden, welche eine Resistenz gegenüber den wichtigsten Kohlherniestämmen aufweist.
Strickhof Youtube-Video «Die Pfahlwurzel des Raps – Kohlhernie und Kohlgallenrüssler»
Ungräser und Unkräuter
Abwarten mit der Bekämpfung
Eine allfällige Unkrautbekämpfung im Getreide oder der Einsatz von spezifischen Gräserherbiziden in Raps sollte vor Reihenschluss bzw. Ende der Bestockung erfolgen. Aktuell ist von jeglichem Herbizideinsatz aufgrund der angekündeten Frostnächte am Wochenende abzuraten.