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Weisse Su00fcsslupinen wurden durch neue Sortenentwicklungen wieder zum Thema. Die Sorten FRIEDA, CELI-NA und SULIMO zeigen eine gute Resistenz gegen Anthraknose-Blattflecken (Bild: K. Carrel, Strickhof)>

Merkblatt Lupinen

Die Lupine fristet in der Schweiz, trotz vieler guter Eigenschaften, ein absolutes Nischendasein. Lupinen zeichnen sich durch einen Proteingehalt von über 30% aus, sind im vergleich zu Soja um einiges Frostfester und benötigen in den trockenen Monaten Juli und August deutlich weniger Wasser. Zudem blüht die Lupine mitten in der Trachtlücke und ist daher eine wertvolle Kultur für Insekten.

Allgemeines

Vorteile und Chancen

  • Lupinen können als Soja- und Kaffeeersatz genutzt werden. 
  • Süsslupinen sind arm an Bitterstoffen, sodass keine Hitzebehandlung vor der Fütterung notwendig ist.).
  • Gute Vorfruchtwirkung
  • Bessere Durchwurzelung des Bodens und höherer Hülsenansatz als Soja. 
  • Die Blüten sind reich an Pollen. 
  • Die Lupine verfügt über die Fähigkeit durch pH Veränderungen, Nährstoffe (P, K, Zn usw.) zugänglicher zu machen

Nachteile und Herausforderungen

  • Anthraknose (Brennfleckenkrankheit) kann zu Totalausfall führen.
  • Spätverunkrautung.
  • Damit Lupinen Stickstoff fixieren können, ist eine Impfung mit Rhizobium lupinii notwendig, vor allem wenn auf einer Parzelle zum ersten Mal Lupinen angebaut werden.
  • Die Wirtschaftlichkeit von Lupinen ist gering, da die Deckungsbeiträge niedrig sind und der Markt nur klein ist. 
  • Lupinen haben zudem stark schwankende Erträge (2-4 t/ha) 
  • Trotz Züchtung weisen viele Posten zu hohe Bitterstoffgehalte auf und müssen deklassiert werden.

 

Anbau

Sortenwahl

In der Schweiz werden vor allem schmalblättrige («blaue») Lupinen (unverzweigt oder verzweigt) und weisse Lupinen angebaut. Die schmalblättrigen («blauen») Lupinen sind toleranter gegenüber Anthraknose.

Das FiBL empfiehlt bei den blauen Lupinen die Sorten Agat und Boregine. Agat verfügt über ein sehr gutes Resistenzprofil und Boregine weist momentan die höchsten Kornerträge auf und ist gut geeignet für trockene Lagen. Als süsse Speisesorte wird zudem Regent noch aufgeführt. Bei den Weissen Lupinen werden die Sorten Frieda, Celina und Sulimo empfohlen. 

Saat

                              Weisse Lupine
SaatzeitpunktMärz
Saatdichte130 – 160 Körner/m2
Reihenabstand12 - 15 cm 
Saattiefe2 – 4 cm
                              Blaue Lupine
SaatzeitpunktMärz
Saatdichte65 Körner/m2
Reihenabstand12 - 15 cm
Saattiefe2 - 4 cm

Falls man die Lupinen hacken möchte, dann sollte ein Reihenabstand von 20 bis 40 cm gewählt werden. 

Düngung

 

Referenzertrag: 30 dt/ha
Stickstoff0      kg/ha
Phosphor42    kg/ha 
Kalium121  kg/ha  
Magnesium20    kg/ha

 

Bedeutendste Krankheiten und deren Bekämpfung

Anthraknose (Brennfleckenkrankheit)

  • Bedeutung Sehr bedeutend, vor allem bei der Weissen Lupine. Bei Befall kann es zum Totalausfall kommen.
  • Schadbild Verdrehte Stängel bei jungen Pflanzen, Blattstiele knicken und Blätter welken, eingesunkene und orangefarbene Flecken an den Stängeln und später an den Hülsen.
  • Günstige Umweltbedingungen Feuchtwarme Witterung und befallenes Saatgut.
  • Vorbeugung Zertifiziertes Saatgut und tolerante Sorten verwenden. Anbaupause einhalten.
  • Direkte Bekämpfung Saatgutbeizung, ein Fungizid bewilligt. 8 Wochen nach der Saat (Blüte), befallene Pflanzen von Hand entfernen

 

Fusarium 

  • Bedeutung Gering.
  • Schadbild Blätter welken ab Ende Juni, später welken die ganzen Pflanzen. Die Leitbahnen verfärben sich braun.
  • Günstige Umweltbedingungen Warme Witterung.
  • Vorbeugung Anbaupause von mindestens vier Jahren.
  • Direkte Bekämpfung Kein Fungizid bewilligt.

 

Graufäule

  • Bedeutung Gering.
  • Schadbild Grauer Belag auf Hülsen und Blättern, befallene Blätter fallen ab.
  • Günstige Umweltbedingungen Warme Witterung.
  • Vorbeugung Nicht zu hohe Saatdichte wählen.
  • Direkte Bekämpfung Kein Fungizid bewilligt.

 

Bedeutendste Schädlinge und deren Bekämpfung

Lupinenlaus

  • Bedeutung Wird immer wichtiger.
  • Schadbild Grosse, grüne Laus mit weissem, wachsartigem Überzug.
  • Günstige Umweltbedingungen Warmer und trockener Frühling.
  • Vorbeugung Nützlinge fördern.
  • Direkte Bekämpfung Es gibt keine zugelassene Mittel.

 

Link zu den Bekämpfungsschwellen für Schädlinge und Krankheiten: Bekämpfungsschwellen

Unkrautbekämpfung

Mechanisch 

Idealerweise wird der Bestand im Vorauflauf blindgestriegelt, dazu muss die Saattiefe mindestens 3 cm betragen. Danach je nach Unkrautdruck noch zweimal Striegeln: einmal im Zweiblattstadium und danach im vier- bis fünf-Blattstadium. Wenn die Lupinen grösser als 10 cm sind, sollte nicht mehr gestriegelt werden und das Freilegen des Wurzelwerkes gilt es in jedem Fall zu vermeiden. Auf schweren Böden sollte man die Hacke dem Striegel vorziehen. Dazu muss der Reihenabstand > 20 cm betragen.

Chemisch

Vor allem mit Vorauflauf-Herbiziden. 

Ernte

ZeitpunktMitte August bis Anfang September
Ertrag

Blaue Lupinen: 25 - 30 dt/ha

Weisse Lupinen: 35 -40 dt/ha

Erntegut muss sofort nach der Ernte auf 14% Wassergehalt getrocknet werden. 

Weiterführende Informationen

Das detaillierte Merkblatt mit Informationen zu den Deckungsbeiträgen, ausführlicheren Angaben zum Anbau, den typischen Krankheiten & Schädlingen und zur Unkrautbekämpfung kann als Druckversion heruntergeladen werden.

Alle Versuche rund um den Lupinenanbau finden Sie hier: Versuche Lupinen

Aktuelles und umfassendes Fachwissen rund um den Ackerbohnenanbau finden Sie hier: Fachwissen Lupinen