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Flachsilo: Walzen wie eine Banane

Die hohe Schlagkraft beim Silieren, die aus Kostengründen nicht reduziert werden will, beeinträchtigt gegenwärtig oft das Verdichten des Siliergutes.

Das Walzgewicht muss mindestens 1/3 des stündlich eingeführten Futtergewichts entsprechen. Dabei ist zu beachten, dass die maximale neue Futterschicht pro Wagen nicht höher als 20-30cm sein darf. Je trockener das Futter, desto weniger dick die Einführschicht und desto höher muss das Walzgewicht sein.  Pro Stunde liegt das Einführgewicht bei Grassilage bei mindestens 10-15 Tonnen. Darum muss das Walzgefährt mindestens 5 Tonnen schwer sein.

Nicht alle Qualitätsmängel beim Silieren in den Fahrsilo sind allein auf eine schlechte Verdichtung zurückzuführen. Die Verdichtung nimmt aber eine Schlüsselrolle in der Konservierungskette ein. Eine leistungsfähige Erntetechnik ist nicht zwangsläufig ein Nachteil für das Silieren - vorausgesetzt, es gelingt, in möglichst kurzer Zeit eine gute Verteilung und vor allem ausreichende Verdichtung hinzubekommen. Denn damit lässt fördert man die Bildung von Milchsäure und reduziert damit die Butter- und Essigsäure deutlich.

Rand hochhalten

In der Praxis ist bei Fahrsiloanlagen das Futter häufig am Rand viel weniger verdichtet als in der Mitte. Versucht der Fahrer mit dem Verteil- und Walzgerät eine ebene Fläche hinzukriegen, so kann er nicht nahe genug zum Rand hin verdichten, da das Walzfahrzeug durch den abfallenden Rand an der Fahrsilowandung streift. Mit zunehmender Füllhöhe sinkt der Traktor am Rand immer mehr ein, weil dort von Anfang an zuwenig verdichtet wurde. Die Folge ist eine geringere Verdichtung im Randbereich des Fahrsilos. Zielführender ist es, mittels Verteil- oder einem Dosierwagen mit Querförderband das Futter am Rand hochzuhalten, damit der Traktor in eine leichte Schräglage nach innen weg von der Wand gerät. Im Querschnitt sieht die Befüllung aus wie eine Banane, deren Enden nach oben zeigen. Auf diese Weise ist ein Walzen bis hin zur Wand stets möglich, ohne dass der Traktor oder die Silowand Schaden nehmen.

Hinzu kommt, dass oftmals die Erntekette der Lohnunternehmer nicht zum vorhandenen Silo passen. Erntemaschinen von Lohnunternehmern sind heute häufig für eine hohe Schlagkraft ausgelegt. Nur auf langen, breiten Silos kann eine Erntekette die Leistung umsetzen. Folglich gelangt zuviel Futter in zu kurzer Zeit in den Fahrsilo. Das Resultat ist eine schlechte Verdichtung des Futters. 

Keine Breitreifen

Das Verdichten ist ein Zusammenspiel von Druck und Gegendruck. Das verwendete Fahrzeug sollte schwer sein. Traktoren sind mit über 2bar zu pumpen und es können zusätzlich Walzen eingesetzt werden. Ein Walzfahrzeug mit zu breiter Bereifung oder eine zu leichte Walze erreichen die Drucktiefe von 30cm nicht. Bei zu grosser Aufstandsfläche sind sie nicht schwer genug, weil sie zu wenig Kontaktflächendruck aufweisen. Ein falscher Aufbau der Schichten ist gefährlich für die Verletzung der Betonwände und heikel für den Fahrer.

Optimal wären Einfüllschichten von maximal 20 - 30cm. Anhänger mit Dosierwalzen sind vorzuziehen. Wenn ein Seiten-Ablader dabei ist, sollte dieser den ganzen Tag an die Wände abladen. Höhere Abladeschichten erschweren das Walzen und damit die Verdichtung. Insbesondere, wenn das Siliergut als Haufen vor oder auf dem Silo abgeladen wird, ist die Walzarbeit beeinträchtigt. Durch die zusätzliche Zeit, die für das Verteilen benötigt wird, reduziert sich die Zeit fürs Walzen.

Keine Walzpausen machen

Das Verdichten ab dem ersten Fuder ist zwingend und im Querschnitt das Futter zu einer Banane formen (die Wände extra hochhalten) wichtig. Beim Einsatz mit Walzen genügt es, wenn bis 10cm an den Rand heran gewalzt wird. Der Druck der Walze erfolgt zuerst rechtwinklig zur Oberfläche, dann in die Tiefe. Die Fahrgeschwindigkeit von Walzfahrzeugen sollte nicht über 4.5km/h sein. Beim Richtungswechsel das Getriebe mit Anbremsen zu unterstützen und für eine bessere Getriebeschmierung eine etwas erhöhte Drehzahl am Traktor sind nicht falsch. Ständig walzen, keine Pausen machen. Nahe Parzellen eher früher abernten gibt mehr Zeit zum Walzen. Kommt kein Futter mehr hinzu, sollte nicht zu lange nachgewalzt werden, max. 20 Minuten.

Grosstraktoren mit Front- und Heckgewichten bringen zwar einiges an Gewicht auf die Waage. Die eigentlich für die Feldarbeit gedachten breiten Reifen haben aber eine relativ grosse Kontaktfläche zum Boden. So wird die Gewichtswirkung durch eine bessere Lastverteilung abgefangen. Das ist gut für den Acker, aber für das Verdichten nachteilig. Zwar sieht das Futter schön glatt gewalzt aus, innen ist es aber nicht ausreichend verdichtet. Hersteller versprechen mit Walzen-Lösungen eine bessere Verdichtung, weil sie einen gleichmässigen Pressdruck auf das Siliergut über die gesamte Traktorbreite und darüber hinaus gewährleisten.

Stephan Berger, Strickhof/Landtechnik Zürich

Kasten: Am Strickhof Lindau ist eine neuentwickelte über drei Tonnen schwere Silowalze zur Vermietung stationiert. Fachleute sind der Meinung, dass mit den grossen, schweren Eisenräder (alte Eisenbahnwagenräder) die Silage noch besser verdichtet werden kann. Für 100.- Tagesmiete (Mitglieder Landtechnik Zürich 50.-/Tag) kann man sie am Strickhof Lindau abholen. Die schwere Walze befindet sich auf einem Anhänger, so ist der Transport problemlos möglich. Es wäre toll, wenn die Walze in den kommenden Wochen oft zum Einsatz kommt, damit werden zusätzliche breite Praxiserfahrungen zur Walzqualität mit dieser Silowalze gewonnen. 

FarmX für Maschinenreservation

FarmX

Die Registrierung für Mieter ist kostenlos. 

Genauere Auskünfte bei Stephan Berger, Fachbereich Agrartechnik am Strickhof stephan.berger@strickhof.ch, 058 105 99 52 oder Hanspeter Hug, Fachbereich Futterbau und Futterkonservierung hanspeter.hug@strickhof.ch, 058 105 98 52

 

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Mittels QR-Code gelangen Sie auf Farm-X, wo Sie die Silo-Walze reservieren können. Die Registrierung für Mieter ist kostenlos.