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Auch in diesem Jahr hat die Fachstelle u00fcber 3000 Sortenproben geerntet, damit die neusten und besten Sorten auf dem Markt erhu00e4ltlich sind.>

Durchzogenes Jahr – gute Aussichten 2025

Das Zuckerrübenjahr 2024 neigt sich dem Ende zu und es wird wohl durchschnittlich enden. Die Erträge sind für die Ostschweiz schlecht und entsprechen nicht den Erwartungen. Die Zuckergehalte sind tief, die Erklärungen aber vorhanden. Die Aussichten für den Anbau 2025 sind gut. Neben dem bestehenden Rübenpreis kommen 4 neue Sorten auf den Markt.

Ernte 2024

Die Ernte 2024 hat nass gestartet und hat die Logistik vor grössere Herausforderung gestellt. Seit Mitte Oktober werden die Rodeverhältnisse immer besser. Der Niederschlag blieb aus und die Böden sind stark abgetrocknet. So konnten die Rüben unter guten Bedingungen gerodet werden. Dennoch stellen sich viele die Frage, wenn der beste Zeitpunkt für die Rodung kommt bei später Ablieferung im Dezember. Die optimale Rübenhaufentemperatur dürfte um 2 Grad Celsius liegen. Mit den tiefen Temperaturen ist dies sicher eine gute Voraussetzung für eine längere Lagerung. Die grösste Gefahr bei zu hohen Rübenhaufentemperaturen ist die Assimilation und die vielerorts faulen Rüben. Die Zuckerrüben leben als 2-jährige Kultur weiter. Sind die Temperaturen hoch, so ist die Entwicklung des Zuckerverbrauchs höher, da dieser direkt an eine Wärmesumme gekoppelt ist. Weiter haben diverse Betriebe mit vereinzelt faulen Zuckerrüben zu kämpfen. Auch hier gilt, je höher die Temperatur, desto schneller die Ausbreitung. Zudem kommt hinzu, dass die Gefahr von weiteren faulen Zuckerrüben bei einer langen Lagerung steigt. 

Was leider auffällt, sind die hohen Unterschiede bei den Erträgen. Die Suche nach Ursachen dürfte schnell gefunden sein. Der nasse Frühling und somit der schlechte Start ins Jahr, die unregelmässigen Bestände mit teilweise tiefen Pflanzenzahlen und dann natürlich der durchzogene Sommer mit mässig Sonnenstunden. Ebenfalls tief sind die Zuckergehalte 2024. Hierfür gibt es aktuell drei wichtige Argumente, die als Erklärung dienen könnten. Erstens hatten wir wie oben erwähnt weniger Sonnenstunden als in anderen Jahren, was weniger Photosynthese bedeutet. Zweitens hatten wir dieses Jahr stark mit den Blattflecken zu kämpfen. Dies reduziert die Photosynthese durch Blattflecken und somit weniger grüner Blattfläche. Vielerorts ist zudem ein Neuaustrieb zu beobachten, was zwischen 1-2% Zuckergehalt kosten kann. Und als dritten und letzten Grund darf natürlich das Wetter nicht fehlen. Die Zuckerrüben sind als 2-jährige Pflanze bestrebt, den Winter zu überleben. Dazu werden alle Ressourcen aufgenommen – so auch Wasser. Dies führt zu einem Verdünnungseffekt. Die Zuckermenge bleibt die gleiche, aber da das Rübengewicht zunimmt, führt dies zu einer Reduktion des Zuckergehaltes.

Ernte Zuckerrüben
Bei der Ernte gehört der Landwirt auf das Feld. Achten Sie auf eine saubere Arbeit, um Verluste so gering wie möglich zu halten.

 

Blattfleckensituation 2024

Die Situation 2024 war alles andere als zufriedenstellend. Nach vielen guten Jahren kam der Knall. Ein Knall ohne Ansage kombiniert mit einem schrecklichen Bild von zusammenbrechenden Rübenbeständen. Die Ursachen sind vielseitig und noch nicht fertig untersucht. Klar ist, dass wir lange wenig Druck hatten und es dann gegen Ende August zu einer explosionsartigen Ausbreitung von Blattflecken kam. Einer der Gründe ist das Klima. Anfangs August hatten wir warme Nächte, kombiniert mit einer enormen Feuchtigkeit in den Beständen, was diesen explosionsartigen Anstieg der Blattflecken erklären lässt. Weitere Gründe sind der wohl falsche Einsatz der CR+ Sorten. Nach ersten Erfahrungen ging man davon aus, dass die CR+ Sorten weniger mit Fungizid geschützt werden müssen. Dies ist klar nicht der Fall wie das Jahr 2024 gezeigt hat. Über einen möglichen Resistenzbruch der CR+ Technologie wird aktuell diskutiert und geforscht. Klar ist nur eines, die CR+ Sorten sind nicht mehr länger für den IPS und den Extensoanbau geeignet. 

Sortenliste 2025

Die Sortenprüfung der Fachstelle hat wiederum fortschrittliche Sorten hervorgebracht. Durch die starke Zunahme von SBR gibt es nur noch 2 Sortenlisten mit dem Hauptunterscheidungsmerkmal SBR Gebiet JA oder NEIN. Zudem werden je Region alle Sorten aus den unterschiedlichen Segmenten zusammen verrechnet und nur noch in einer Liste dargestellt. Dies sollte die Vergleichbarkeit der Sorten erhöhen und die Sortenwahl erleichtern. So sind die Klassiksorten BTS 8735, Novatessa KWS und Yvonetta KWS neu auf dem Markt. Im Conviso Smartbereich ist neu die Sorte Smart Beppina KWS zu finden. Sämtliche neuen Sorten müssen trotz teilweise guter Blattgesundheit und CR+ Genetik zwingend mit Fungiziden geschützt werden und eignen sich nicht für den Extenso- oder den IP Suisse Anbau. Nicht mehr angeboten werden die Sorten Smart Belamia KWS, Xerus und die Sorte BTS 1740. Alle Details zu den neuen Sorten und deren Verwendung resp. dem richtigen Einsatzgebiet kann dem Rübenpflanzer entnommen werden oder auf der Homepage der Fachstelle (www.zuckerruebe.ch) nachgeschlagen werden. 

Ernteteam SFZ
Auch in diesem Jahr hat die Fachstelle über 3000 Sortenproben geerntet, damit die neusten und besten Sorten auf dem Markt erhältlich sind.

 

Ausblick Anbau 2025

Zuckerrüben sind nach wie vor gesucht. Für kommendes Jahr ist der Rübenpreis stabil bei 61 CHF geblieben. Neben dem Preis werden die Einzelkulturbeiträge weiterhin zugesichert. Zudem können allfällige Produktionssystembeiträge die Lukrativität der Zuckerrübe noch weiter steigern. Bei Interesse für Neupflanzer oder Wiedereinsteiger steht ihnen die Zuckerrübenfabrik gerne zur Verfügung. Für alle agronomischen Fragen kontaktieren Sie die Zuckerrübenfachstelle.

In den kommenden Wochen finden in der Deutschschweiz diverse Regionalversammlungen für Zuckerrübenpflanzer statt. Neben agronomischen Punkten werden auch politische und grundlegende Fragen rund um die Rüben diskutiert. Auf diesem Weg wünscht Ihnen die Zuckerbranche bereits jetzt frohe Festtage und wir freuen uns auf das neue Rübenjahr 2025.