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Die Ernte hat begonnen, fu00fcr eine erfolgreiche und zufriedenstellende Rodung gehu00f6rt der Landwirt auf das Feld. Foto SFZ>

Die Rodung steht vor der Tür

Die Zuckerrüben präsentieren sich nach wie vor sehr schön – aktuell besteht kein Grund zur Sorge. Die Rüben wachsen seit anfangs Jahr sehr gut, die Krankheiten halten sich in Grenzen und einer guten Kampagne steht wenig im Weg.

Rückblick und Aktuelles

Seit der Saat präsentieren sich die Zuckerrüben mit einer hohen Bestandesdichte, was Erträge verspricht, die Freude bereiten dürften. Die ersten beiden Ertragserhebungen waren vielversprechend und lassen hoffen. Genaue Einschätzungen und Erwartungen sind ab Mitte Oktober möglich, wenn die ersten Wochen der diesjährigen Kampagne vorbei sind. Wichtig bei der Ertragsdiskussion ist eine sachgerechte Einschätzung und faire Beurteilung der Resultate. Zuckergehalt und Rübenertrag sind bedeutend, die wichtigste Kennzahl bleibt jedoch der Zuckerertrag pro Hektare (BZE). Der Rübenertrag wird dieses Jahr auf jeden Fall stimmen. Die Niederschläge der vergangenen Wochen haben die Rüben mit Wasser gefüllt, was zu hohen Gewichten führt. Gleichzeitig haben die Niederschläge auch negative Effekte: Der Zuckergehalt wird verwässert und tiefer ausfallen, als teilweise erwünscht. Das Wichtigste und einzig Konstante ist jedoch die Zuckermenge, und diese bleibt gleich – unabhängig davon, wie sich Gewicht und Zuckergehalt verändern. Entscheidend ist am Ende die Zuckermenge, damit die Silos in den Fabriken gefüllt werden können.

Die Rüben sind vielerorts noch im Schuss und grün. Blattflecken nehmen stellenweise zu, bedenkliche Felder sind jedoch nur wenige auszumachen. Neben den Sorten ist dies, dort wo gespritzt wurde, sicher auch der Notfallzulassung von Propulse zu verdanken. Das zusätzliche Fungizid hat die Erwartungen erfüllt und stark gewirkt. Zum jetzigen Zeitpunkt sind keine weiteren Fungizideinsätze mehr nötig. Der Rübenrüssler ist schweizweit verbreitet. Vor allem im Aaretal, im Seeland und in Teilen des Kantons Aargau hat er bedenkliche Frassgänge hinterlassen. Weitere Regionen sind ebenfalls betroffen, jedoch in deutlich geringerem Ausmass. Dieses unschöne Bild hat vielerorts für Verunsicherung gesorgt – die Erfahrungen zeigen jedoch, dass die Befürchtungen von Fäulnis in der Regel nicht eintreffen. Ähnliche Herausforderungen traten bereits 2023 auf, konnten jedoch überwiegend entkräftet werden.

Seit dem Sommer laufen intensive Gespräche mit dem BLW und BLV. Mitte September fanden weitere Sitzungen mit den zuständigen Bundesämtern statt, um mögliche Lösungsansätze zu diskutieren. Das SBR breitet sich weiter aus und zwingt vielerorts zu Überlegungen hinsichtlich der Fruchtfolge. Die Fachstelle und weitere Forschungsinstitute in ganz Europa arbeiten an Lösungen. Der wirksamste Ansatz bleibt jedoch die Anpassung der Fruchtfolge, insbesondere der Verzicht auf Begrünung nach Rüben. Aus den Klebefallen der Fachstelle geht hervor, dass in der gesamten Schweiz Zikaden aller Arten gefangen werden und mindestens ein Standort pro Kanton positiv getestete Zikaden aufwies. Die Anpassung der Fruchtfolge ist daher zwingend zu bedenken. Auffällig ist dieses Jahr, dass die Westschweiz und das Mittelland weniger stark und etwa vier Wochen später als in den Vorjahren vom «Vergilben» betroffen sind. Dies nährt die Hoffnung auf bessere Zuckergehalte. Neben der Fruchtfolge bleibt die Sortenwahl entscheidend. Für das Anbaujahr 2026 stehen erneut spannende Kandidaten zur Aufnahme bereit. Ab Mitte November werden alle Informationen zu den Sorten über die App veröffentlicht und Anfang Dezember mit der Bestellung verknüpft. Aktuell laufen die Versuchsernten und erste Auswertungen.

Bakteriose 2025
Die Rüben präsentieren sich vielerorts noch grün – die ersten Bestände zeichnen langsam und weisen Cercoflecken auf. Foto: SFZ

 

Ernte und Verarbeitung 2025

Die Verarbeitung der Zuckerrüben hat letzte Woche in Frauenfeld begonnen. Nach den Bio-Zuckerrüben werden ab Anfang Oktober die ersten konventionellen Rüben angeliefert und verarbeitet. Achten Sie bei der Ernte auf folgende Punkte:

  • Zuckerrüben sind im Boden am besten konserviert
  • Dies gilt auch für faule Rüben oder Rüben mit Einstichen des Rüsselkäfers (Lixus)
  • Die Zuckerrübe wächst als zweijährige Kultur weiter, solange sie im Boden ist
  • Keine Ernte auf Vorrat bis Ende Oktober
  • Die Lagerungsdauer sollte bis Ende Oktober nicht länger als eine Woche betragen
  • Bei Niederschlägen sinkt der Zuckergehalt, während das Gewicht steigt
  • Eine zu lange Lagerung führt dazu, dass die Rübe nach dem Heilungsprozess mit der Veratmung von Zucker beginnt und Reserven abbaut
  • Das Wurzelwerk ist durch die Frühjahrstrockenheit tief gewachsen – passen Sie die Rodegeschwindigkeit an, um unnötigen Wurzelbruch zu vermeiden
  • Die Köpffläche sollte idealerweise nicht grösser als ein 5-Liber-Stück sein
  • Gemäss Branchenvereinbarung dürfen nicht mehr als 10% faule Rüben angeliefert werden. Bei Problemen kontaktieren Sie einen Fachmann und informieren Sie Ihren Lohnunternehmer
  • Probleme mit Erdmandelgras sind den zuständigen Stellen zu melden

Schlussendlich gehört der Landwirt bei den Lohnarbeiten auf das Feld, damit im Notfall Korrekturen vorgenommen werden können. Im Nachhinein sind solche Dinge schwer zu lösen und lassen sich meist vermeiden.

Ernte ZR 2025
Die Ernte hat begonnen, für eine erfolgreiche und zufriedenstellende Rodung gehört der Landwirt auf das Feld. Foto SFZ

 

Zukunft und Anbau 2026

Die Anbaukonditionen sind für 2026 nach wie vor attraktiv und die Zuckerrübe bleibt ein starkes Standbein auf jedem ackerfähigen Betrieb. Positiv zu erwähnen sind auch die befristeten politischen Unterstützungen. Mit dem Einzelkulturbeitrag von 2100 CHF/ha ist ein grosser Teil der Fixkosten gedeckt, sodass jede gelieferte Rübe Gewinn bringt. Für Tierhalter ist der Anbau zusätzlich interessant, da ein exklusives Vorkaufsrecht auf Schnitzel gewährt wird. Trotz zahlreicher Herausforderungen steht die gesamte Branche und die Schweizer Politik hinter den Zuckerrüben. Bleiben Sie der Königin der Ackerkulturen treu, steigen Sie wieder ein, erweitern Sie Ihre Flächen oder werden Sie Neupflanzer.

Für Auskünfte zur Flächenanmeldung steht Ihnen die Zuckerfabrik Frauenfeld (052 724 74 00) zur Verfügung. Für fachliche und agronomische Fragen wenden Sie sich bitte an die Zuckerrübenfachstelle.

www.zuckerruebe.ch