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Blauzungenerkrankung (BTV) naturheilkundlich begleiten

Die wichtigsten Informationen rund um die Blauzungenerkrankung und deren Übertragungswege konnten Sie am Strickhof Online Fachabend einholen. Auf Strickhof Homepage finden Sie die Vorträge aus dem Fachabend verlinkt.

Vorbeugende Möglichkeiten:

Die Tiere sollen vor übermässigem Insektenbefall geschützt werden durch Einstallen während den Dämmerungszeiten und Anwendung von Mücken-Repellentien. Auch das Verfüttern von Knoblauch hat eine repellente Wirkung auf Mücken.

Die Gnitzen sind grundsätzlich dämmerungsaktiv und auf den Weiden unterwegs, für die Überwinterung ist aber ein Einflug in den Stall möglich. Mücken mögen keinen Wind, daher sollen die Lüfter aus der Sommerzeit installiert bleiben und eine moderate Luftbewegung in den Stall bringen.

Auch im Stall sind feuchte Stellen mögliche Nistplätze für die Gnitzen, halten sie Liegeflächen und die Bereiche rund um Tränken so trocken als möglich. Das Streuen von Kalk oder Zeolith kann helfen die Feuchtigkeit zu binden.

Neben der Insektenabwehr ist auch die Unterstützung des Immunsystems eine wichtige Massnahme, damit Tiere weniger häufig oder zumindest weniger stark am Blauzungenvirus erkranken. 

  • Leistungsgerecht füttern, Energiemanko verhindern
  • Futtermittel von einwandfreier Qualität einsetzen
  • Folgende Pflanzen können direkt phytotherapeutisch oder homöopathisch zur Unterstützung der Entgiftungsorgane und des Immunsystem eingesetzt werden:
  • Leberpflanzen: Mariendistel, Löwenzahn, Enzian, Meerrettich, Schafgarbe
  • Nierenpflanzen: Birke, Brennnessel, Kümmel, Goldrute, Schachtelhalm, Wacholder
  • Immunsystem: Bockshornklee, Brennnessel, Karotte, Knoblauch (nicht an laktierende Tiere verfüttern), Sonnenhut

 

Blauzungenerkrankung begleiten

Die Erkrankung am Blauzungenvirus kann eine Vielfalt an Symptomen hervorbringen. Das grosse Leiden der Tiere im Krankheitsverlauf ist auf einzelne davon zurückzuführen. Durch die Separation in eine Krankenbucht kann Stress reduziert und die Wege zu Futter und Wasser verbessert werden.

 

Durch die Schleimhautläsionen an Mund und Nase ist jegliche Futteraufnahme schmerzhaft, die Nährstoffzufuhr über Futter ist jedoch ein wichtiger Bestandteil des Genesungsprozesses. 

Die Aufnahme von stark säurehaltiger Silagen oder grobem Heu ist möglicherweise unangenehmer als Emd, stellen Sie dem Tier verschiedene Futtermittel zur Auswahl. Möglichst kurze Wege zum Futter (noch besser ist Futterzugang im Liegen) steigern die Futteraufnahme zusätzlich.

Durch den starken Speichelfluss ist das Futter rasch verunreinigt und sollte 2x täglich ausgewechselt werden. Auch das Wasserbecken sollte deswegen 2x täglich gewaschen werden.

 

Die angeschwollene Kehle und entzündete Schleimhäute erschweren die Atmung, darum kann bereits ein wenig Transportstress für die erkrankten Tiere tödlich enden. Frische Luft in der Krankenbucht verbessert die Sauerstoffaufnahme. Linderung der Symptome kann mit homöopathischer Behandlung sehr gut erreicht werden, einige gut einsetzbar Mittel beschreibt Birgit Gnadl in einer kurzen Stellungsnahme.

 

Schmerzmittel zur Linderung des Leidens ist ein wichtiger Begleiter bei mittleren bis schweren Krankheitsverläufen, denn wenn die Schmerzen gelindert sind, nimmt das Tier auch mehr Futter und Wasser auf, dies wiederum fördert die Genesung.

 

Zur Behandlung der äusserlichen Läsionen auf Haut und Schleimhaut können Tee’s aus Kamille (filtriert), Ringelblume oder Hamamelis mit einem Spray aufgetragen werden. Auf alkoholhaltige oder andere reizende Salben soll verzichtet werden. Eine Honig-Wundsalbe (z.B. von Dr. Schaette) kann möglicherweise die Heilung unterstützen.

 

Die Abwehrkräfte können auch innerlich gestärkt werden über das Verfüttern von Produkten mit folgenden Kräutern: Wacholder, Enzian, Kümmel, Wermut, Engelwurz, Ingwer, Bockshornklee, Kapuzinerkresse, Brunnenkresse, Sonnenhut, Birke, Brennnessel und Mariendistel oder weitere Immunstärkende und antivirale Inhaltsstoffe. 

 

Wichtig für die Tierhalter, wie auch für die behandelnden Tierärzte ist, dass sekundär auftretende Infektionen korrekt erkannt und mitbehandelt werden. Moderhinke, Mortellaro, Augen-Bindehautentzündung (Moraxella) und weitere Infektionen können vor, mit oder nach einer Blauzungen-Infektion eintreten und benötigen eine spezifische Behandlung.