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Die Zuckerru00fcbenfachstelle rodet die ersten Versuchsflu00e4chen (hier Marnand) an. Dank der Sortenpru00fcfung ku00f6nnen die besten Sorten fu00fcr den Standort Schweiz bestimmt werden. Foto SFZ>

Bombastische Erträge 2025

Das Zuckerrübenjahr 2025 ist noch in vollem Gang und die Fabrik läuft auf Hochtouren. Erfreulich ist, dass die hohen Erträge die Fabrik voll auslasten. Nicht zu aller Freude, aber die Fabrik läuft bis tief in den Januar. Das Jahr 2025 hilft und ist finanziell lukrativ – zudem kommen neue Sorten auf den Markt für den Anbau 2026.

Ernte 2025

Die Ernte 2025 begann Ende September und es zeigte sich schnell, dass dieses Jahr in der Ertragshistorie der vergangenen Jahre als eines der besten gelten wird. Über die ganze Schweiz sind die Erträge sehr hoch, die Zuckergehalte auf einem moderaten Niveau und die Zuckererträge erfreulich. Die hohen Erträge führen in beiden Werken zu längeren Kampagnen und stellen die Lohnunternehmer für die Rodung vor Herausforderungen. Anfangs November waren die Bedingungen gut, das Wetter sonnig und der Boden noch einigermassen trocken. Dennoch stellen sich viele die Frage, wann der beste Zeitpunkt für die Rodung kommt bei später Ablieferung im Januar. Die optimale Rübenhaufentemperatur dürfte um 2 Grad Celsius liegen. Mit den tiefen Temperaturen ist dies sicher eine gute Voraussetzung für eine längere Lagerung. Die grösste Gefahr bei zu hohen Rübenhaufentemperaturen ist die Assimilation und die vielerorts faulen Rüben. Die Zuckerrüben leben als 2-jährige Kultur weiter. Sind die Temperaturen hoch, so ist die Entwicklung des Zuckerverbrauchs höher, da dieser direkt an eine Wärmesumme gekoppelt ist. Weiter haben diverse Betriebe mit vereinzelt faulen Zuckerrüben zu kämpfen. Auch hier gilt, je höher die Temperatur desto schneller die Ausbreitung. Zudem kommt hinzu, dass die Gefahr von weiteren faulen Zuckerrüben bei einer langen Lagerung steigt.

Einer der Hauptgründe für die bombastischen Erträge sind die hohen Pflanzenzahlen pro Hektar, zudem sind wir schadlos durchs Anbaujahr gekommen. Schädlinge waren zwar vorhanden, haben aber nur einen geringen Schaden verursacht und die Blattflecken kamen zwar früh, konnten aber auch Dank der Notfallzulassung von Propulse früh stark eingeschränkt werden. Die Tropennächte blieben 2025 vielerorts praktisch aus, so dass es zu keiner explosionsartigen Ausbreitung kam. Die Zuckergehalte sind auf einem moderaten Niveau, dies ist einerseits auf den Sommer zurückzuführen. Es war ein guter Sommer für die Rüben, für mehr Zuckergehalt wären aber wohl mehr Sonnentage notwendig gewesen. Zudem regnete es ab September immer Mal wieder, so dass die Rüben das Wasser aufgesaugt haben. Dies führt zu mehr Ertrag und verwässert den Zuckergehalt. Dennoch sind die Zuckererträge hervorragend und machen Freude. Zudem darf nicht vergessen werden, dass die aktuellen Sorten alle stark ertragsbetont und weniger zuckergehaltsbetont sind. 

Ernte ZR 2025
Für eine erfolgreiche und zufriedenstellende Rodung gehört der Landwirt auf das Feld. Foto SFZ

 

SBR 2025

Das Positive zuerst – das Jahr 2025 zeigte einen verzögerten Flug der Zikade von 10-14 Tagen im Vergleich zu anderen Jahren. Da die Rüben Mitte Juni bereits sehr weit waren, war der Schaden im Nachhinein geringer und der Blattwechsel von grün auf gelb wurde drei bis vier Wochen später beobachtet. Dies führt aktuell dazu, dass die Zuckergehalte, auch in der Westschweiz, erfreulicherweise höher sind als in den vergangenen Jahren. Negative Punkte gibt es dennoch – das SBR wandert weiter und es wurden im gesamten östlichen Anbaugebiet Zikaden gefangen, die teilweise beladen waren. Einen ausführlichen Bericht dazu wird es in den kommenden Monaten noch geben. Eine erste Massnahme wurde mit dem Aufruf zur Umstellung der Fruchtfolge bereits getätigt. Von den über 600 Proben wiesen keine den Stolburtyp auf – Arsenophonus wurde jedoch nachgewiesen. 

 

Sortenliste 2026

Nachdem die Sortenliste letztes Jahr in Gebiete «mit SBR» und «ohne SBR» aufgeteilt wurden, wird das System 2026 so weitergeführt. Die Sorten werden wiederum nach dem Bruttogelderlös gelistet und zur Vergleichbarkeit auf beiden Sortenlisten aufgeführt. Die Sortenprüfung hat wiederum 3 neue Sorten auf den Markt gebracht. Bei den Normalsorten sind es die Sorten BTS 1715, BTS 4780 und die Sorte Patrizia KWS. Die beiden Sorten BTS 1715 und BTS 4780 sind vom Züchter Betaseed und zeichnen sich durch gute Erträge, einen moderaten Zuckergehalt und gute Blattgesundheit aus. Zudem ist die Sorte BTS 1715 in beiden Regionen, sowohl mit wie auch ohne SBR in der Sortenliste weit oben zu finden. Die Sorte Patrizia KWS ist die Sorte mit dem besten Zuckergehalt unter allen Normalsorten und punktet mit einem stabilen Ertrag und einer guten Blattgesundheit. 

Nicht mehr angeboten werden die Sorten Smart Arosa KWS, BTS 2030, St Gotthard und die Sorte Ivonetta KWS (Vergilbungssorte). 

Ernte Zuckerrüben
Die Zuckerrübenfachstelle rodet die ersten Versuchsflächen (hier Marnand) an. Dank der Sortenprüfung können die besten Sorten für den Standort Schweiz bestimmt werden. Foto SFZ

 

Ausblick Anbau 2026

Zuckerrüben sind nach wie vor gesucht. Für kommendes Jahr ist der Rübenpreis leicht rückläufig bei 55 CHF. Je nach Fläche kann der Preis noch auf über 57 CHF pro Tonne Rüben steigen. Neben dem Preis werden die Einzelkulturbeiträge weiterhin zugesichert. Zudem können allfällige Produktionssystembeiträge die Lukrativität der Zuckerrübe noch weiter steigern. Bei Interesse für Neupflanzer oder Wiedereinsteiger steht ihnen die Zuckerrübenfabrik gerne zur Verfügung. Für alle agronomischen Fragen kontaktieren Sie die Zuckerrübenfachstelle.

In den kommenden Wochen finden in der Deutschschweiz diverse Regionalversammlungen für Zuckerrübenpflanzer statt. Neben agronomischen Punkten werden auch politische und grundlegende Fragen rund um die Rüben diskutiert. Auf diesem Weg wünscht Ihnen die Zuckerbranche bereits jetzt eine frohe Adventszeit, eine gute Ernte mit weiterhin erfreulichen Erträgen und wir freuen uns auf das neue Rübenjahr 2026. 

ZR-Schnitzel
Zuckerrübenschnitzel eignen sich in jeder Ration optimal, wer Rüben anbaut, hat ein Vorzugsrecht. Foto SFZ

 

www.zuckerruebe.ch