Pflanzenbau News 7. November 2024
Raps
Rapserdfloh
Pflanzenschutzeinsätze im Feldbau sind in diesem Jahr noch bis und mit Donnerstag, 14. November zulässig. Für eine Bekämpfung der Larven des Rapserdflohs bei erreichter Bekämpfungsschwelle
(2-5 Larven je Pflanze mit Berlèse-Methode oder in 7 von 10 Pflanzen je mindestens 1 Larve) ist jedoch in jedem Fall eine Sonderbewilligung erforderlich. In diesem Jahr stellen wir für den Einsatz eines Pyrethroides keine regionale Sonderbewilligung aus. Es braucht im ÖLN eine einzelbetriebliche Sonderbewilligung. Diese müssen Sie vor der Behandlung online beantragen
(➝sonderbewilligung.strickhof.ch). Bitte begründen Sie Ihren Antrag im Textfeld «Bemerkungen» mit Ihrer ausgezählten Schadschwelle.
Standfestigkeit und Phoma
Im August gesäter Raps, der vor Ende September das 6-Blattstadium erreichte, oder Bestände, die zu dicht stehen sind gefährdet, bereits im Herbst mit dem Längenwachstum zu beginnen. Der Haupttrieb kann gut 20 cm Länge erreichen. Raps, der im Winter aus der schützenden Schneeschicht ragt, ist stärker frostgefährdet. In üppigen Rapsbeständen im 10-12-Blattstadium ist eine Nachkürzung spruchreif. Zur Verfügung steht mit Medax ein reiner Wachstumsregulator, der auch bei tieferen Temperaturen (ab 5°C) noch Wirkung zeigt. Hier ist solo oder in Mischung mit einem Insektizid die Brühe anzusäuern. Kombinierte Mittel bestehen aus einem Wachstumsregler und einem Fungizid mit Wirkung gegen Phoma. So ist in Caryx auch der Medax-Wirkstoff Mepiquatchlorid vorhanden. Toprex/Corex enthält neben einem Fungizid auch Paclobutrazol mit überwiegend verkürzender Wirkung. Tebuconazol oder Metconazol haben sowohl eine fungizide-, als auch eine wachstumsregulierende Wirkung. Prothioconazol und Difenoconazol hingegen sind reine Fungizide und haben praktisch keine verkürzende Wirkung.
Der Erreger der Wurzelhals- und Stängelfäule, Phoma lingam, sporuliert im Herbst bei Temperaturen von 8 bis 15 °C und einer hohen Luftfeuchtigkeit. Diese Bedingungen sind in den taufeuchten Beständen und bei den sporadischen Sonnenstunden nach wie vor gegeben. Jedes Mittel darf nur 1x eingesetzt werden. Erfolgte bereits eine frühe Behandlung gegen Phoma, muss das Mittel abgewechselt werden (vgl. Mittelheft, S. 26).
Getreide
Unkrautbekämpfung im Herbst
Im Herbst-Winter bestockende Getreidearten wie Wintergerste und Triticale sollten in dieser Zeit unkrautfrei sein. Typische Herbstherbizide (Herold SC, etc.) können jetzt gut eingesetzt werden (gut befahrbare Böden, keine Fröste). Auch bei Winterweizen mit Ackerfuchsschwanz als Leitunkraut ist eine Behandlung mit den typischen Herbstherbiziden angezeigt. Spät gesäter Weizen ohne Ackerfuchsschwanz empfehlen wir erst im Frühjahr kombiniert mit einer guten Klebernwirkung zu behandeln.
Im Winterhafer ist eine Gräserbekämpfung im Herbst nicht möglich. Gegen breitblättrige Unkräuter kann nur Legacy (0,25 l/ha) oder Express SX (30 g/ha) im Herbst eingesetzt werden. Concert SX mit schwacher Gräserwirkung kann nur im Frühjahr eingesetzt werden.
S-Metolachlor
Weil die Metaboliten (Abbauprodukte) des Wirkstoffs S-Metolachlor neu als relevant gelten, wurden deren Grenzwerte im Trinkwasser von 10 µg/Liter um den Faktor 100 auf 0,1 µg/Liter gesenkt. Dadurch werden in seltenen Fällen Grenzwertüberschreitungen festgestellt, weshalb die Landwirtschaft in den vergangenen Wochen leider wieder mit Negativschlagzeilen durch die Medien ging. Alle Mittel mit diesem Wirkstoff dürfen nicht mehr eingesetzt werden. Die Aufbrauchfrist läuft am 1. Januar 2025 ab. Betroffen sind die Produkte Calado, Damix, Deluge, Dual Gold, Frontex, Gardo Gold, Lumax sowie diverse Parallellimport-Produkte. Wir bitten Sie, alle Mittelreste mit diesem Wirkstoff an die Verkaufsstelle zurückzubringen.
Termine & Veranstaltungen
Kartoffelbautagung 26.11.2024: Qualität entlang der Wertschöpfungskette