interaktiver Versuchs-Parzellenplan
Haben Sie sich schonmal gefragt was die Leute auf den Feldern suchen oder was genau gerade angebaut wird?
Auf dieser Karte können Sie jederzeit einsehen, was gerade auf den einzelnen Parzellen angebaut wird und können mehr über die jeweiligen Versuche erfahren.
Privat: interaktiver Versuchs-Parzellenplan
Sortenversuche Bio-Soja
Ausgangslage und Versuchsfrage
Die Sojabohne (Glycine max) ist eine Leguminose, die wegen ihrer Sojakörnern angebaut wird und zu den wichtigsten Nutzpflanzen weltweit gehört. Der hohe Öl- (17-19%) sowie der hohe Proteingehalt (30-40%) ihrer Körner, macht sie zur begehrten Zweinutzungspflanze für die Landwirtschaft.
Das Sojaöl ist das weltweit meistproduzierte pflanzliche Öl und wird für Nahrungszwecke, technische Anwendungen oder in der Kosmetik eingesetzt.
Das gepresste Sojaschrot und das darin enthaltene Protein, werden als Futterzusätze in der Nutztierfütterung von Schweinen, Geflügel, oder auch Wiederkäuern eingesetzt. Der Einsatz dieses „Kraftfutters“ ermöglicht eine hohe Futterversorgung mit Proteinen, welche Voraussetzung ist für die hohe Produktivität unserer Nutztiere.
Im biologischen Landbau ist der Einsatz von „Kraftfutter“ in der Tierfütterung je nach Tiergattung unterschiedlich reglementiert. Für die Fütterung von Nichtwiederkäuern kann Kraftfutter importiert werden. Bei Wiederkäuern muss ab dem 01.01.2022 zusätzlich das gesamte Futter zu 100% aus Schweizer Knospe-Anbau kommen.
Deshalb ist die Suche nach geeigneten Eiweiss-Lieferanten zurzeit ein wichtiges Thema. Mit einem Förderbeitrag von 35 CHF pro Dezitonne will die Bio Suisse die Anbaufläche von Futtersoja ausdehnen. Ein Sortenvergleich mit vier Futtersoja-Sorten soll ihre Anbaueignung und ihr Ertragspotential zeigen.
Methodik
Anz. Standorte |
Anz. Versuchsjahre |
Anz. Wiederholungen |
Art des Versuchs |
Aussagekraft |
1 | 2 | 1 | Streifenversuch | * * |
Saat
Die Sortenstreifen für den Futtersojaversuch wurden am 25.04 mit einem Reihenabstand von 50 cm und einer Saatstärke von durchschnittlich 65 Körnern pro Quadratmeter gesät. Vorfrucht für die Soja war Winterweizen, als Zwischenkultur wurde eine abfrierende Gründüngung angebaut.
Unkrautbekämpfung
Die Unkrautbekämpfung erfolgte mechanisch mit einem Striegel und mehreren Hackdurchgängen an folgenden Daten: 20.05 (Striegel – Wirkung auf UK gering), 30.05 (Hacken mit Gänsefuss und Fingerhacke – gute bis sehr gute Wirkung), 13.06 (Hacken mit Gänsefuss und leicht anhäufeln), 23.06 (Hacken mit Gänsefuss und von der Kultur weghäufeln).
Eingesetzte Sorten
Es wurden die vier Sorten OBÉLIX (Früh, 000), AVELINE (Mittelfrüh 000/00), GALICE (Mittelfrüh 000/00) und AURÉLINA (Mittelspät, 00) verglichen.
Versuchsparzelle & Ernte
Die Versuchsparzelle gehört zum Biobetrieb Stiegenhof und liegt auf einer Höhe von rund 630 m. ü. M. Am 09.10.2020 wurde die Soja gedroschen.
Resultate
Erträge und Feuchtigkeitsgehalte
Der durchschnittliche Ertrag im 2020 lag bei 22.37dt/ha. Dies ist deutlich tiefer gegenüber dem Ertrag vom Vorjahr (38.4dt/ha).
Die Erntefeuchtigkeit war in 2 von 4 Sorten unter den von den Annahmestellen verlangten 12%. Mit dem tiefsten Wert 11.42% OBÉLIX (früh) und dem höchsten von 13.75% AURÉLINA (mittelspät) lagen die Sorten heuer nah beieinander.
Vergleich Sortenerträge 2019 und 2020 der Sorten GALICE und OBÉLIX
Die Sorten GALICE und OBÉLIX wurden in beiden Jahren angebaut. Gegenüber den guten Erträgen vom 2019 haben sich die Erträge heuer halbiert.
Diskussion
Die Sortenversuche 2020 haben gezeigt, dass es nach wie vor eine Herausforderung ist gute Sojaerträge in Grenzlagen zu erzielen. In Sorten (GALICE und OBÉLIX) welche in beiden Jahren (2019 und 2020) angebaut wurden haben sich die Erträge halbiert.
Dies liegt möglicherweise an den extrem trockenen Monaten März und April. Die Sojapflanzen liefen sehr langsam auf, trockenheitstolerante Unkräuter (z.B. Hirsen) profitierten von den trockenen Bedingungen – der Unkrautdruck war heuer wesentlich grösser als im 2019.
Da die Fragestellung (Fütterung von Kraftfutter aus 100% CH-Biokomponenten für Wiederkäuer) nach wie vor hochaktuell ist werden wir auch im 2021 einen Streifenversuch mit verschiedenen Sojasorten durchführen. Geplant sind
Autor: Viktor Dubsky, Strickhof FS Biolandbau
Kontakt Versuchspartner: Matthias Klaiss, FiBL und Andreas Rohner, Fenaco GOF
Vergleichsversuche Kartoffeln ohne Herbizide
Dass sich die Kartoffel sehr gut für eine mechanische Unkrautbekämpfung eignet ist bekannt. Weniger klar ist aber die Auswirkung auf Ertrag und Qualität sowie der Kostenunterschied zwischen chemischer und mechanischer Bekämpfung. In einem 3-jährigen Vergleichsversuch (2019 bis 2021) werden die zwei Anbausysteme verglichen.
Ausgangslage und Methodik
In einem dreijährigen Vergleichsversuch wird an vier Standorten, auf total 5 Parzellen Kartoffelanbau mit und ohne Herbizideinsatz verglichen. Dabei werden die Unterschiede in Ertrag und Qualität erfasst sowie auch die Kosten verglichen. Dazu wurden die Felder in Streifen unterteilt. Während in einem Teil die Unkrautbekämpfung und Krautvernichtung rein chemisch erfolgte, wurde im anderen Streifen das Unkraut mechanisch, mit betriebsüblicher Technik bekämpft. Das Kraut wurde mit Schlegeln und/oder abflammen vernichtet.
Die Versuchsstandorte werden von den kantonalen landwirtschaftlichen Zentren Liebegg, Grangeneuve, Inforama und Strickhof betreut. Die Versuche werden finanziell von der swisspatat Arbeitsgruppe Anbau (AGA) unterstützt.
Mechanische Unkrautbekämpfung in Kartoffeln
Unabhängig ob chemisch oder mechanisch wird bei Kartoffeln durch präventive Bekämpfung ein möglichst unkrautfreier Bestand zwischen Kartoffelpflanzung bis Bestandsschluss und wiederum ab Krautvernichtung angestrebt.
Mit mehreren Durchfahrten und Geräten werden im mechanischen Verfahren Unkräuter durch Entwurzeln, Zerschneiden oder Zuschütten zerstört. Am effektivsten ist die Bekämpfung im Keimschlauch- oder Keimblattstadium mit dem Striegel. Mit einem Durchgang vor Auflaufen von Kartoffeln und Unkräutern (Blindstriegeln) strebt man das Freilegen von Unkraut-Keimschläuchen an, die anschliessend vertrocknen. Bereits aufgelaufene Unkräuter im Keimblattstadium werden entwurzelt. Unkräuter in einem weiter entwickelten Stadium können mit dem Striegel in der Regel nur noch geschwächt aber nicht vollständig zerstört werden.
Der Striegel kann bis zu einer Kartoffelstaudenhöhe von rund 25 cm eingesetzt werden, ohne Kartoffelstängel und Kraut relevant zu verletzen. Unmittelbar beim Durchstossen der Dammoberfläche sind die jungen Kartoffeltriebe aber bruchempfindlich.
Nach dem Striegel kommen Hackgeräte im Dammflanken- und Zwischenreihenbereich sowie Häufelgeräte bzw. Dammformer zum Einsatz. Zur Schonung von Kartoffeln und Boden sowie Minimierung der Kosten gilt der Grundsatz: „So viel Durchfahrten wie nötig, so wenig wie möglich“.
Obstbau
Tafeläpfel, Birnen, Kirschen, Zwetschgen, Beeren: Auf einer Fläche von über viereinhalb Hektaren baut der Strickhof in Lindau und Winterthur-Wülflingen Obst an. Darüber hinaus verfügen wir über 100 Hochstämme für die eigene Mostproduktion. Die geernteten Früchte werden frisch oder verarbeitet im Hofladen sowie in der hauseigenen Mensa verkauft. Ein kleiner Teil der Produkte geht in den Engrosverkauf.
Bio-Ackerbauversuche
Auch im aktuellen Versuchsjahr ist eine Vielfalt von Versuchsthemen und Bio-Ackerkulturen geplant. Dabei handelt es sich um Sortenvergleiche, anbautechnische Versuche, neuere Kulturen und innovative Anbausysteme. Die meisten Versuche werden gemeinsam mit unseren Versuchspartnern geplant und sind häufig Teil eines grösseren Versuchsnetzes.
Ausserdem werden die verschiedenen Bio-Versuche für Aus- und Weiterbildungszwecke genutzt. Feldrundgänge für interessierte Bauern und Bäuerinnen, Feldübungen mit unseren Strickhof-Schulklassen, aber auch Semesterarbeiten der höheren Fachschule und externer Fachhochschulen werden auf den Versuchsparzellen des Stiegenhofs durchgeführt.
Nebenstehend finden Sie den aktuellen Übersichtsplan für die Bioversuche am Stiegenhof im Jahr 2020/21: Übersichtsplan Bio-Versuche 2021
Versuchsthemen 2020/21 - Liste wird laufend aktualisiert:
- Speisegetreide: Versuchsplan Speisegetreide: Mahlweizen, Dinkel, Speisehafer
- Relay-Intercropping - Getreide und Soja im kombinierten Anbau: Versuchsplan Relay-Intercropping Getreide&Soja
- Körnerleguminosen - Soja, Lupinen, Eiweisserbsen Mischkulturen, Ackerbohnen: Versuchsplan Sommereiweisserbsen: Sortenvergleich (Kleinparzellen)
- Spezielle Bio-Ackerkulturen (Biofarm) - Linsen, Flockenhafer, Quinoa und Co.: Bio-Braugerste Sortenvergleich (Biofarm)
- Maisversuche
- Bio-Zuckerrüben
- Bodenbearbeitungssysteme
- Waldstaudenroggen - mehrjährige Roggenkultur als Futterquelle und Speisegetreide: Versuch Waldstaudenroggen und Dinkel für die Futternutzung
Versuch 1
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Versuch 2
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Weizen-Versuch
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Versuch 3
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Versuch 4
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