Zögerlicher Rübenwachstum

Allgemein

Der nasse Sommer, die Gewitter und die Starkniederschläge haben den Rüben nachhaltig zugesetzt. Vielerorts sind die Rüben stellenweise weder gross noch schön grün. Dennoch hat sich die Situation in den letzten Wochen etwas beruhigt. In Parzellen mit vielen faulen oder gelben Rüben gilt es nun Geduld zu bewahren. Ein Umbruch hätte zur Folge, dass Sie den Einzelkulturbeitrag verlieren würden und somit auf viel Geld verzichten müssen. Weiter besteht in den meisten Fällen kein Zeitdruck, da anschliessend Winterweizen kommt und somit mit der Aussaat sowieso noch zugewartet werden muss. Bei unklaren Fällen kann die Fachstelle kontaktiert werden. Sprechen Sie zudem mit ihrem Rayonleiter oder dem Rodeverantwortlichen. Auch in Parzellen mit übermässigem Unkrautdruck kann noch nach Lösungen gesucht werden, wie beispielsweise das Abmähen von Unkräutern. Die Rüben sind deshalb nicht verloren. 

Weiter findet man nach wie vor immer noch diverse Parzellen mit Schosserrüben. Diese sollten in einem letzten Durchgang nochmals gezogen werden und dann im Hausmüll entsorgt werden. Schosser die später kommen, können stehen gelassen werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese reife Samen bilden, ist gering. Ein rigoroses entfernen der Schosser ist in den Sorten Smart Belamia und Smart Manja Pflicht. Um die Technologie auch in Zukunft nutzen zu können, ist die Vorsichtsmassnahme essenziell. 

Achten Sie zudem darauf, dass Sie die tiefere Stoppelbearbeitung bei trockenen Verhältnissen vornehmen. Es wäre schade, wenn bereits jetzt «Fehler» in der Bodenbearbeitung passieren und somit bereits Rübenpotential für das nächste Anbaujahr verloren geht. Zudem ist aktuell der optimale Zeitpunkt eine Kalkung vorzunehmen. Dieser kann in den Fabriken Aarberg und Frauenfeld bezogen werden. 

Blattgesundheit

Die Blattgesundheit ist nach wie vor an den meisten Orten sehr gut. Der kühle Sommer hat dazu geführt, dass sich die Blattflecken nicht wie gewohnt entwickeln konnten. Eine explosionsartige Zunahme ist in den nächsten Wochen nicht mehr zu erwarten. Durch den späteren Spritzstart (+/- 20 Juli) kann allenfalls auf eine geplante dritte Behandlung anfangs September verzichtet werden. Ausschlaggebend ist dabei die Situation, respektive der Blattfleckendruck so wie der Rodetermin. Bei früher Ernte empfehlen wir Fungizid bis maximal 6 Wochen vor der Ernte, damit keine Rückstände in die Fabrik gelangen können. 

Zukunft

Die ganze Landwirtschaftsbranche wurde dieses Jahr arg durch die klimatischen Verhältnisse getroffen. Praktisch keine Kulturen wurden von den nassen und stürmischen Verhältnissen verschont, so dass in allen Bereichen mit Verlusten oder gar Missernten zu rechnen ist. Die Zuckerrüben sind auch unter solch schwierigen Bedingungen noch immer eine Kultur, mit welcher man Geld verdienen kann. Zukünftige Sorten versprechen eine noch bessere Blattgesundheit in Kombination mit hoher Ertragsleistung. Die Missernten der vergangenen und aktuellen Kampagne in Europa, Asien sowie der gestiegene Ölpreis führt zu einem stabilen Zuckerweltmarktpreis, mit einer klaren Tendenz nach oben. Voraussetzungen die sich hoffentlich auch auf den schweizerischen Zuckerrübenpreis auswirken werden. Möchten Sie also ihre Fläche ausdehnen, wieder einsteigen oder gar neu damit anfangen, ist nun der richtige Zeitpunkt gekommen. Die Zuckerbranche ist auf jede Hektare angewiesen und eine Abnahme ihrer produzierten Zuckerrüben ist garantiert. Durch den wohl bleibenden Einzelkulturbeitrag von CHF 2100 sind ein grosser Teil der Kosten gedeckt, so dass Sie mit jeder abgelieferten Zuckerrübe Geld respektive Gewinn/Einkommen generieren können. Bei agronomischen Fragen steht Ihnen zudem mit der Fachstelle ein kostenloser Beratungsservice zur Verfügung. Wurde ihr Interesse geweckt? Dann melden Sie sich unumgänglich telefonisch bei einer der beiden Fabriken.