Vorbereitung für ein erfolgreiches Rübenjahr 2021
Aktuelle Situation
Die Rüben präsentieren sich nach wie vor sehr schön im Osten. Die ersten Blattflecken sind im Vergleich zu anderen Jahren wieder eher spät erschienen. In Risikolagen wurde bereits anfangs Juli behandelt. In allen anderen Lagen steht die erste Fungizidapplikation kurz bevor. Vereinzelt treten nun Vergilbungen auf. Die Blätter werden gelblich, spröde und knistern beim zusammendrücken. Gegen diese Vergilbung kann in der jetzigen Situation nichts mehr gemacht werden. Sollte sich die Vergilbung ausbreiten und flächendeckend auf der ganzen Parzelle zum Vorschein kommen, sollten Sie sich dringend bei der Fachstelle melden. Wichtig – diese viröse Vergilbung wurde von der grünen Blattlaus verursacht und hat nichts mit der Vergilbung im Westen (Zikade) zu tun. Dazu laufen bereits Abklärungen um Lösungen für nächstes Jahr zu präsentieren. Weitere Schadbilder wie Rhizoctonia treten vereinzelt auch dieses Jahr wieder auf. Sollten Sie Probleme mit der Rübenfäule haben, können Sie in der aktuellen Situation ebenfalls nichts mehr unternehmen. Haben Sie jedoch regelmässig mit der Fäule zu kämpfen, beratet Sie die Fachstelle gerne um dieses Problem angehen zu können. Noch immer findet man Schosser auf den Feldern. Es ist höchste Zeit, diese nun zu entfernen. Momentan können die Schosser noch auf den Rübenblättern abgelegt werden, ab der Teigreife der Samen müssen sie zwingend herausgetragen werden.
Arbeit auf den Stoppeln
Da Getreide die häufigste Vorkultur vor Zuckerrüben ist, ergibt sich dank der frühen Ernte ein grösseres Zeitfenster für diverse Arbeiten auf den Stoppeln. Achten Sie darauf, bereits jetzt bei der Bodenbearbeitung keine Fehler zu machen. Lassen Sie sich Zeit und nehmen Sie die entsprechenden Schritte nur unter optimalen Bedingungen vor. Die Grunddüngung (mineralisch oder organisch) kann bereits vor der Gründüngung ausgebracht werden. Als struktur- und ertragssteigernde Massnahme eignet sich eine Kalkung. Liegt der pH um 7, reicht eine Erhaltungskalkung mit Ricokalk von 5-10t/ha. Liegt der pH deutlich unter dem Richtwert von pH 7 kann die doppelte Menge an Ricokalk ausgebracht werden. Den Kalk können Sie direkt ab Fabrik beziehen. Achten Sie darauf, die Gründüngung nicht zu früh auszusäen, ansonsten entsteht sehr viel Blattmasse die im Extremfall bereits im Herbst gemulcht werden muss. Aus diversen Gründen empfehlen wir als Gründüngung keine Gräser, Buchweizen, Phacelia-Reinsaaten oder Ölrettich-Spätsaaten. Zudem soll Gelbsenf nicht vor Ende August gesät werden. All diejenigen, welche beabsichtigen REB Programme zu berücksichtigen, sollten beachten, dass nicht mehr als 1.5l/ha rein Glyphosat ausgebracht werden darf.
Für diejenigen unter Ihnen, welche die Rübenanbaufläche für das Jahr 2021 gerne ausdehnen möchten, wieder einsteigen möchten oder gar neu mit Zuckerrüben anfangen möchten, können dies der Fabrik gerne melden. Sie freut sich über Ihre Nachricht.
Blattflecken
Die ersten Flecken wurden anfangs Juli gefunden und in der Zwischenzeit wurden wohl die meisten Parzellen das erste Mal behandelt. In den frühbehandelten Lagen steht bald der nächste Split an. Es ist wichtig, dass der vorgegebene 3 bis 4 Wochenryhthmus eingehalten werden kann. Parzellen, auf welchen die 1. Applikation eher zu spät war, sollten den Schutz nach 2-3 Wochen wieder erneuern. Bei den Sorten Tesla und Smart Belamia, welche über eine bessere Resistenz gegen Cercospora verfügen, können auch erst nach 4 (5) Wochen behandelt werden. Um Resistenzen zu vermeiden, muss zwingend ein anderes Triazol, wie bei der ersten Behandlung, zum Einsatz kommen. Weiter wird empfohlen, die Kupfermenge auch beim 2. Split bei 2.0l/ha zu belassen. Es ist wichtig, die Fungizidapplikationen mit genügend Wasser (+/- 400l/ha) und unter optimalen Verhältnissen vorzunehmen.
Information Schweizerische Fachstelle für Zuckerrübenanbau, 17. Juli 2020