Untersaat: Beiträge kompensieren Minderertrag
Untersaatmischungen
Im Forum Ackerbau laufen seit 2018 Versuche mit verschiedenen Mischungen. Die Rapserträge in den Versuchen haben bis zum jetzigen Zeitpunkt keine wesentlichen Unterschiede gezeigt (keine Signifikanz). Die Untersaaten schieden im Vergleich zu den getesteten Gründüngungen gut ab, da die Gründüngungen den Raps zu stark konkurrieren. Bei stark reduzierter Saatdichte der Gründüngung kamen die Erträge näher an jene der Verfahren mit Untersaaten heran. Jedoch ist nach den bisherigen Erkenntnissen eine geeignete Untersaat sicherer als die Gründüngung, selbst wenn mit ihr Saatgutkosten eingespart werden können.
Tipps für den Anbau
Das Forum Ackerbau vergleicht zudem verschiedene Saatverfahren bei Raps mit Untersaat, wie zum Beispiel Raps als Einzelkornsaat und die Säwalze für die Untersaat. Bis jetzt gab es noch keine eindeutigen Vorteile für eines der Verfahren in Bezug auf den Ertrag. Die kostengünstigste Variante war die Drillsaat und gemischte Saat Raps und Untersaat. Das teuerste Saatverfahren hingegen war die eingedrillte Untersaat und Raps Einzelkornsaat. Bei trockenem Wetter ist die Untersaat bei Drillsaat und Säwalze am besten aufgelaufen. Generell unterdrückt eine starke Untersaat Unkräuter, kann aber auch den Rapsbestand konkurrieren.
Frühere Versuche zeigten, dass es ohne Untersaat keine Unterschiede in den Erträgen zwischen Pflug und pfluglosem Anbau gibt. Vergleicht man den Einsatz von Herbizid mit der Untersaat, waren die Rapserträge mit Untersaat im Mittel in den Jahren 2015-2017 um 2 dt/ha tiefer. Im pfluglosen Verfahren lag die Ertragseinbusse etwas höher bei 4 dt/ha.
Wirtschaftlichkeit verschiedener Anbauverfahren
Die verschiedenen Anbauverfahren im Raps haben unterschiedliche Vorteile. Einige Verfahren sind kostengünstig, andere ertragssicherer oder es können Ressourceneffizienzbeiträge (REB) vom Bund geltend gemacht werden. Die Mulchsaat, ein weit verbreitetes Verfahren, mit einem Herbizideinsatz im Vorauflauf wird mit Fr. 150.-/ha für den Pflugverzicht unterstützt. Im Vergleich dazu benötigt das aufwändigere und teurere Verfahren mit dem Pflug einen Mehrertrag von 3.8 dt/ha, da auch keine REB bezogen werden können. Verzichtet man hingegen im Pflugverfahren auf ein Herbizid und sät eine Untersaat, ist aufgrund des Herbizidlosbeitrags von Fr. 250.-/ha nur ein Mehrertrag von 1.7 dt/ha nötig. Sind die Bodenverhältnisse gut und besteht ein geringer Unkrautdruck, kann dies erreicht werden. Bei Betrachtung der Durchschnittserträge erscheint dies jedoch eher unwahrscheinlich. Die Kombination pfluglos mit Untersaat und einem Herbizidverzicht ab der Ernte der Vorkultur wird mit REB Fr. 600.-/ha gefördert. Dies toleriert einen Minderertrag von 4.7 dt/ha, einem realisierbaren Ertragsniveau.