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Geknickte Stu00e4ngel sind deutliche Zeichen fu00fcr die Frasstu00e4tigkeit der Larven des Maiszu00fcnslers. Ertragseinbussen entstehen durch Stu00e4ngelbruch und durch die Stu00f6rung der Nu00e4hrstoffeinlagerung in die Kolben. Die Bruchstelle ist zudem Einfallstor fu00fcr Schimmelpilze, die Mykotoxine produzieren.>

Und jetzt erst recht: Gegen Zünsler und Bohrer

Den Maiswurzelbohrer mit der Fruchtfolge austricksen und dem Zünsler die Winterstube in den Stoppeln zerstören oder diese bis im April unterpflügen.

Maiswurzelbohrersituation in der Schweiz

Gemäss Pflanzengesundheitsverordnung gilt der Maiswurzelbohrer in der Schweiz als Quarantäneschädling und Fruchtfolgeeinschränkungen müssen eingehalten werden. Dies bleibt auch weiterhin so, denn auf Nachfragen des BLWs im letzten Jahr bei den Verantwortungsträgern der Pflanzenschutzdienste, Landwirtschaftsämter und der Branche hat sich herauskristallisiert, dass dies die Mehrheit so will. Aus diesem Grund wird der Maiswurzelbohrer auch in Zukunft ab Ende Juni bis September mit sogenannten Pheromonfallen überwacht. Die Fallenstandorte werden seit 2020 neu vom Bund vorgegeben. Dabei wurde ein Gitternetz über die Schweiz gelegt und alle 10 km eine Falle aufgestellt. 

Auch nur bei einem Käfer auf der Falle gilt ein Umkreis von 10 km als Sperrzone.
Auch nur bei einem Käfer auf der Falle gilt ein Umkreis von 10 km als Sperrzone.

In diesem Jahr ist die Situation in der Schweiz durchzogen. Teilweise wurden in Kantonen Käfer gefangen, in welchen bis anhin kaum etwas in den Fallen war. In anderen Kantonen wurde im Vergleich zu den Vorjahren kaum etwas gefangen. Gebietsmässig findet aber klar eine Ausbreitung statt.

So sehen die Käfer des Maiswurzelbohrers aus. Sie bleiben am Leim kleben.
So sehen die Käfer des Maiswurzelbohrers aus. Sie bleiben am Leim kleben.

Grundsätzlich kann man sagen, dass an den Grenzen zu Frankreich, Italien, Deutschland und Österreich der Druck sehr hoch ist.

Die Fruchtfolge ist am wirkungsvollsten.

Mit einer relativ einfachen Massnahme kann man den Maiswurzelbohrer effizient bekämpfen: In betroffenen Gebieten darf auf Parzellen, auf denen in diesem Jahr Mais stand, im nächsten Jahr nicht noch einmal Mais angebaut werden. Der Grund liegt in der Biologie des Käfers. Im Spätsommer fliegen die Maiswurzelbohrer durch die Luft und suchen einen guten Platz, um ihre bis zu 400 Eier pro Weibchen abzulegen. Dies tun sie auf Maisflächen, weil der Käfer natürlicherweise davon ausgeht, dass am gleichen Ort wieder Mais wächst. Steht auf dieser Fläche wieder Mais, fressen die Larven das Wurzelwerk der Pflanzen und können sich weiterentwickeln. Kann sich der Maiswurzelbohrer über mehrere Jahre am gleichen Ort so vermehren, kann dies zu erheblichen Ernteausfällen führen. Finden die Larven keinen Mais auf der Fläche, verhungern sie. Auf Nahrungssuche können sie glücklicherweise nicht gehen, da sie sich nur wenige Meter im Boden bewegen können. Aus diesem Grund ist das strikte Einhalten einer Fruchtfolge von zentraler Bedeutung. 

Lösungsansätze für betroffene Betriebe

Viele der Betriebe haben keine Probleme diese Massnahme umzusetzen. Aber gerade Tierhaltungsbetriebe, die auf das Futter angewiesen sind, kommen teilweise in Schwierigkeiten. Auf diesen Betrieben bleibt eigentlich nur eine Möglichkeit: Auf Kunstwiesenflächen, die eigentlich noch ein Jahr hätten bestehen bleiben sollen, wird Mais angesät. Im Gegenzug kommt auf Flächen, die von der Anbaueinschränkung betroffen sind, bereits in diesem Jahr eine Kunstwiese. Da das Jahr bereits weit fortgeschritten ist, muss die Wiesenansaat, falls noch nicht gesät, auf den nächsten März verschoben werden. In diesem Fall fällt aber der erste und somit auch ertragsreichste Schnitt weg. Für alle Betriebe, die Zuckerrüben nach Mais anbauen und den Mais in der Regel dazu verwenden, Restflächen der Schläge mit Mais aufzufüllen, bleibt als Alternative zum Mais der Anbau eines Sommergetreides. Auch Sorghum ist zugelassen. Dieser ist eher für die extensive Mutterkuhhaltung geeignet. Die Gehalte liegen bei 5 MJ NEL/kg TS, 102 g/kg TS Rohprotein sowie 306 g/kg TS Rohfasergehalt. Die Verdaulichkeit der organischen Substanz von Sorghum liegt bei 67 %. Sorghum kommt mit trockenen Bedingungen sehr gut zu Recht und wird von den Wildschweinen wegen seiner fehlenden Kolben nicht geschädigt.

Das Nichteinhalten der Fruchtfolgeeinschränkung gemäss Pflanzengesundheitsverordnung kann eine Anzeige mit entsprechendem Verfahren und Busse, das vorzeitige Mulchen der Fläche und eine Kürzung der Direktzahlungen zur Folge haben. 

Maiszünslersituation

Letzte Woche haben wir im Kanton Zürich in mehreren Geländekammern Vorerntekontrollen betreffend Maiszünslerbefall durchgeführt. In den meisten Geländekammern fielen ausgesprochen wenige geknickte Stängel, Löcher in Stängeln, den Kolbenlieschen und Bohrmehl in den Blattachseln auf. 

Die Larven des Maiszünslers fressen in den Stängeln und im Kolben. Typisch ist das Bohrmehl, das sich in den Blattachseln sammelt.
Die Larven des Maiszünslers fressen in den Stängeln und im Kolben. Typisch ist das Bohrmehl, das sich in den Blattachseln sammelt.
Geknickte Stängel sind deutliche Zeichen für die Frasstätigkeit der Larven des Maiszünslers. Ertragseinbussen entstehen durch Stängelbruch und durch die Störung der Nährstoffeinlagerung in die Kolben. Die Bruchstelle ist zudem Einfallstor für Schimmelpilze, die  Mykotoxine produzieren.
Geknickte Stängel sind deutliche Zeichen für die Frasstätigkeit der Larven des Maiszünslers. Ertragseinbussen entstehen durch Stängelbruch und durch die Störung der Nährstoffeinlagerung in die Kolben. Die Bruchstelle ist zudem Einfallstor für Schimmelpilze, die Mykotoxine produzieren.

Meist lag der Befall zwischen 2 und 10 %. Nur an einem Standort, wo in anderen Jahren meist mehr als 20 % der Stängel Symptome aufwiesen, lag der Befall bei 15 %. Ein allfälliger Befall im nächsten Jahr hängt von der Anzahl überlebender Larven im Winter in einer Region und den Eiablagebedingungen im nächsten Frühsommer ab. In diesem Jahr könnten Wettereinbrüche nach der Eiablage und viele natürlich vorkommende Nützlinge in Folge des grossen Lausauftretens im Mai den Befall reduziert haben. Ausgebrachte Trichogramma haben in entsprechenden Geländekammern das Vorkommen auf wenige Befallsprozent gedrückt. 

Die Maiszünslerbekämpfung geht weiter

Dies sind grundsätzlich schon mal gute Voraussetzungen für einen tiefen Befall im nächsten Jahr. Trichogramma auszubringen wird in Geländekammern empfohlen, wo bei Silomais 20-30 % und bei Körnermais 10-20 % Befall ausgezählt wird. Bei konservierender Bodenbearbeitung in einer Region und fehlendem Mulchen oder Messerwalzendurchgang ist trotzdem Vorsicht geboten. Bei 5 % Befall befinden sich jetzt 5000 Larven /ha in den Stoppeln. Wenn davon 20 % den Winter überleben und als Falter im nächsten Frühsommer 500 Eier ablegen, dann wäre im nächsten Jahr theoretisch ein Befall von 50 % möglich. Natürlich sind auch im nächsten Jahr Nützlinge unterwegs und auch aus anderen Gründen werden nicht alle Eier zu Larven. Diese Rechnung führt aber vor Augen, dass das Pflügen vor Ende April oder das Mulchen der Stängel vor dem Winter eine entscheidende Rolle in der Maiszünslerreduktion spielen. Liegen in Ihrer Geländekammer viele Maisstoppeln unbeschädigt herum, ist ein Trichogrammaeinsatz auch bei etwas tieferem Befall in diesem Jahr sinnvoll. Die Bekämpfung wird natürlich besser, wenn mehrere Nachbarn gleichzeitig Nützlinge ausbringen. 

Wenn Maiszünslerlarven sich in den Kolben fressen, entstehen an den Lieschen Löcher. Dort dringen Fusarien und andere Pilze ein. Entfernt man die Lieschen, wuchern an den Körnern die Pilze. 

Dort, wo die Larve ein Loch durch die Lieschen gefressen hat, entwickeln sich Pilze wie Fusarien, die je nach Art Mykotoxine bilden. Sie beeinträchtigen meist schon bei geringer Konzentration die Gesundheit, Fruchtbarkeit und Milchleistung.
Dort, wo die Larve ein Loch durch die Lieschen gefressen hat, entwickeln sich Pilze wie Fusarien, die je nach Art Mykotoxine bilden. Sie beeinträchtigen meist schon bei geringer Konzentration die Gesundheit, Fruchtbarkeit und Milchleistung.

Diese produzieren Mykotoxine, welche die Fruchtbarkeit und Milchleistung der Tiere negativ beeinflussen können. Es ist bekannt, dass mit zunehmendem Maiszünslerbefall auch der Mykotoxingehalt steigt. Dies ist ein weiterer Grund, den Befall so tief wie möglich zu halten.