Treibstoff sparen beim Traktoreinsatz
Am meisten Treibstoff sparen lässt sich, indem der Traktor möglichst wenig gebraucht wird. Dies kann beispielsweise durch die Kombination von Arbeitsgängen, wie mit einer Säkombination, erreicht werden. Auch Kurzzeiteinsätze bewirken einen hohen Verbrauch, da in der Startphase der Verbrauch höher liegt, bis sich das Schmieröl erwärmt hat. Ein Beispiel hierzu: Es ist verbrauchtechnisch sinnvoller auf einmal mehrere Siloballen in die Scheune zu transportieren, und diese dann stückweise zu verfüttern, als täglich eine Siloballe in den Stall zu führen.
Betrieb im optimalen Bereich
Ein Dieselmotor läuft bei etwa 70 % der Nenndrehzahl und 70% der Nennleistung in seinem Verbrauchsoptimum. Ziel muss es folglich sein, den Motor in diesem Bereich zu betreiben. Um ins optimale Drehzahlfenster zu kommen, heisst es den passenden Gang zu wählen, also rechtzeitig hochschalten und bei Transportarbeiten nach Möglichkeit einen Traktor einzusetzen, der die Endgeschwindigkeit mit einer reduzierten Motordrehzahl erreicht. Bei Zapfwellenarbeiten kann bei geringer Leistungsanforderung eine Eco-Übersetzung gewählt werden. Das Erreichen des optimalen Leistungsbedarfs während des Betriebs ist nicht so einfach möglich. Dies beginnt nämlich bereits bei der Wahl des Traktors für eine Arbeit. Der Traktor sollte ausreichend stark sein, um ein Anbaugerät anzutreiben oder einen Anhänger zu ziehen, gleichzeitig aber auch nicht überdimensioniert sein, so dass die 70 % der Nennleistung gar nie benötigt werden. Arbeitsgerät und Traktor müssen folglich grössen- und leistungsmässig aufeinander abgestimmt sein.
Wartung und Unterhalt
Eine regelmässige Wartung und der Unterhalt hilft ebenfalls beim Treibstoffsparen. Verschmutzte Luftfilter und ein verdreckter Kühler führen zu einem schlechteren Wirkungsgrad des Motors und somit zu einem Mehrverbrauch.
Angepasster Reifeninnendruck
Auf der Strasse ist ein geringer Rollwiderstand und eine hohe Reifentragfähigkeit gewünscht. Dies wird mit einem hohen Reifeninnendruck erreicht, welcher zu einer geringen Kontaktfläche führt. Entsprechende Tragfähigkeitstabellen, welche die Tragfähigkeit des Reifens in Abhängigkeit von Fahrgeschwindigkeit und Reifeninnendruck angeben, werden von den Reifenherstellern angeboten. Auf dem Feld ist hingegen eine möglichst grosse Reifenaufstandsfläche gewünscht, so dass das Rad möglichst wenig im Boden einsinkt und dadurch weniger Rollwiderstand erfährt. Gleichzeitig sinkt mit zunehmender Reifenaufstandsfläche der Bodendruck, was ebenfalls positiv ist. Dies wird durch einen geringen Reifeninnendruck erreicht. Die Anforderungen von Strassenfahrten und Feldarbeiten stehen sich folglich bezüglich Reifeninnendruck gegenüber. Neuere Entwicklungen der Reifentechnologie, sogenannte VF-Reifen, erlauben bei geringeren Reifeninnendruck hohe Lasten zu tragen, so dass der Reifeninnendruck permanent auf einem tiefen Niveau gehalten werden kann. Den Reifeninnendruck beim Wechsel zwischen Feld und Strassenfahrten jeweils anzupassen ist eine andere Methode. Das einfachste und kostengünstigste System ist die Montage sogenannter Schnellablass- und Füllventile. Diese ermöglichen im Stand eine schnelle Entlüftung zum Ablassen des Drucks beim Wechsel von Strasse aufs Feld und umgekehrt das schnelle Aufpumpen vom Feld auf die Strasse. Wer es etwas komfortabler möchte und häufige Wechsel zwischen Feld und Strasse hat, sollte sich den Aufbau einer Reifendruckregelanlage überlegen. Bei der Reifendruckregelanlage kann der Luftdruck während der Fahrt angepasst werden und ein Solldruck für Feld- und Strassenfahrt hinterlegt werden. Ein passender Reifeninnendruck trägt in hohem Masse zum Treibstoffsparen und der Bodenschonung bei.
→ siehe auch Artikel "Treibstoff sparen mit richtiger Motordrehzahl und Motorbelastung"