Tipps und Tricks beim Aufheben von Brachen
Wann dürfen Brachen aufgehoben werden und was ist dabei zu beachten?
Zwei- bis achtjährige Buntbrachen und einjährige Rotationsbrachen dürfen grundsätzlich frühestens am 15. Februar nach dem des Beitragsjahrs folgenden Jahr umgebrochen werden. Zwei- und dreijährige Rotationsbrachen schon am am 15. September.
Zu Beachten beim Aufheben sind folgende drei Punkte, um unerwünschten Durchwuchs zu verhindern:
- angepasste Bodenbearbeitung
- sinnvolle Wahl der Folgekultur
- gezielte Bekämpfung der Unkräuter
Angepasste Bodenbearbeitung
Jede Brache präsentiert sich verschieden und hat demzufolge auch unterschiedliche Pflanzen darin, die aufgehoben werden müssen: Brachen mit ölhaltigen Samen aus Mohn- und Kornblumen werden zuerst nur oberflächig (wie Ausfallraps) bearbeitet, z.B. mit einem Mulcher, einer Scheibenegge, einem Flachgrubber oder einer Bodenfräse, um die Samen zum Keimen anzuregen. Auflaufende Keimlinge werden durch wiederholtes Eggen oder flaches Grubbern zerstört (= Unkrautkur). Erst danach kann das Saatbett (z.B. mit dem Pflug) für die Folgekultur angelegt werden.
Mehrjährige Problemunkräuter (Quecken, Ackerkratzdisteln, Blacken) müssen schon in den Brachen, aber auch in den Folgekulturen bekämpft werden! Achtung: flache, schneidende Bearbeitungen führen zu Wurzelstückchen, die alle wieder austreiben können; also zu einer Vermehrung! Hier ist der Einsatz eines Totalherbizides bei der Aufhebung der Brache (wenn kein Biobetrieb) denkbar.
Bei älteren Buntbrachen müssen zuerst allfällige Sträucher entfernt werden, bevor eine Unkrautkur erfolgen kann. Kleinere Stäucher können auch untergeflügt werden.
Folgekultur
Geeignet sind schnell deckende Kulturen mit grosser Konkurrenzkraft wie Getreide und Mais. Oft eignet sich auch eine mehrjährige Kunstwiese. Denn kurzlebige Brachesamen verlieren so ihre Keimfähigkeit. Wenn viele Karden in den Brachen vorhanden waren, sind Kunstwiesen weniger geeignet, da Karden zwar keine Blütenstände machen, aber Blätter als Rosetten überleben. In Äckern können Karden wiederholt mit Fräsen beseitigt werden.
Ungünstig als Folgekulturen sind Zucker- oder Futterrüben, Raps, Kartoffeln und vor allem Soja und Sonnenblumen. In diesen Kulturen ist die auflaufende Begleitflora schwieriger zu bekämpfen. Insbesondere bei Soja und Sonnenblumen ist die chemische und mechanische Bekämpfung von Unkräutern stark eingeschränkt. Zudem können vermehrt Schneckenschäden auftreten.
Unerwünschte Pflanzen
Nach der Brache reicht normalerweise die übliche Bekämpfung der auflaufenden einjährigen Pflanzen, auch wenn sie dicht auflaufen, in der Folgekultur aus. Mehrjährige Wurzelunkräuter wie Ackerkratzdistel oder Quecke müssen gezielt und konsequent bekämpft werden. Am erfolgreichsten ist ihre Bekämpfung vor oder nach einer Kultur mit Glyphosat-Produkten oder mechanisch. Quecken können in breitblättrigen Kulturen mit einem spezifischen Gräsermittel zurückgedrängt werden. Allfällige in der Folgekultur austreibende Wurzelstöcke beispielsweise von Rainfarn können in Mais und Getreide mit einem Herbizid aus der Gruppe der Sulphonylharnstoffe gut bekämpft werden.
weiterführende Informationen: Brachen richtig anlegen, pflegen und aufheben, Agridea-Merkblatt