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Fachabend antibiotikafreie Milchproduktion>

Tiere bei der Geburt stärken

Am online Fachabend zum Thema «Chancen und Grenzen der antibiotikafreien Milchproduktion» zeigten der Tierheilpraktiker Beat Hug und Landwirt Markus Bachofner, wie Kühe ohne Antibiotika behandelt werden können.

Zum ersten Mal lud die Fachstelle Biolandbau vom Strickhof am letzten Montag zu einem online Fachabend ein. Milada Quarella von der Fachstelle Biolandbau (Fachbereich Tierhaltung) begrüsste als erstes den Tierheilpraktiker Beat Hug aus Häggenschwil. Er zeigte in seinem Referat auf, welche Faktoren beim Tier zu einer Erkrankung führen können. Er betonte, dass beispielsweise eine Nabelentzündung ein Kalb nachhaltig schwächen kann, weshalb solche Erkrankungen möglichst vermieden werden sollten. Ebenso zeigte er die Risikofaktoren für Euterentzündungen auf, die insbesondere mit Hygiene und korrekt eingestellter Melkmaschine minimiert werden können. Für ihn ist eine Tierhaltung ohne Antibiotikaeinsatz nur möglich, wenn das Tierhaltungsmanagement möglichst optimal ist und sich der Betriebsleiter Zeit nimmt für die Beobachtung seiner Tiere, so dass er rechtzeitig eingreifen kann. 

Optimale Haltung

Als zweiter Gast war Markus Bachofner aus Fehraltorf eingeladen. Der Landwirt produziert seit vielen Jahren Milch nach den NOP-Richtlinien (Biorichtlinien USA) und er darf deshalb bei seinen Milchkühen kein Antibiotika einsetzen. Wie er das schafft? Markus Bachofner behandelt seine Tiere seit vielen Jahren mit Homöopathie. Dabei bewähren sich die vorbeugenden Behandlungen zur Stärkung der Tiere, vor allem rund um die Geburt. Nach der Geburt bekommen die Kühe Arnica und warmes Wasser, angereichert mit Mikroorganismen, um die Gesundheit zu fördern. Auch die frischgeborenen Kälber bekommen eine Stärkung: schwerere Tiere Calcium carbonicum und leichtern Tiere Calcium phosphoricum. «Auch wenn das Kalb später doch noch an Durchfall erkrankt, verläuft die Erkrankung mit dieser vorbeugenden Behandlung nie gravierend.» Weiter legt Markus Bachofner grossen Wert auf das Tierwohl: Er achtet auf eine sorgfältige Boxenpflege, damit sich die Kühe gerne hinlegen, und auf einen stets ausreichend gefüllten Futtertisch. Die Tränken können gekippt werden, somit sind sie schnell und sauber zu reinigen. Weiter erfüllt er das Weide-plus-Programm, weshalb seine Tiere im Sommerhalbjahr nachts und am Morgen auf der Weide sind. 

Grundkurs besuchen

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten rege die Gelegenheit, den beiden Experten Fragen via Chat zu stellen. Markus Bachofner empfiehlt, um in die Homöopathie einzusteigen, den Grundkurs am Strickhof zu besuchen und sich danach den Arbeitskreisen Homöopathie vom Strickhof anzuschliessen, um Erfahrungen zu sammeln. «Vorbeugende Behandlungen sind einfach anzuwenden und man kann wenig falsch machen», sagte Markus Bachofner. Die richtigen Mittel aus der Homöopathie-Apotheke herauszusuchen, brauche Erfahrung, eine genaue Beobachtung und Einfühlungsvermögen. Für ihn ist deshalb wichtig, dass die Anwenderinnen und Anwender von dieser Behandlungsmethode überzeugt sind, «sonst bringt es nicht viel». 

Text: Ursina Berger

Fachabend antibiotikafreie Milchproduktion
Fachabend antibiotikafreie Milchproduktion