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Erdbeeren Dammkulturen im Tunnelanbau>

Klimaführung im Wandertunnel bei Erdbeeren im Frühjahr

Lüftungsmanagement und optimale Klimaführung für die Beerenkulturen im Wandertunnel (Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren)

Die Lüftungssteuerung ist ein Kompromiss zwischen Verfrühung und optimaler Lüftung.

Aufgrund hoher Feuchtigkeit ist es wichtig oft und kurzzeitig zu lüften, um die Pflanzenbestände abzutrocknen! = vorbeugender Pflanzenschutz!

Die Einhaltung der optimalen Bedingungen ist für Ertrag und Qualität wichtig.

Diese sind:

  • Temperatur Tag/Nacht: 18-20 °C / 8-10 °C(bei viel Sonne, hoher Lichtintensität 22-24 °C )
  • Luftfeuchtigkeit: 65-75 %
  • Ziele: Frühzeitigkeit = Erntebeginn möglichst 1. Maiwoche
    Arbeitskosten Handarbeitsaufwand möglichst gering halten

 

Vorgehensweise Lüften
Bei sonnigem Wetter ist ab Mitte März bei geschlossenem Vlies leicht zu lüften. Leichtes Lüften bedeutet, einseitig an der windabgekehrten Seite an jedem 10.-15. Bogen die Folie etwa 80 cm hoch zu ziehen. Man kann auch über die Türen lüften, jedoch ist das Klima bei Seitenlüftung im Tunnel gleichmässiger. 

Mit Blühbeginn wird das Vlies im Tunnel tagsüber abgenommen und nur bei Frostgefahr nachts aufgelegt. Die Bestände sollten gegen 11 Uhr trocken sein. Nur dann ist eine gute Befruchtung gesichert. Man entscheidet i.d.R. einmal am Tag in Abhängigkeit von der Wetterlage, wie stark zu lüften ist. Das Lüften sollte etwa zwischen 9 und 10 Uhr abgeschlossen sein. Je nach Wetterlage wird z. B. an jedem 10. jedem 5. oder jedem Bogen zunächst einseitig gelüftet. Danach können zusätzlich die Türen geöffnet werden. Danach wird zweiseitig gelüftet. Wenn die Temperaturen in den Nächten unter 10 °C fallen, sollte der Tunnel bis Erntebeginn nachts geschlossen werden. Werden Nachttemperaturen um oder über 10°C erwartet, kann der Tunnel offen bleiben. 

Das Schliessen der Tunnel erfolgt i.d.R. zwischen 18 und 20 Uhr. Wenn es die Wetterlage zulässt und es nicht zu einer Überhitzung kommt, kann auch früher geschlossen werden. Teilweise wird man bis Erntebeginn mit einseitigem Lüften auskommen. Bei starkem Wind sind die Windseite, die Türen und/oder Giebellüftung zu schliessen. 

Bei Überhitzung des Tunnels (35-40 °C) aufgrund nicht erfolgtem Lüften, darf der Tunnel nicht plötzlich stark gelüftet werden! Stattdessen sollte auf der windabgewandten Seite leicht gelüftet werden, damit die Temperatur auf 26-28 °C gesenkt wird. Bei zu starker Lüftung können sonst ebenfalls Verbrennungsschäden auftreten. 

Ist der Botrytisdruck hoch, dann allgemein etwas früher und stärker lüften! 

Bei großer Hitze kann ein Schattiernetz oder behelfsweise ein Vlies über dem Tunnel für Kühlung sorgen!

Wandertunnel: Düngung im Frühjahr 
Je nach Blattentwicklung und Witterung mit 3-5 kg N/ha pro Woche düngen. Dazu entsprechende angepasste Mehrnährstoffdünger verwenden (z.B. 12-9-36). Auf P-Gehalte des Bodens achten! Wechselnde Zugaben von Kalksalpeter oder Bittersalz haben sich bewährt. Düngepläne mit der Beratung abstimmen! Für eine gute Kulturentwicklung ist die Steuerung der Bodenfeuchte unerlässlich. Hier ist zunächst die manuelle Kontrolle hilfreich. Bewährt haben sich außerdem Tensiometer. Die Bodenfeuchte sollte jetzt bei 180 bis 120 hPa liegen.

 

Merkblatt Klimaführung im Wandertunnel