Start ins neue Zuckerrübenjahr
Zuckerrübensaat
In jeder ersten Schönwetterperiode des Jahres juckt es die ersten Landwirte gewaltig. Es stimmt, dass es für maximale Erträge das Ziel sein muss, die Rüben möglichst lange im Boden zu belassen und die Vegetationszeit zu maximieren. Höchste Zuckererträge können allerdings nur erreicht werden, wenn die Rüben in einem gut abgesetzten Saatbeet optimal wachsen können und früh in tiefe Bodenschichten vorstossen können. Eine zu frühe und vor allem zu tiefe Bodenbearbeitung bei feuchten oder nicht optimalen Verhältnissen kann schon im Aufgang zu Problemen führen und minimiert die Chance auf ein tolles Rübenjahr. Aus den Erfahrungen aus den letzten Jahren, vor allem 2020, müssen wir feststellen, dass ein gutes Saatbeet herzurichten nicht einfach ist. Ein optimales Saatbeet zeichnet sich durch eine gut abgetrocknete, abgesetzte und feinkrümelige Oberfläche aus, welche durch kapillares Wasser aus tieferen Schichten versorgt wird. In der Regel liegt ein schwacher unregelmässiger Feldaufgang nicht daran, dass überlagertes Saatgut eingesetzt wird, sondern bei Fehlern in der Saatbeetbereitung. (Die Vielzahl an Keimtests von letztjährigem Saatgut haben gezeigt, dass es bei trockner und kühler Lagerung bedenkenlos ist, das letztjährige Saatgut einzusetzen. Es empfiehlt sich dennoch, das alte Saatgut mit dem Neuen zu mischen).
Saatbeetbereitung
Die vergangenen Tage haben den Oberboden sehr gut abtrocknen lassen, leider geht dieser Prozess von oben nach unten, denn dort ist es aber teilweise noch mehr als ausreichend feucht, dass zeigen die Bodensonden (https://www.bodenfeuchte-ostschweiz.ch) deutlich. Daher ist es wichtig, dass Sie ihre Parzelle kontrollieren und diese erst befahren, wenn sie genügend abgetrocknet ist. Der Boden muss bei der Bearbeitung im ganzen Bearbeitungshorizont krümeln und es darf keine Schollen geben. Schäden am Boden, welche im Frühjahr bei der Bodenbearbeitung oder der Saat verursacht werden, können sich auf die ganze Vegetation negativ auswirken. Die Ablagetiefe des Saatgutes sollte nur bei einem grobscholligen Saatbeet nach Frühjahrspflug oder einer Aprilsaat tiefer als 3 cm sein. Insbesondere auf zu fein bearbeiteten Feldern oder zu Verschlämmung neigenden Böden, soll die Saat möglichst flach, in jedem Fall aber auf die rückverfestigte Bodenschicht gelegt werden. Die Aussaat soll aber keinesfalls direkt vor angekündigten ergiebigen Niederschlägen erfolgen.
Schädlinge
Die Zuckerrüben sind auch dieses Jahr wieder mit Force gebeizt. Dieses Pilleninsektizid zeigt gegen unterirdische Schädlinge eine sehr gute Wirkung. Für die Keimung und den Auflaufprozess sind die Rüben vorerst gut geschützt. Sobald sie die Oberfläche erreicht haben, sind sie nicht mehr geschützt. Als erster Schädling wird der Rübenerdfloh erwartet. Kontrollieren Sie dabei die kleinen Rüben genau und fordern Sie nach dem Erreichen der Bekämpfungsschwelle (Keimblatt 50% und 2-4 Blatt 80% befallene Pflanzen) bei ihrer kantonalen Pflanzenschutzfachstelle eine Sonderbewilligung zur Behandlung ein.
Düngung
Die Zuckerrüben können moderat gedüngt werden und müssen je nach Bodenversorgung (Kontrolle Bodenanalyse) nicht bis an die bewilligte Düngungsnorm gedüngt werden. Im Normalfall reichen 80 Einheiten Stickstoff. Betriebe welche Hofdünger einsetzen, können eine Startgabe von 20-50 Einheiten Stickstoff machen. Auf viehlosen Betrieben ohne jegliche Hofdüngergaben folgt danach noch eine Kopfgabe von 40-80 Einheiten Stickstoff. Auf unserer Homepage www.zuckerruebe.ch finden Sie unter Stickstoffdüngung das Berechnungstool LIZ NPro, sowie das einfache, bewährte N-Berechnungsblatt. Für die restlichen Elemente genügt es, das zu düngen, was mit den Rüben in die Fabrik weggeführt wird (60 kg P2O5 – 180 K2O – 40 MgO).