Start in das neue Rübenjahr 2024
Nach dem die Kampagnen in Aarberg und Frauenfeld erfolgreich zum Jahresende abgeschlossen wurden, sind die Gedanken schon bei der Kampagne 2024. Nach 2023 sorgte die Saatgutbestellung 2024 wiederum für die eine oder andere Diskussion. Die Nachfrage nach einzelnen Sorten überstieg das Angebot, so dass nicht alle Landwirte die gewünschte Sorte erhalten. Die Sortenunterschiede sind allerdings so gering, dass alle anderen Sorten auf der jeweiligen Sortenliste ein ebenfalls hervorragendes Niveau erreichen. Die Anbaumethoden, die Bodenbearbeitung und die Pflege sind deutlich entscheidender. Die finanziellen Unterschiede zwischen den Sorten sind bei optimalen Voraussetzungen minimal und somit zu vernachlässigen.
Die Anbaufläche ist noch nicht wie gewünscht gestiegen. Die Gesamtfläche ist nur leicht gestiegen und es sind noch immer diverse Verträge offen. Die Biofläche konnte erfreulicherweise auf über 300ha gesteigert werden. Die Bemühungen sind noch nicht abgeschlossen und alle sind optimistisch, die eine oder andere Hektare bis zur Aussaat zu gewinnen. Die IP Suisse Fläche bliebt stabil mit nach wie vor grossem Interesse. Wer nicht IP Suisse anbauen will, kann dennoch mit dem Extensoprogramm zusätzliche Beiträge beantragen. Die beiden vom Bund budgetierten Beträge (200 CHF Einzelkulturbeitrag & 800 CHF für Insektizid- und Fungizidverzicht) können zusätzlich zum Einzelkulturbeitrag generiert werden. Erfreulich ist, dass mittlerweile für alle Anbauprogramme entsprechende Sorten angeboten werden können.
Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Bodenbearbeitung und der Saatzeitpunkt entscheiden sind. Eine allzu frühe Saat ist selten von Vorteil. Die Beizung Force wirkt über eine zwei bis dreiwöchige Gasphase. Sind die Zuckerrüben bis dann nicht aus dem Boden, bleiben sie schutzlos zurück und sind den Bodenschädlingen ausgesetzt. Weiter wirkt die Beizung 2-3cm um die Pille, was eine allzu tiefe Saat nicht empfehlenswert macht. Wird tiefer gesät, so ist der Keimling während einer gewissen Phase, kurz vor dem Durchstossen der Bodenoberfläche, ebenfalls schutzlos. Trockene Jahre helfen, dass die Zuckerrüben bereits früh nach unten wurzeln müssen und somit einer allfälligen Sommertrockenheit trotzen können. Sollte es nass sein, ähnlich wie 2023, ist eine flache Saat zu bevorzugen. Weiter ist eine Saat gegen Ende März noch mit weiteren Vorteilen bestückt. So ist neben der oftmals höheren Bodentemperatur und der damit besseren Jugendentwicklung oftmals Dank dem daraus resultierenden schnelleren Erreichen des 2-4 Blattstadiums der Erdfloh ein geringeres Problem. Dieser Winter ist bis anhin mild und nass und stellenweise liegt bereits Wasser in den Feldern. Überstürzen Sie bei der Bodenbearbeitung nichts und zeigen Sie Geduld. Strukturelle Schäden können anschliessend starke Auswirkungen auf den Erfolg der Kultur haben.
Mittlerweile konnten fast alle verbliebene Rüben im Boden gerodet und nach Aarberg transportiert werden. Ein Teil der Rüben ist qualitativ noch in einem sehr guten Zustand und lässt den Verkauf als Futterrüben zu, bei den restlichen Mengen ist die Biogasanlage der letzte verbliebene Verwertungskanal. Interessenten an Futterrüben können sich direkt unter 032 391 62 16 melden. Die SZU verkauft die Mengen für CHF 60.- pro Tonne.
In sämtlichen Segmenten sind Zuckerrüben weiterhin gefragt und Dank einem lukrativen Einzelkulturbeitrag (2100 CHF) und kulturspezifischen Anbauprogrammen auch finanziell sehr attraktiv. Wenn Sie also noch freie Fläche haben und Zuckerrüben anbauen möchten – so melden Sie sich doch umgehend bei der Zuckerfabrik (Tel. Nr. 032 391 62 00).
Restsaatgutmengen aus dem Vorjahr sind, sofern sie gut verschlossen und kühl respektive trocken gelagert wurden, normalerweise problemlos keimfähig. Für grössere Restmengen oder Risikoposten aus dem Anbaujahr 2023 bietet Ihnen die Fachstelle kostenlose Keimfähigkeitstests an. Füllen Sie eine Handvoll gut durchmischtes Saatgut in ein Plastiksäcklein (>150 Pillen) und senden Sie dieses mit Ihren Kontaktdaten in einem Couvert an Schweizerische Fachstelle für Zuckerrübenbau, Eschikon 21, 8315 Lindau.