So macht der Zuckerrüben-Anbau weiterhin Freude
Aktuelles
Die Probleme 2025 halten sich weiterhin im Rahmen. Schädlinge sind bis anhin ein untergeordnetes Problem. Eine Grosszahl der Bestände ist mit hohen Pflanzenzahlen und schönen Rüben versehen. Wie jährlich gibt es auch 2025 diejenigen, die bei der Bodenbearbeitung Fehler gemacht haben oder im Boden mit strukturellen Herausforderungen zu kämpfen haben – an diesen Orten sind die Bestände meist dürftig. Positiv, anfangs des Monats hat es genügend geregnet, so dass der Monat Juni gerettet sein dürfte und die Rüben gut gewässert in den Sommer starten können.
Die Blattläuse waren 2025 über lange Zeit das grösste Problem. Dort wo die Bestände nicht behandelt wurden, litten die Rüben bis ins 10–12 Blatt. Das Aufkommen war 2025 dermassen hoch, dass die Nützlinge teilweise nicht mehr nachkamen. Die grüne Blattlaus wurde in allen Rübenkantonen gefunden. Wie hoch der Schaden sein wird, wird sich zeigen. Hoffen wir, dass die gelben Spots im Jahr 2025 ausbleiben.
Aktuell führt die Fachstelle das Monitoring für die Glasschilfflügelzikade und somit für die Krankheit SBR im östlichen Anbaugebiet durch. Seit anfangs Juni werden wöchentlich die Klebefallen an über 60 Standorten ausgetauscht, damit die Krankheit bestmöglich beobachtet werden kann. Ebenfalls hat diese Woche das Blattfleckenmonitoring gestartet. Es werden wiederum in sämtlichen Rübenkantonen an über 50 Standorten in der Schweiz Risikoparzellen beobachtet, damit das Erstauftreten der Blattflecken nicht verpasst wird. Eine erste Karte wurde bereits publiziert. Ab jetzt, bis zum Auftreten der Krankheit, wird wöchentlich ein Update zu den Blattflecken auf der APP erscheinen. Weiteres dazu unter dem Kapitel Blattflecken.
Anfallende Arbeiten
Borspritzungen über das Blatt sind ab Reihenschluss zu empfehlen (0.5–1 kg/ha Reinbor). Die Herz- und Trockenfäule, wie Bormangel auch genannt wird, ist ein eher seltenes Phänomen. Jedoch auf Grund des Klimawandels zunehmend wahrscheinlicher. Bormangel tritt vor allem bei Sommertrockenheit auf Parzellen mit einem pH-Wert über 7.0 auf. Dies kann auch nach einer Kalkung oder dem Umbruch einer langjährigen Wiese der Fall sein.
Weiter müssen Schosser konsequent entfernt werden. Sowohl in den klassischen wie auch in den ALS Rüben ist dies eine wichtige Arbeit, um Folgeprobleme zu vermeiden. Besonders in den ALS Zuckerrüben (Smart Sorten) ist dies oberste Priorität. Werden Schosser nicht entfernt, können sie Samen bilden und vermehren sich somit. Für all diejenigen, welche schon letztes Jahr ALS Zuckerrüben hatten, sollten zwingend ihre Nachfolgekulturen auf Durchwuchsrüben kontrollieren. Vor allem im Getreide, in den anderen Kulturen ist die Chance für reife Samen kleiner.
Feldkontrolle für die Blattflecken! Das oben erwähnte Monitoring ist als Richtwert gedacht und kann helfen, den Einflug der Sporen zu beobachten. In jeder Region, auf jedem Betrieb und gar jeder Parzelle herrscht ein anderes Mikroklima! Aus diesem Grund ist es essenziell, dass die Parzellen selbstständig auf mögliche Blattflecken kontrolliert werden.
Blattflecken
Die Blattflecken sind nach dem Starkbefallsjahr 2024 wieder in aller Munde und die Angst vor einem weiteren Jahr mit hohem Druck vorhanden. Entsprechend ist aktuell die Nervosität gross. In der Regel gilt: 5–7 Wochen nach Reihenschluss darf mit den ersten Blattflecken gerechnet werden! Somit ist in frühen Lagen ab Ende Juli diese Voraussetzung gegeben. Vor allem, weil wir vor Pfingsten ausreichend Feuchtigkeit hatten und am vergangenen Wochenende und die Tage zuvor warme Tage kombiniert mit den für Cercospora benötigten warmen Nächten hatten. Aber Achtung, im Jahr 2025 hat es relativ viel bakterielle Blattflecken in den Beständen. Diese sind grösser, eckiger und haben keine weissen oder dunklen Punkte in der Mitte des Blattfleckens. Wichtig: die erste Behandlung muss sitzen und erfolgt optimalerweise in Kombination mit Kupfer. Die CR+ Sorten müssen genau gleich geschützt werden, die vermeintliche Toleranz ist in befallsstarken Jahren kein Vorteil mehr. Hier gilt es, sich an die Empfehlungen der Züchter zu halten. Essenziell ist, dass die vorhandenen Wirkstoffe abgewechselt werden und bei jeder Spritzung Kupfer dabei ist. Die Fachstelle empfiehlt eine Mindestwassermenge von 300 l/ha.
Für Extenso- und IP-Suisse-Betriebe gilt es, die Rüben nach den vorhandenen Möglichkeiten entsprechend zu schützen.