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Silieren von unterschiedlichen Beständen – wo liegen die Herausforderungen?

Viele immer grösser werdende Betriebe stehen vor der Herausforderung grosse Flächen gleichzeitig zu silieren. Dabei muss Futter sowohl von Kunst- wie Naturwiesen aus unterschiedlichen Höhenlagen und Expositionen zeitgleich konserviert werden. Das verlangt einige Kompromisse, vor allem wenn in den Fahrsilo eingeführt wird.

In der Theorie ist alles klar, der optimale Schnittzeitpunkt (Qualität und Quantität) liegt im Stadium 3, also beim Rispenschieben der Gräser. Wichtig ist, dass man sich dabei am Leitgras orientiert und sich nicht von frühreiferen Gräsern mit kleinen Bestandesanteilen für einen zu frühen Schnitt verleiten lässt. (Zu)Frühe Frühlingsschnitte bringen zwar leicht höhere Gehalte, jedoch deutlich kleinere Erträge. Was schlimmer wägt, ist der zweite Aufwuchs. Dieser altert nach einem (zu) frühen ersten Schnitt deutlich schneller und bringt dadurch den qualitativ schlechtesten Jahresgehalt. Denn bei einem frühen ersten Schnitt werden die Ährenanlagen noch nicht mitgeschnitten und schieben sofort im zweiten Aufwuchs, ohne grosse Stängelbildung. Somit erreicht der Aufwuchs rasch das Stadium 4 (volles Rispenschieben) bis 6 (Blüte)

Unterschiedliche Entwicklungen

Während das Leitgras in vielen Kunstwiesenmischungen das Italienische oder Englische Raigras ist, so ist es in den Naturwiesen das Knaulgras oder der Wiesenfuchsschwanz. Diese Gräser entwickeln sich im Frühjahr sehr unterschiedlich. Der Zeitpunkt des Ährenschiebens liegt beim Wiesenfuchsschwanz Mitte bis Ende April, beim Raigras rund einen Monat später, Mitte Mai. In Höhenlagen verzögern sich diese Stadien pro +100 Höhenmeter um mindestens eine Woche. (Zu) frühe Schnitte bringen nachweislich kleinere Jahreserträge und Mehrkosten vom Mähen bis zum Einführen. Zudem fehlt in der Ration oft die Struktur, die dann mit Stroh oder Pansenpuffer teuer ausgeglichen werden muss.

Nutzungsempfehlung. 

Das Silieren in Hochsilo oder Ballen ermöglicht die nötige Flexibilität im optimalen Stadium. Beim Fahrsilo hingegen gibt es immer Kompromisse. Bei der Kompromissfindung muss der Erhaltung eines nachhaltigen Pflanzenbestandes Beachtung geschenkt werden. Während Kunstwiesen mit einem, durch falsche Nutzung verursachten Fehlbestandes, in die Fruchtfolge integriert werden kann, ist das bei Naturwiesen nicht möglich. Daraus kommt folgende Empfehlung:

Schnitt 1: Einführen mit allen anderen Flächen zusammen

Schnitt 2: Produktion von Dürrfutter, Stadium 4-6

Folgende Schnitte: Produktion von Emd oder Silage, Stadium 3

Herbstschnitt: Silage (Ballen), Stadium 3

Mit dieser Strategie kann ein Naturwiesenbestand erhalten bleiben, während sich bei reiner Silagenutzung der Bestand wegen Übernutzung stetig verschlechtert.