Zuckerrüben-Saat verzögert sich
Die Rübensaat
Die Rübensaat wurde in den meisten Regionen noch nicht durchgeführt. Der Boden ist aufgrund der regelmässigen Niederschläge schlichtweg zu nass, um eine saubere Arbeit zu ermöglichen. Auf vereinzelten Standorten haben mutige Pflanzer bereits anfangs März gesät. Eine solch frühe Saat bei suboptimalen Bedingungen birgt jedoch diverse Risiken. Kalte Temperaturen beim Auflaufen bestärken das ungewollte Schossen der Rüben. Die Bodentemperatur ist anfangs März meistens noch nicht ausreichend hoch und die zahlreichen Niederschläge können auf den ungedeckten Böden Verschlämmungen verursachen. In Kombination führen diese Bedingungen meistens zu einem Wachstumsstopp in der Jugendphase der Zuckerrüben. Während dem Jugendstadium ist die Rübe sehr konkurrenzschwach gegenüber Schädlingen, Unkräuter und Krankheiten. Die Force-Insektizidbeizung hilft zwar die Zuckerrübenkeimlinge 2-3 Wochen vor unterirdischen Schädlingen zu schützen. Verzögert sich jedoch das Wachstum der Rübenpflanze, kann es durchaus geschehen, dass die Beizwirkung zu wenig lange anhält und somit nur einen unzureichenden Schutz garantiert. Aus diesen Gründen ist es von grosser Wichtigkeit, dass förderliche Bedingungen geschaffen werden, damit die Rüben möglichst rasch die Jugendentwicklung durchlaufen und Verluste somit minimiert werden können. Es lohnt sich also noch etwas Geduld mit der Saat zu haben, um den Rüben optimale Auflaufbedingungen zu bieten.
Neben einem abgetrockneten und erwärmten Boden muss auch die Saatbettbearbeitung und die Aussaat stimmen. Die Saattiefe sollte 2-3 cm tief erfolgen. Beim Saatbett muss darauf geachtet werden, dass man lediglich die obersten 5-6 cm Boden bearbeitet. Somit kann der Boden- und Kapillaranschluss der Saatpille gewährleistet werden.
Schädlinge
Wie bereits erwähnt, wird auf konventionellem Saatgut eine Insektizidbeizung aufgetragen, welche den Keimling vor unterirdischen Schädlingen schützt. Dennoch ist es wichtig, dass die Zuckerrüben den Schädlingen davon wachsen können. Die anhaltende feuchte Witterung spielt den Schnecken in die Karten. Der Rübenerdfloh wird dieses Jahr voraussichtlich kein grosses Problem darstellen. Der Erdfloh mag vor allem trockene und warme Frühjahre. Die Bekämpfungsschwelle (Keimblatt: 50% der Pflanzen mit mehreren Schabstellen / 2-4-Blatt: über 80% der Pflanzen mit mehreren Schabstellen) wird in den meisten Fällen nicht erreicht. Sollte die Bekämpfungsschwelle trotzdem erreicht werden, so kann ein Insektizid eingesetzt werden. Vorher ist es jedoch zwingend notwendig eine Sonderbewilligung einzuholen. Aufgrund des milden Winters ist dieses Jahr mit einer hohen Anzahl Blattläusen zu rechnen. Der Einflug der Blattläuse erfolgt in der Regel zwischen Ende April und Anfangs Mai.
Herbizideinsatz
Obwohl sich die Rübensaat verzögert, lohnt es sich bereits frühzeitig mit der Herbizidstrategie zu befassen. Beim klassischen Rübenanbau folgt 2-3 Wochen nach der Saat während dem Keimblattstadium des Unkrautes der erste Split. Je nach Witterung ist es bei der Herbizidstrategie empfehlenswert die Gesamtmenge von 4-5 l/kg/ha Metamitron auf 3-4 Splitgaben zu verteilen. Somit kann verhindert werden, dass neu aufkommendes Unkraut überhand nimmt. Für eine optimale Wirkung von Bodenherbiziden muss jedoch darauf geachtet werden, dass genügend Bodenfeuchte vorhanden ist. Bei der Dosierung von Kontaktherbiziden sollte vor allem die Unkrautzusammensetzung und das Unkrautstadium berücksichtigt werden. Zudem müssen die Umweltbedingungen auch hier bei der korrekten Dosierung beachtet werden. Die Herbizidsplits sollten intervallmässig alle 10-14 Tage wiederholt werden. Ab dem zweiten Split ist je nach Unkrautgrösse und Trockenheit das Beimischen von Kontaktwirkstoffen wie Debut oder Lontrel empfehlenswert. Vorausgesetzt die Tagestemperatur liegt über 15° Celsius.
Bei der Behandlung von Conviso SMART Rüben kann das 2-4-Blattstadium des Unkrautes abgewartet werden. Als Zeigerpflanze fungiert dabei der weisse Gänsefuss. Die Unkrautbekämpfung in Conviso-Rüben kann mit 1-2 Behandlungen abgeschlossen werden, wobei die Aufteilung der Herbizidmenge auf 2 Behandlungen meistens erfolgreicher ist. Bei allen Behandlungen empfiehlt es sich 1l/ha Mero beizumischen.