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Nach Erdflohschaden veru00e4tzen Herbizide die jungen Ru00fcbenblu00e4tter zusu00e4tzlich. Aus diesem Grund sollte optimalerweise das Insektizid 2-3 Tage vorher ausgebracht werden. >

Saat der Zuckerrüben

Bis zu Ostern dürften schätzungsweise 90% der Flächen gesät worden sein. Nach dem Kälteeinbruch Mitte März zeigte sich das Wetter zum Monatsende hin sehr schön und warm. Wind und Temperaturen um die 15 Grad beschleunigten das Abtrocknen und führten zu guten Saatbedingungen. Nun gilt es die Felder gut zu kontrollieren. Denn sowohl Schädlinge und Unkräuter gilt es konsequent zu bekämpfen.

Rübensaat

Die hohe Winterrestfeuchte führte dazu, dass viele Landwirte mit der Saat noch zuwarteten und erst in der Osterwoche gesät haben. Die Bedingungen waren gut und es ist zu hoffen, dass die warmen Ostertage in Kombination mit etwas Regen die Saaten schnell auflaufen lassen. Die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start in das Rübenjahr 2021 scheinen gegeben zu sein. Für all diejenigen, welche in milden Lagen bereits in der ersten Märzdekade gesät haben, hoffen wir, dass die Rüben zufriedenstellend aufgelaufen sind. Die Bodenbearbeitung wird auch dieses Jahr wieder einen entscheidenden Faktor auf den Wachstumsverlauf haben. Bei zu tiefer oder zu nasser Bodenbearbeitung würden sich allfällige negative Auswirkungen erst mit dem Laufe der Vegetation zeigen. 

Schädlinge

Wie in den vergangenen zwei Jahren ist mit einer guten Bodenwirkung vom Beizmittel Force zu rechnen. Dies allerdings nur gegen unterirdische Schädlinge. Gegen oberirdische Schadinsekten wie die Erdflöhe, die Blattläuse oder auch die Rübenfliege sind die Zuckerrüben nicht geschützt. Blattschädlinge müssen immer zuerst in ein Feld einwandern oder einfliegen, dass kann dazu führen, dass sich die aktuelle Situation rasch ändern kann. Es empfiehlt sich daher, dass Sie ihre Felder jede Woche einmal kontrollieren. Kurz nach dem Auflaufen steht in erster Linie der Rübenerdfloh im Fokus. Felder in Wald oder Hecken nähe sind gefährdeter, da der Rübenerdfloh diese als Überwinterungsgebiete gerne nutzt. Eine schnelle Jugendentwicklung ist dabei entscheidend. Wenn bei der Bodenbearbeitung keine Fehler passiert sind, so erreichen die Rüben zügig das 2-4 Blattstadium. Danach muss von den Rübenerdflöhen kein Schaden mehr befürchtet werden. Sollte der Erdfloh Schädigungen über der Schadschwelle machen (Keimblatt 50% und 2-4Blatt 80% befallene Pflanzen -> erst dann darf mit Sonderbewilligung behandelt werden!) muss bei der entsprechenden kantonalen Pflanzenschutzfachstelle eine Sonderbewilligung eingeholt werden. Der häufigste Schaden entsteht meistens durch Verbrennungen durch das Herbizid am frisch angefressenen Blatt. Um solche Schäden zu verhindern, müsste das Insektizid bei klassischen Rüben 2-3 Tage vorher ausgebracht werden, damit die Frassstellen vernarben können. Beim System Conviso Smart sind die Verätzungen am Blatt weniger gravierend, da Conviso One als sehr verträglich gegenüber den Smart-Zuckerrüben gilt. Ein weiterer Schädling den es zu beachten gibt, sind die Schnecken. Diese treten bei feuchten Bedingungen, Mulchsaaten mit viel Pflanzenrückständen oder schlecht rückverfestigten Böden auf.  Sollte es eine derart trockene Frühjahresperiode wie letztes Jahr geben, ist wohl mit einem eher geringen Schneckenaufkommen zu rechnen. Ansonsten empfiehlt es sich, Jutesäcke auszulegen oder eine kleine Testfläche mit Schneckenkörner anzulegen. Achtung! Sluxx-Köder hinterlassen keine Schleimspuren und eignen sich deshalb nicht.

Blattläuse

Dieses Jahr muss ein spezielles Augenmerk auf die Blattläuse gelegt werden. Ein sicheres Zeichen das im Feld schwarze Blattläuse auftreten, sind Marienkäfer und deren Larven. Für die schwarze Blattlaus können sie weiterhin ohne Sonderbewilligung Pirimor (dafür muss aber jede 2. Pflanze eine Kolonie von schwarzen Läusen aufweisen) ausbringen (100 g/ha sind dazu ausreichend). Dieses Jahr wird auf Grund der letztjährigen Vergilbung, durch die Kantone ein Monitoring durchgeführt. Für die Bekämpfung der grünen Blattlaus wird Sie die Fachstelle in Zusammenarbeit mit den Kantonen via App und SMS Dienst informieren. Um die Pandemie in den Griff zu bekommen, ist es wichtig, dass Sie den Anweisungen Folge leisten und die Spritzempfehlung innerhalb von 48h umsetzen. Sie brauchen nicht selber grüne Läuse zu suchen bevor sie mit Spritzen beginnen. Beachten Sie aber, dass beim REB-Programm M4 und für IP-Suisse Rüben (ohne Fungizid und Insektizid) grundsätzlich solche Behandlungen nicht zugelassen sind. Ein Ausstieg aus diesen freiwilligen Programmen ist aber jederzeit möglich.  Für Fragen stehen Ihnen die Fachstelle und die kantonalen Pflanzenschutzfachstellen zur Verfügung. 

Klassische Unkrautbekämpfung

Bei den klassischen Herbiziden empfiehlt es sich, 2-3 Wochen nach der Saat, beim Auflauf der Unkräuter, den ersten Split zu setzen. Je früher begonnen wird, desto schonender können die Mittelmengen für den Split zusammengestellt werden. So werden die Rüben möglichst wenig geschädigt. Bei den Bodenherbiziden kann nach einem fixen Muster vorgegangen werden. Wichtig dabei ist, dass am Schluss der Herbizidbehandlungen zwischen 4-5l/kg/ha (z.Bsp. 1.5l/ha – 1.5l/ha – 2.0l/ha) ausgebracht wurden. Bei den Kontaktherbiziden muss vor allem auf die Unkrautzusammensetzung und die Umweltbedingungen geachtet werden. Abzüge oder Zuschläge von bis zu 50% von der Basismenge können nötig sein. Bei der ersten Behandlung auf leichten oder sauren Böden ist auf das Beimischen von Dual, Spectrum, Tanaris und Venzar zu verzichten. Herbizidsplits werden meist nach 10-14 Tagen zwei bis drei Mal wiederholt. Je nach Wetterlage kann dies aber auch zu Abweichungen kommen. Ab dem zweiten Split und je nach Trockenheit/Unkrautgrösse empfehlen wir zusätzlich vermehrt auf Kontaktwirkstoffe wie Debut oder Lontrel zu setzen.

Conviso Smart

Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass hier mehr Geduld gefragt ist. Für eine erfolgreiche Bekämpfung bei allen Bedingungen hat sich gezeigt, dass eine Aufteilung der gesamten Menge auf 2x 0.5l/ha am erfolgreichsten ist. Beim ersten Split ist das 2-(4) Blatt der Melde entscheidend. Die anderen Unkräuter oder Gräser sind dabei zweitrangig. Bei Trockenheit, geringer Luftfeuchtigkeit oder grosser Unkrautdichte ist zwingend 1.0l/ha Mero beizumischen.

Wer das Conviso Smart System bereits letztes Jahr angebaut hat, sollte zwingend die Nachkultur auf mögliche Durchwuchsrüben kontrollieren. Schosser müssen ausgerissen oder chemisch bekämpft werden. Für eine Beratung oder allfällige Bekämpfungsvarianten stehen wir Ihnen zur Verfügung.