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Rebbau aktuell 13/2020

Die trockene Luft, lockere Trauben und die heissen Temperaturen wie im Süden haben die Beeren seit anfangs September rasch reifen lassen. Hohe Zuckerwerte, aber, je nach Sorte und Lage, eher mässige bis stark unterdurchschnittliche Erträge sind die Folge. Der durch die Meteodienste schon länger prognostizierte Witterungsumschwung hat diese Woche zu eigentlichen Grosserntetagen geführt.

Ein Turboherbst bringt gesunde Trauben, aber geringe Erträge

Die trockene Luft, lockere Trauben und die bis noch vor wenigen Tagen heissen Temperaturen wie im Süden haben die Beeren seit anfangs September rasch reifen lassen. Hohe Zuckerwerte, aber, je nach Sorte und Lage, eher mässige bis stark unterdurchschnittliche Erträge sind die Folge. Der durch die Meteodienste schon länger prognostizierte Witterungsumschwung hat diese Woche zu eigentlichen Grosserntetagen geführt.      

Kaum Niederschlag während der Hauptreifephase

Die letzten ergiebigen Niederschläge fielen Ende August. Ab dann gab es kaum mehr nennenswerten Regen: In Hallau wurden gerade mal 8 mm, am oberen Zürichsee max. 21 mm registriert. Die ausgetrocknete Luft und die starke Sonneneinstrahlung liessen die Trauben an den Stöcken rasch reifen. Erfreulich ist der aussergewöhnlich gute Gesundheitszustand der Trauben. Zu bemerken sind die teilweise zähen Beerenhäute und eine stellenweise uneinheitliche Beerenreife.   

Täglicher Zuckergewinn und Gewichtsverlust 

Die trockene Witterung war der Traubenqualität bisher sehr förderlich, hat sich aber andererseits negativ auf das Beerengewicht ausgewirkt. Somit ist zu rechnen, dass die Erntemengen deutlich unter den Erwartungen liegen werden. Bereits in der ersten Septemberhälfte konnte der Müller-Thurgau (RS) mit sehr hohen Zuckerwerten gelesen werden, und auch die die ersten Blauburgunderposten aus frühen Lagen wurden den Kellereien zugeführt. Nach einer aktuellen Einschätzung der örtlichen Meldestellen und Rebberater dürften 80% der diesjährigen Ernte bereits nächste Woche in den Kellern sein. Damit neigt sich ein Turboherbst, wie er selten stattgefunden hat, bereits dem Ende zu.   

Erheblicher Druck durch Kirschessigfliege (KEF) in waldnahen Lagen

Die wöchentlichen Auszählungen der KEF zeigen es eindrücklich. Die Fallenfänge stiegen seit anfangs September, mit einem kleinen Einbruch um Mitte September, kontinuierlich an. Im Schnitt nahmen die Fangzahlen von Woche zu Woche um jeweils 20% zu. Bereits ab anfangs September wurden auch erste Einstiche auf Beeren festgestellt. Meldungen von Winzern bestätigen, dass aktuell vor allem auch der Blauburgunder in waldnahen Lagen einem erheblichen KEF Druck ausgesetzt ist, was ein rasches Abernten erforderlich macht.     

Fachstelle Rebbau SH-TG-ZH, 24. September 2020

Rebbau aktuell 13/2020

Reifebericht vom 21.09.2020