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viele Ackerfuchsschwanz-Pflanzen in der Fahrgasse>

Pflanzenschutz aktuell im Feldbau vom 6. Oktober 2021

Vorauflauf im Getreide nur bis am 10. Oktober behandeln. Vereinzelt später Erdfloheinflug. Brühe ansäuern und schlechte Maisbestände.

Getreide

Im Vorauflauf gegen Unkraut?
Vorauflaufbehandlungen sind im Wintergetreide bis am 10. Oktober möglich. Allerdings empfehlen wir diese Form des Einsatzes nur auf Standorten mit extrem hohem Ackerfuchsschwanz-Druck, oder in Gebieten mit viel Ackerfuchsschwanz und Resistenz gegen A- und B-Mittel. Damit die Behandlung verträglich und gut wirksam ist, müssen alle Getreidekörner 2-3 cm tief gesät werden, der Boden muss feinkrümelig sein, ansonsten ist Walzen angezeigt. Erdschollen die erst während dem Winter zerfallen setzen Samen frei, die vom Herbizid aussen an der Erdscholle nicht erfasst werden. Wegen möglicher Abschwemmung und Verträglichkeitsproblemen, dürfen nach der Behandlung keine Starkregen fallen. Zudem sind im Vorauflauf die Fahrgassen noch nicht sichtbar, was ein genaues Spritzen schwierig macht. Die einzige Ausnahme wäre, wenn der Traktor GPS gesteuert arbeitet. Mittel für den Herbsteinsatz finden Sie im Mittelheft auf den Seiten 50-51. 

Bei einem massivem Befall mit Ackerfuchsschwanz empfiehlt sich eine Behandlung im Herbst im Vorauflauf bis spätestens am 10. Oktober.
Bei einem massivem Befall mit Ackerfuchsschwanz empfiehlt sich eine Behandlung im Herbst im Vorauflauf bis spätestens am 10. Oktober.
Starker Befall mit Ackerfuchsschwanz
Starker Befall mit Ackerfuchsschwanz
Ackerfuchsschwanz-Pflanzen
viele Ackerfuchsschwanz-Pflanzen in der Fahrgasse

 

Raps

Erdflöhe
Wenn jetzt noch viele Erdflöhe in den Gelbfallen gefunden werden, muss abgeschätzt werden, ob eine Behandlung jetzt noch gemacht werden muss. Jetzt ist die Behandlung nur empfohlen, wenn der Raps noch sehr klein ist, kein Wachstum hat und alle Blätter «geschrotet» aussehen. Bei hohen Fangzahlen bei Raps der im 6-Blattstadium gut wächst, ist nichts zu unternehmen. Es gilt allgemein, Ende Oktober die Larven in den Blattstielen zu kontrollieren (Berlese-Methode).

Berlese Methode Rapserdflohlarven-Auszählung
Berlese Methode mit 10 eingetrockneten Rapspflanzen um die Larven zu zählen
Raps-Erdfloh Schaden
stark geschrotete Raps-Pflanze

 

Brühe Ansäuern

Verwenden Sie beim Einsatz von Pyrethroiden immer Mittel, um die Brühe anzusäuern. Einzige Ausnahme bildet das Mittel Karate Zeon, dieses ist gut formuliert und hat bereits solche Zusätze dabei. Wieso ist Ansäuern wichtig? An den meisten Orten im Kanton Zürich ist das Wasser sehr hart. Das bedeutet, dass es viele Kalzium- und Magnesium-Ionen im Wasser hat. In der Spritzbrühe binden sich diese positiv geladenen Ionen nun an die negativ geladenen Pflanzenschutzmittelwirkstoffe, diese werden gebunden und können nicht mehr wirken. Glyphosat hat beim Einsatz von hartem Wasser z.B. einen Wirkungsverlust von bis zu 70%. Diesem Wirkungsverlust kann entgegengewirkt werden, wenn der pH der Spritzbrühe reduziert wird und die Kationen gebunden werden. Denn die Kalzium- und Magnesiumteilchen, welche freischwebend in der Brühe vorkommen, werden gebunden und nehmen ab, je tiefer der pH ist. Der Ziel-pH liegt beim Einsatz von Pyrethroiden zwischen 5 und 6. So kann die Spritzbrühe auch mit kaltem Wasser angerührt werden und zeigt einen maximal hohen Wirkungsgrad. Mittel um eine solche pH Senkung zu erreichen sind: Ammoniumsulfat, Zitronensäure, pH-Korrekt, X-Change oder Checkpoint. Auch Wuxal Bor Plus führt zu einer milden pH Senkung. Angaben zur genauen Dossierung können im Mittelheft auf Seite 115 oder unter www.strickhof.ch (Spritzmittelbrühe ansäuern) gefunden werden. 
Nicht angesäuert werden dürfen die Sulfonylharnstoff-Herbizide, das sind alle B-Mittel. Damit die sich im Wasser lösen, brauchen sie einen hohen pH-Wert. 

Das Mittel Checkpoint färbt das Wasser ein: Je roter, desto tiefer ist der pH. Für die Spritzbrühe würde in diesem Fall ein pinke bis rote Farbe angestrebt.
Farbskala beim Einsatz von Checkpoint je nach pH-Wert. Bild: Fiona Eyer

 

Mais

unregelmässiger Wuchs
Je nach Bodenverhältnissen ist in diesem regnerischen Jahr der Mais klein und gelblich. Dies hat meist keinen Zusammenhang mit dem Düngereinsatz oder anderen Kulturpflegemassnahmen. Der einzige Grund für die unregelmässigen Bestände ist der Sauerstoffmangel im Boden und damit verbunden das eingeschränkte Wurzelwachstum. Gibt es undurchlässige Bodenschichten, Verdichtungen oder hat der Boden einen hohen Tonanteil, blieb in diesem Jahr das viele Wasser stehen. Aus diesem Grund sind Teile der Wurzeln erstickt, was zu einer geringeren Nährstoffaufnahme und somit einem schlechteren Wachstum geführt hat. 

Mais Wachstumsstörung
Kleiner gelber Mais, wegen zu nassem Boden mit Ertragsverlusten

 

PDF: Pflanzenschutz aktuell im Feldbau vom 6. Oktober 2021