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Maiskolben mit Fusarienbefall wegen Maiszu00fcnsler>

Pflanzenschutz aktuell im Feldbau vom 22. September 2021

Mais: Vorerntekontrollen; Maiswurzelbohrer ¦ Schnecken: in Herbstsaaten ¦ Raps: Erdfloh; Rübsenblattwespen

Nach der Getreidesaat auf Schnecken achten

Bei der nächsten Reifebestimmung sollte im Mais gleichzeitig die Vorerntekontrolle durchgeführt werden. Eine dauerhafte Umstellung der Fruchtfolge wegen des Maiswurzelbohrers bringt mehr Planungssicherheit. Schnecken hat’s in vielen Kulturen, Raps Flöhe moderat, Blattwespen präsent.

 

Mais

Vorerntekontrollen
Relevant bei der Vorerntekontrolle ist der Befall mit Maiszünsler, Maisbeulenbrand, Fusarien und Unkräutern. Gerade in diesem Jahr war der Druck durch die Maiszünsler aufgrund des Wetters nicht hoch. Trotzdem gibt es Regionen mit stärkerem Befall, weil im Frühjahr noch viele Maisstoppeln liegen geblieben sind. Maiszünslerbefall wird an rot gefärbten Maispflanzen, Bohrmehl in den Blattachseln und abgeknickten Fahnen erkannt. Für die Kontrollen sollte an mehreren Orten im Feld gezählt werden (Mindestens 5x 10 Pflanzen). Sind bei Silomais 20-30% und bei Körnermais 10-20% der Pflanzen befallen, ist die BKS überschritten. Im nächsten Jahr sollten dort Trichogramma Schlupfwespen eingesetzt werden. Bei Hagelschlägen oder Maiszünslerbefall am Kolben sind zur Kontrolle die Lischen zu entfernen. Findet man darunter ein lachsrotes Pilzgeflecht, gab es eine Fusarienpilz-Infektion. Bei starkem Auftreten ist in der Fütterung der Einsatz eines Mykotoxin-Hemmers angezeigt. Maisbeulenbrand wird in diesem Jahr vermehrt beobachtet (wegen Hagelschlägen). Beulen und Sporen sind nicht giftig. Sie können aber, bei starkem Auftreten, den Stärkegehalt reduzieren, dies kann Fehlgärungen im Silo begünstigen. Daher sind in stark befallenen Feldern Silierzusätze empfohlen.

Mais Vorerntekontrolle
Maiskolben mit Fusarienbefall wegen Maiszünsler
Mais Vorerntekontrolle
nicht giftiger Maisbeulenbrand
Maiszünsler-Schaden Raupe
Maiszünsler-Raupe in Stängel
Maiszünsler-Schaden
Bohrmehl in der Blattachsel
Maiszünsler-Schaden
Abgecknickte Maisfahne

 

Maiswurzelbohrer
Auch in diesem Jahr wurden wieder viele Maiswurzelbohrer in der ganzen Schweiz gefunden. Es ist davon auszugehen, dass sich die Situation auch in den kommenden Jahren nicht ändern wird. Damit Sie in Zukunft eine bessere Planungssicherheit haben, empfehlen wir Ihnen die Fruchtfolgen so anzupassen, dass kein Mais auf Mais folgt.

Maiswurzelbohrer-Karte 22.9.2021
Karte aus www.maps.zh.ch: Maiswurzelbohrer Kanton Zürich, in den Kreisen kein Mais auf Mais im 2022


Schnecken

in Herbstsaaten
Selbst in den Gründüngungen können in diesem Jahr Schneckenschäden beobachtet werden. Der Grund: Aufgrund der vielen Niederschläge und damit einhergehenden Nährstoffmängeln entwickeln sich ausser den Leguminosen die meisten Pflanzen nur sehr zögerlich. Ein leichtes Spiel für die Schnecken. Nur die Leguminosen waren schnell genug um ihnen davon zu wachsen. Auch im Raps können vielerorts Schnecken beobachtet werden. Der Raps hat aber nun genügend Blattmasse, daher muss dort nicht mehr reagiert werden. Gerade in grobscholligen Saatbeeten können sich die Schnecken am Tag gut verstecken. In der Nacht werden die Keimpflanzen dann in Windeseile verspeist. Bei der Aussaat von Getreide ist es wichtig, dass direkt nach der Saat Schneckenfallen angelegt werden, damit frühzeitig reagiert werden kann. Legen Sie dazu einen Jutesack oder eine Plastikblache aufs Feld und befestigen Sie diese, damit sie nicht davon gewindet wird. Welches Schneckenkorn eingesetzt werden kann und wie viele Körner je m2 dabei gestreut werden, entnehmen Sie dem Mittelheft, Seite 6.

Schnecken in Getreide
Schnecken die ein Getreidekorn ausgehöhlt haben

 

Raps

Erdfloh
Die Situation bei den Erdflöhen ist sehr entspannt. Bislang haben wir erst zwischen 30-50 Käfer in den Gelbschalen auf unseren Kontrollflächen gezählt. Die geforderten 100 Käfer in 3 Wochen werden wir wahrscheinlich nicht erreichen. Käferpopulationen sind natürlichen Schwankungen unterworfen. Wie viele Käfer noch in die Felder fliegen, lässt sich nur schwer abschätzen. Die Fangschalen sollten sicher bis Anfang Oktober im Feld belassen werden und ab und zu kontrolliert werden. Mitte Oktober steht dann die Kontrolle der Anzahl Larven in den Blattstielen an. Es braucht dann in 7 Pflanzen von 10 jeweils eine Larve, damit die BKS erreicht ist. 

Rapserdfloh auf Raps
Rapserdfloh auf Raps

 

Rübsenblattwespen
In den Fangschalen waren Mitte September auch zahlreiche Rübsenblattwespen. Es erstaunt nicht, dass man jetzt auch erste samtschwarze Larven findet, die Blätter der Rapspflanzen fressen. Die BKS ist mit 1-2 Larven je Rapspflanze sehr hoch. Da sie meist nur Raps im fortgeschrittenen Stadium (jetzt 4-6 Blätter) schädigen, sind bei diesen Pflanzen keine Verluste zu erwarten. Es ist somit keine Behandlung angezeigt. 

Raps Rübsenblattwespe
Adulte Rübsenblattwespe auf Rapsblatt
Raps Rübsenblattwespe
samtschwarze Larve der Rübsenblattwespe