Pflanzenschutz aktuell im Feldbau 7. Oktober 2020
Raps
Rapserdflöhe
Der Raps ist mittlerweile in den meisten Regionen so gross, dass der Rapserdfloh den Blättern nicht mehr viel anhaben kann. Aber Achtung, der Rapserdfloh beginnt bereits im September mit der Eiablage. Die Weibchen legen die Eier ca. 2cm unter den Boden neben den Rapswurzeln ab. Daraus schlüpfen anschliessend die Larven, welche sich in die Stängel der äussersten Blätter einbohren. Anschliessend fressen sich die Larven von den Stängeln in den Haupttrieb und können da den Vegetationspunkt zerstören. Ist dies einmal passiert, kann es zum Totalausfall kommen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Rapspflanzen auch in den nächsten Wochen im Auge zu behalten. Laufen Sie diagonal übers Feld und kontrollieren Sie 10 Mal 5 Pflanzen. Hat es in 35 Trieben eine Larve, ist die Bekämpfungsschwelle von 70% erreicht. Wem das Auszählen auf dem Feld zu mühsam ist, kann auch die Rapspflanzen nach Hause nehmen und auf einem Gitter, welches über einem Wasserbad befestigt wird, auslegen. Trocknen die Stängel ein, fallen die Larven aus den Stängeln in das Wasser hinein. Dort können dann die Larven gezählt werden. Voraussichtlich steht in rund zwei Wochen die Abschlussbehandlung an, da dann die meisten Larven geschlüpft sind. Denn die Mittel können zwar die Larven im Stängel bekämpfen, haben aber keine Wirkung auf die Eier. Alternativ zur Auszählmethode kann auch eine Gelbfalle aufgestellt werden. Hier gilt nach wie vor die Schadschwelle von 100 Käfern in drei Wochen. Allerdings kann mit dieser Methode nur noch der letzte Haupteinflug erfasst werden. Je später dieser ist, desto kleiner ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Larven noch vor dem Winter entwickeln und einen Schaden anrichten. Ausserdem gilt, je kühler das Wetter, desto unwahrscheinlicher ist ein Schaden.
Schnecken
Nach wie vor sind Schnecken im Raps ein Problem. Achten Sie sich deshalb gut auf Frass- und/oder Schleimspuren. Gerade Spätsaaten, Mulchsaaten oder eine Saat in einen Boden mit vielen Kluten ist anfällig auf Schneckenbefall. Legen Sie Schneckenfallen an, um den Befall genauer kontrollieren zu können. Die Kontrollen sollen möglichst am Morgen durchgeführt werden, da Schnecken nachtaktiv sind.
Mais
Storzen vor Getreideansaat mulchen
Je nach Region ist der Maiszünslerbefall in diesem Jahr unterschiedlich stark. Je stärker der Befall in diesem Jahr, desto höher ist auch der Druck im nächsten Jahr. Unabhängig von der Befallsstärke sollten die Maisstorzen vor der Ansaat von Getreide auf jeden Fall gemulcht werden. Der Grund dafür ist, dass sich die Larven des Maiszünslers in den Storzen in Bodennähe aufhalten. Durch das Mulchen wird der Grossteil dieser Larven zerstört und der Druck in der Region niedrig gehalten. Wichtig ist dabei, dass eine tiefe Fahrgeschwindigkeit gewählt wird, damit die Stängel auch sicher aufplatzen. Parzellen, die bis im nächsten April gepflügt werden, müssen in diesem Herbst nicht mehr gemulcht werden.
Getreide
Vorauflaufbehandlung
Haben Sie eine Vorauflaufbehandlung geplant, muss dies laut ÖLN noch vor dem 10. Oktober passieren. Sie ist allerdings nur in Ausnahmefällen überhaupt notwendig. Zum Beispiel, wenn auf einem schweren Boden der Befall mit Ackerfuchsschwanz sehr stark ist. Im frühen Nachauflauf erreicht man in der Regel die bessere Wirkung und man sieht auch besser, wo man fahren muss.
Spritzfenster
Bei einer Behandlung des Rapserdflohs oder einer Getreidevorauflaufbehandlung ist ein Spritzfenster anzulegen. Dieses sollte mindestens eine halbe Balkenbreite breit sowie 10 Meter lang sein. Das Spritzfenster lohnt sich auf jeden Fall. Kann man so doch sehen, ob es Unkräuter oder Schadinsekten hat, die eine Resistenz aufweisen. Als positiver Nebeneffekt kann das Spritzfenster an einem Wegrand angelegt werden. So sieht auch die Bevölkerung, wieso der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln notwendig ist.