Pflanzenschutz aktuell im Feldbau 21. April
Mais
Achtung Krähen
Das heurige Maissaatgut ist mit dem Beizmittel Korit 420 FS (Ziram) ausgestattet. Dieser Wirkstoff ist der Einzige, der noch eine Zulassung hat. Seine Wirkung gegen Krähen ist aber gemäss Firmenangaben deutlich schwächer als Mesurol. Dies muss unbedingt beachtet werden. Der Mais soll nur in Böden gesät werden, die minimale 8°C (Keimtemperatur für Mais) aufweisen, auch noch nach der Boden-Bearbeitung. Für die Jugendentwicklung sind mehr als 10°C im Boden notwendig. Gesäter Mais muss möglichst rasch auflaufen. Dies wird zudem begünstigt, wenn der Mais nicht zu tief gesät wird. Laut Vogelwarte ist das tiefer Säen des Maises um Krähenschäden (fressen der Maiskörner) zu verhindern nicht geeignet. Die Krähen holen den Samen trotz tiefer Saat hervor. Was wirklich nützt ist, die Krähen nicht aufs Feld zu locken oder sie zu vergrämen.
Nach der Bodenbearbeitung wird ca. 2 Tage gewartet bis der Mais gesät wird. Denn die Krähen kommen auf frisch bearbeitete Felder um Würmer, Käfer, Schnaken etc. zu fressen. Bei der Saat muss darauf geachtet werden, dass kein Maiskorn auf der Bodenoberfläche herumliegt. Herumliegende Körner locken die Krähen an.
Weitere Massnahmen sind: Akustische Abschreckgeräte wie der BirdAlert, der mit Vogelschreien arbeitet oder ein Knallapparat. Grosse mit Gas gefüllte Ballone zeigen auch Wirkung. Tote Krähen aufhängen bringt nichts als Ärger, stattdessen steckt man die Federn einer toten Krähe kreisförmig in den Boden.
Einige wichtige Maisherbizide haben neu Abschwemmauflagen. Vor der Maissaat könnte, sofern erforderlich, auch gut noch am Rand ein Saum auf Ackerflächen, ein Blühstreifen oder eine Wiese angelegt werden. Dieser kann je nach Breite 1-2 Abschwemmpunkte ergeben.
Zuckerrüben
Schnaken
Bei Vorfrucht Wiesen ist der Druck durch Erdschnakenlarven gross. Leider kann gegen diese Schädlinge nichts mehr gemacht werden, da alle Chlorpyriphos-haltigen Insektizide verboten wurden. Fruchtfolge umstellen und keine Wiese vor Zuckerrüben.
Frostschäden
Die Rüben laufen stellenweise etwas unregelmässig auf, einige weisen an den Keim- wie Laubblättern leichte Frostschäden auf. Dies äusserst sich durch glänzende Keimblätter oder vom Rand her braun werdende echte Blätter. Wir haben keine Kenntnis von Nachsaaten.
Erdflöhe
Die Erdflöhe haben stellenweise, vor allem am Osterwochenende, geschadet. Diese Schabstellen sind aber heute verkorkt und hellbraun. Nun gilt es die Aktivität der Flöhe erneut zu überprüfen. Wenn nun an mehr als auf jeder 2. Rübe (50%) frische Schabstellen auftreten, ist die Bekämpfungsschwelle überschritten. Die Erdflöhe bevorzugen zarte Blätter. Darum schaben sie jetzt vermehrt an echten Blättern und nicht mehr an den «zäheren» Keimblättern. Werden an den Blattspitzen verkrümmte oder verkrüppelte Blätter festgestellt, stammt das jetzt von an der Blattunterseite schabenden Flöhen und noch nicht von Blattläusen.
Für die Bekämpfung des Zuckerrüben-Erdflohs ist eine Sonderbewilligung notwendig. Das Formular finden Sie auf der Strickhof Webseite.
Raps
Bei noch nicht blühendem Raps könnte eine Fungizidbehandlung gegen Rapskrebs noch durchgeführt werden. Die steigenden Temperaturen begünstigen zwar die Bildung von Fruchtkörpern, doch fehlt wahrscheinlich die Nässe für Infektionen in den kommenden Tagen.
Weizen
Verkürzung
Im 1-2 Knotenstadium ist es möglich einen Wachstumsregulator einzusetzen. Nur lageranfällige Sorten müssen meist zweimal verkürzt werden. Bei vielen Sorten reicht eine Verkürzung Ende Bestockung mit CCC oder mit den weiteren Verkürzern im 1-2-Knotenstadium. Das CCC wurde in diesem Jahr vor Ostern entweder fast etwas zu früh oder kurz vor dem Wetterumschwung mit reduzierter Dosierung eingesetzt. Dichte Bestände mit mittelstandfesten Sorten sollten deshalb mit einer Teildosierung nachverkürzt werden. Das Wetter ist jetzt ideal dafür. Der Weizen ist mehrheitlich sehr gesund. Ausser sehr frühe Sorten, an diesen haben wir «zümftig» Gelbrost ausgezählt. Spätere Saaten sind noch gesund. Wird das Wetter feuchter und wärmer, steigt der Pilzdruck bis in 14 Tagen an, dann ist ein Fungizid sinnvoll.