Pflanzenschutz aktuell im Feldbau 14. April
Aprilwetter mit Frost
Glanzkäfer fliegen bei Kälte nicht. Der Rapskrebspilz wächst bei diesen Bedingungen auch nicht. Diese Woche ist kein Wachstumsregler-Wetter und einzelne Weizensorten sowie gewisse Rübenschläge erlitten Frostschäden. Blattrandkäfer hat es an den Sommererbsen und Maiswurzelbohrer Auflagen.
Raps
Glanzkäfer
Wegen den tiefen Temperaturen in den letzten Tagen sind seit Ostern keine Käfer mehr zugeflogen. Der Schnee oder der Frost der letzten Tage hat dem Raps im Vergleich zu anderen Kulturen (Kirschen, Aprikosen, Rüben….) nicht geschadet. Spätfröste führen zu verkrümmten Stängeln, weil die Wasserzufuhr zur Triebspitze behindert wird. Manchmal treten an den Trieben auch Frostrisse auf. Nach der Frostperiode richten sich die Pflanzen meist wieder auf, allenfalls bleibt ein gekrümmter Trieb zurück. Die Blüten erleiden in der Regel keinen Schaden.
Raps, der in den nächsten Tagen erste offene Blüten aufweist, darf nicht mehr mit Insektiziden gegen den Glanzkäfer behandelt werden.
Rapskrebs
Vor oder während der aufgehenden Blüte kann ein Fungizid gegen Rapskrebs eingesetzt werden. Sie wären bis ins Stadium DC 65 zugelassen. Es stellt sich dieses Jahr aber die Frage, ob bei diesen Temperaturen eine Behandlung gegen Rapskrebs überhaupt notwendig ist? Die Sklerotien im Boden keimen bei einer Bodentemperatur von 6-10°C aus. Diese Temperatur erreichen wir diese Woche nicht. Unsere Empfehlung ist, aus Imagegründen keine blühenden Rapsfelder zu behandeln. Das ist in diesem Jahr besonders wichtig.
Getreide
Stadium und Verkürzung
In Wintergerste findet man an Blättern in Bodennähe alte Netzflecken. Die Gerste ist nun in der Schossphase und wird dadurch den Krankheiten für eine gewisse Zeit davon wachsen. Diese Woche ist in Gerste und Weizen definitiv keine Woche für den Einsatz von Wachstumsregulatoren.
Frostschäden
Der Winterweizen zeigt je nach Sorte leichte Frostschäden. Die Nekrose befindet sich meist an der Stelle, wo das Blatt gebogen ist. Diese Blattschäden werden sich in nächster Zeit wieder auswachsen.
Erbsen
Blattrandkäfer
Die Käfer wurden in Sommererbsen aktiv. Sie haben den halbmondartigen Zackenfrass an den untersten Blättern verursacht. Das zeigt uns, dass sie im Feld aktiv sind. Der eigentliche Schaden entsteht durch die Larven, die im Boden die Knöllchenbakterien fressen. Ernteverluste können durch die Bekämpfung der Käfer oder durch eine moderate Stickstoffgabe erfolgen. Wintererbsen sind für diesen Schädling weniger attraktiv.
Rüben
Frostschäden?
Noch ist unklar wie stark die Fröste den aufgelaufenen Rüben geschadet haben. Das Zählen der noch vorhandenen Bestandesdichte, 2-3 Tage nach dem letzten Frost, gibt Aufschluss darüber wie dicht die Rüben noch stehen. Zählen Sie deshalb an2-3 verschiedenen Stellen auf 10 Laufmetern die noch gesunden Rüben aus. Fällt die Zählung tiefer aus als 20 Rüben auf 10 Lm (= 40'000) Rüben je ha, sollten Sie vor einem Entscheid mit uns oder der Zuckerrübenfachstelle Kontakt aufnehmen.
Mais
Maiswurzelbohrer
Der Maiswurzelbohrer ist in der Schweiz als Quarantäneschädling aufgeführt. Im Jahr 2020 wurden in Birmensdorf, Ossingen, Stadel, Uster und Wallisellen, sowie in Oberrohrdorf im Kanton Aargau Maiswurzelbohrer in Fallen gefangen. Als Folge dieser Funde musste um die Fundorte eine sogenannte abgegrenzte Zone von 10km Radius eingerichtet werden. Kein Mais im Folgejahr ist das wirksamste Mittel gegen den Maiswurzelbohrer. Darum darf auf einer Parzelle, die in dieser Zone liegt, auf der bereits im Jahr 2020 Mais stand, dieses Jahr (2021) kein Mais stehen. Eine Zuwiderhandlung zieht rechtliche Konsequenzen nach sich.