Pflanzenschutz aktuell Feldbau 28. Oktober 2020
Rüben
Bodenbearbeitung nach Conviso Rüben
Nach der Ernte der Zuckerrüben steht vielerorts die Weizensaat an. Gerade nach Conviso Smart Zuckerrüben sollte einiges beachtet werden. Durchwuchsrüben, welche Schosser in der Nachfolgekultur bilden könnten, müssen jetzt ausgeschaltet werden. Bei der Bodenbearbeitung der Nachfolgekultur kann viel dafür gemacht werden, dass sich der Handarbeits- Aufwand im Frühjahr / Sommer in Grenzen hält.
Es ist wichtig, dass eine Bodenbearbeitung vorgenommen wird. Setzen Sie dabei den Pflug mit einem neuen Vorschäler ein. Falls Sie in einem pfluglosen Anbauprogramm mitmachen, so achten Sie darauf, dass Sie eine intensive Bodenbearbeitung vornehmen – zum Beispiel mit einer Scheibenegge. Dabei sollen die Rübenkörper möglichst gut zerkleinert werden und nicht an der Oberfläche zurückbleiben. Von einer Direktsaat mit Säkombination und Grubber raten wir nach Smart Belamia ab. In diesem Verfahren werden die Rüben zu wenig geschädigt und ein Austreiben im Frühjahr ist garantiert. Ein gezieltes Augenmerkt gilt es auf die Abkehrungen und die Rübenhaufen zu legen. Zeigen Sie bei den aktuell nassen Bedingungen Geduld und führen Sie bei der nächsten Schönwetterperiode eine entsprechend intensive Bodenbearbeitung durch. Dies wird sich nächstes Frühjahr auszahlen.
Getreide
Herbstbehandlung
Bis am Samstag wären Herbizidbehandlungen oder das Streuen von Schneckenkörnern im Getreide im Nachauflauf ohne Sonderbewilligung möglich. Wir raten von Behandlungen in nassen oder zu feuchten Boden ab. Ab dem 1.11. kann in begründeten Ausnahmefällen (Wintergerste, Triticale oder früh gesäter Weizen) eine Sonderbewilligung beantragt werden. Nächste Woche sind die Verhältnisse sicher besser als Freitag oder Samstag (30. bzw. 31. Oktober). Die Sonderbewilligungs-pflicht ab dem 1. November gilt nur für Pflanzenschutz Anwendungen im Acker- und Futterbau.
Drahtwurmschäden
Nun zeigen sich auch in Wintergerste erste Drahtwurmschäden. Die Gerste ist im 2- bis 3- Blattstadium. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man Einzelpflanzen, die gelbe Blätter aufweisen. Zieht man sachte an solchen Pflanzen, kann man sie leicht aus dem Boden ziehen. Der Wurzelansatz ist angefressen. Manchmal sieht man kleine Eintrittslöchlein oder aber ein verfranzter Wurzelansatz. Gräbt man bei diesen Pflanzen den Boden um, findet man die gelben Drahtwurmlarven im Boden. Drahtwürmer haben einen 4- jährigen Lebenszyklus. Dabei sind sie 4 Jahre als Larve (Drahtwurm) im Boden. Nach der Eiablage, mehrheitlich in Wiesen, schlüpfen die kleinen Drahtwürmer aus und fressen Wurzeln oder zarte Pflanzen. Am Anfang, im ersten Jahr, gibt es nur schwach sichtbare Schäden. Im 4. Jahr hingegen sind die Larven ausgewachsen und haben den grössten Appetit. Beispiel: Die Eier werden im 2017 in eine Wiese abgelegt, im 2018 ist da noch Wiese, wo die kleinen Larven nur wenig fressen. Im 2019 steht Weizen, wobei der Appetit der Larven bereits zunimmt. In diesem Jahr kommt Wintergerste. Da die Larven nun gross sind, haben sie grossen Hunger und machen in der Gerste auch einen beträchtlichen Schaden. Weil auch hier ein Beizmittel fehlt, kann nichts dagegen unternommen werden. Die Drahtwurmpopulation wird steigen, Schäden in anderen Kulturen wie Mais werden zunehmen. Ein Ansatz wären die neuen biologischen Verfahren. In diesen wird mit einem Pilz, der natürliche Feind, gearbeitet. Dieser befällt die Drahtwürmer und diese sterben ab. Solche Produkte wurden erst in Kartoffeln angemeldet. Es wäre aber wünschenswert, wenn sie auch in anderen Kulturen eingesetzt werden könnten, damit die Population wieder während der gesamten Fruchtfolge dezimiert werden könnte.