Pflanzenschutz aktuell Feldbau 26.8.2020
Blacken auf Wiesen
Vereinzelte Blacken kann man das ganze Jahr von Hand ausstechen. Hat es zu viele Blacken, ist die chemische Variante am ökonomischsten. Der optimale Termin der Bekämpfung liegt zwischen Ende August bis Ende September, da die Blacken in dieser Zeit den Wirkstoff optimal in die Wurzel hinunter transportieren. Bei Einzelstockbehandlungen werden mit Ally Tabs sehr gute Resultate erzielt. Simplex ist nur bis Ende August bewilligt. Flächenbehandlungen in Dauerwiesen können ohne Sonderbewilligung bis maximal 20% der Dauergrünlandfläche (ohne BFF) mit einem selektiven Herbizid (Asulam, Harmony, Hoestar) durchgeführt werden. Behandlungen sollten nur unter 25°C vorgenommen werden. Für eine nachhaltige Lösung sollte nach der Flächenbehandlung eine Übersaat erfolgen oder mindestens im Frühjahr die Bestockung der Gräser gefördert werden. Bei einer Wiesenerneuerung ist beim Einsatz eines Totalherbizides (Glyphosate) immer eine Sonderbewilligung notwendig. In den meisten kontrollierten Wiesen-Neuansaaten besitzt der Klee noch nicht drei echte Blätter. Mit etwaigen Samenblackenbehandlungen muss dort noch ein bis zwei Wochen zugewartet werden. Aus Wurzelstücken gewachsene Blacken können gut aus der noch lockeren Erde gezogen werden.
Raps
Vor und nach diesem Wochenende wird der meiste Raps gesät. Bei anschliessenden Herbizidbehandlungen müssen die Gewässerabstände gemäss SPe3-Auflagen der Mittel eingehalten werden. Die Abschwemmauflage (A) wird je nach Gefährdung des Mittels auf der Etikette mit Punkten von 1-4 versehen. Der Bund hat in einer Weisung definiert, welche Massnahmen wie viele Punkte ergeben. Siehe Mittelheft Seite 114. Die Abschwemmauflagen müssen bei Feldern, die näher als 100m zu einem Gewässer liegen und die mehr als 2% Gefälle dorthin aufweisen, erreicht werden. Wenn für beispielsweise 1 Punkt der 6 Meter breite bewachsene Pufferstreifen gewählt wird, ist zu beachten, dass man bei diesem Pufferstreifen von einer Wiese ausgeht. Eine angesäte Kultur, die nicht behandelt wird, gilt nicht. Es werden nur Untersaaten, Blühstreifen, Saum oder Wiese akzeptiert. Die Strasse darf anders als bei der Driftauflage (D) nicht als Distanz mitgezählt werden. Unterlassen Sie Behandlungen, wenn der Wind stärker als mit 18 km/h weht (Fahnen stehen waagrecht und hängen nicht mehr am Pfahl).
Besonders bei hohem Kleberndruck ist die Nachauflaufvariante Tanaris und Butisan S in Betracht zu ziehen.
Früh gesäter Raps ist schon aufgelaufen und ganz vereinzelt hat es bereits Schabstellen vom Erdfloh. Raps muss nach dem Auflaufen in kurzen Abständen kontrolliert werden. In Ausfallraps-reichen Gründüngungen ist der Raps teilweise stark angeschabt. Wenn es dem Erdfloh zu heiss war, zieht er sich oft von dort an Waldränder oder Hecken zurück. Bei den jetzt tieferen Temperaturen und noch wenig neu aufgelaufenem Raps fliegen sie manchmal wieder in diese Flächen zurück und besiedeln die neuen Felder von da, wenn sie auflaufen. Es sind in Gründüngungen keine Behandlungen zugelassen. Solche Flächen könnten sogar helfen eine starke Resistenzentwicklung hinauszuzögern, weil dort Käfer überleben, die nicht behandelt werden.