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Pflanzenschutz aktuell Feldbau 15. Juli 2020

Es ist nach wie vor Krautfäulewetter, die Kartoffelstauden müssen entsprechend gut mit Fungiziden geschützt werden. In Zuckerrüben mehren sich die Meldungen von Cercoflecken, aber Schosser hat es immer noch in den Feldern. Der Bund hat viele Wirkstoffe nicht mehr bewilligt, eine Übersicht.
Cercospora Blattflecken in Zuckerrüben
Cercospora Blattflecken mit rotem Rand und schwarzen Punkten im Fleck

Zuckerrüben

Cerco-Situation 
In Feldern wo Rüben in der Nähe waren findet man erste Flecken. Die kühlen Nächte haben die Ausbreitung des Cercosporapilzes deutlich verlangsamt. In höher gelegenen Gebieten sind noch keine Flecken zu finden. Eine erste Behandlung ist angesagt, bei ersten sichtbaren Flecken. Zur Wirkungsverbesserung ist es empfohlen zum Triazol Mittel 2-3 Liter pro Hektare Funguran Flow (Kupfer) dazu zu mischen. Bei Folgebehandlungen, je nach Sortenanfälligkeit und Wetter, nach 3-5 Wochen, muss der Triazol Wirkstoff abgewechselt werden. Siehe Cercospora Blattflecken Bekämpfungsstrategie im Mittelheft Seite 109.

Schosserrüben Zuckerrüben
Schosserrüben jetzt ausreissen!

Schosser oder Wildrüben
Wir sagen es immer wieder, Schosserrüben jetzt ausreissen!

 

Ausfallraps
Ausfallraps unbedingt vor einer Bodenbearbeitung keimen lassen

Raps

Stoppelbehandlung
Auf abgeernteten Rapsfeldern muss mit einer Bodenbearbeitung zugewartet werden bis der Ausfallraps gekeimt ist. Gelangen Rapssamen in tiefere Bodenschichten, fallen sie in eine Keimruhe und werden als Durchwuchsraps in Folgekulturen zum Problem. 

 

Krautfäule-Befall massiv in Kartoffeln
Massiver Streubefall (Nahaufnahme): Krautfäulesporen gefährden auch die Knollen im Boden
Krautfäule-Streubefall massiv
Massiver Krautfäule-Streubefall

Kartoffeln

Krautfäule-Wetter 
Die Krautfäule ist fast allgegenwärtig. Es herrschen mit den aktuellen Temperaturen und den leichten Regenfällen bis und mit Freitag beste Infektionsbedingungen. Dem muss mit kurzen Spritzintervallen (max. 7 Tage) und der Wahl von Wirkstoffen mit guter protektiver und abstoppender Wirkung entgegnet werden. Abstoppend wirken beispielsweise Curzate M WG, Nospor Combi, Kunshi, Valis M, Amphore Flex, Proxanil, Consento, Arkaban und Infinito. Protektiv sind beispielsweise Valbon, Acrobat, Revus und weitere. Krautfäulemittel mit sporenabtötender Wirkung sind beispielsweise Leimay, Mapro, Ibiza, Tisca, Zignal, Electis, Ranman Top, Eleto, Orvego, Dominator. Tritt Befall im Feld auf sind Stoppspritzungen empfohlen. Innert 3-4 Tagen müssen 2 Behandlungen mit einer Mischung aus abstoppendem (Bsp. Curzate M WG) und einem Mittel mit sporenabtötender Wirkung (Bsp. Ranman Top) gemacht werden. Von beiden Mischpartnern werden die vollen Aufwandmengen zusammen gemischt bzw. je Stopp-Spritzung angewendet. 
Die Auflagen (Drift und Abschwemmung) und Bewilligung in IPS-Suisse Kartoffeln für die eingesetzten Fungizide können im Mittelheft nachgeschlagen werden. 
Im Biolandbau muss mit den bewilligten Kupfermitteln (300-400g Aktivsubstanz je ha) auch mit sehr kurzen Intervallen gearbeitet werden. 
Beim Anbau von Demeter Kartoffeln ist Kupfer verboten. Allerdings ist bei fortgeschrittenem Befall, das Kraut zu vernichten. Krautfäulesporen gelangen jetzt mit den Niederschlägen in den Boden und befallen die Knollen im Boden. Latent befallene Knollen können nicht aussortiert werden, sie faulen am Lager oder noch schlimmer, später im Laden. Vom grossflächigen Anbau nicht resistenter Sorten, ohne Schutz gegen Kraut- und Knollenfäule raten wir dringendst ab. 

Berufskollegen mit konventionellen Kartoffeln müssen im 20-40km Umkreis ein x-faches mehr an Fungiziden (Menge) anwenden, um die Knollen zu schützen, als auf der Fläche ohne Fungizide gespart wird. Zudem steigt auch bei den Feldern in der Umgebung die Gefahr von Knollenbefall und somit von grösseren Problemen bei der Lagerung. Es gilt für alle Betriebe, dass Krautfäulefälle dem Pflanzenschutzdienst und der Agroscope Reckenholz (Phytopre) (058 468 72 39) gemeldet werden. 

 

Pflanzenschutzmittel 

Zurückgezogene Wirkstoffe 
Der Bund hat am 1. Juli die Liste der Wirkstoffe veröffentlicht, die gestrichen werden. Die folgenden Wirkstoffe bzw. Mittel haben eine Ausverkaufsfrist bis 1.7. 2§    §021 und eine Aufbrauchfrist bis 1.7.2022: (Bifenthrin) Talstar SC. (Desmedipham) Beetup Pro SC, Belvedere forte, Beta Team, Betanal Expert, Betanal Maxxpro, Mentor Contact, Sugaro Pro. (Dimethoat) Perfektion, Rogor 40, Formal, Danadim Progress. (Diquat) Reglone, Barala.

(Lufenuron) Match. (Methomyl) Lannate 25 WP. (Propiconazol) Avenir Pro, Stereo ECO. (Pymetrozine) Plenum WG. (Spirodiclofen) Envidor. (Teflubenzuron) Nomolt. (Thiamethoxam) Actara (Gewächshausanwendung). (Triadimenol) Bayfidan SC 312

Eine kürzere Aufbrauchfrist, dieses Jahr bis am 30.9.2020 haben: (CIPC) Keimhemmer für Kartoffeln: Gro Stop, VP Pulver, Retenox, Neo Stop und der Wirkstoff (Methiocarb) Mesurol flüssig Vogelrepellent im Mais. 

Auf die Liste der Wirkstoffe die reevaluiert werden, steht (Epoxiconazol) Allegro, Bronco, Adexar, Bell, Opera, Opal, Capalo, Opus Top, Osiris, Tolara und (Thiacloprid) Biscaya, Alanto. Auch Diuron ist dort zu finden. Das Mittel Alce hat bereits eine Aufbrauchsfrist 31.12.2020.

Wirkstoffe die reevaluiert werden können von den Bewilligungsinhabern noch verteidigt werden. Die Chancen, dass sie erneut bewilligt werden ist aber relativ gering. Epoxiconazol ist in der EU bereits verboten. Mittel mit diesem Wirkstoff können in Deutschland noch bis zum 30. 10.2021 aufgebraucht werden. Das vollständige Dokument über die Änderungen der Pflanzenschutzmittelverordnung des Bundes ist auf der Webseite des Strickhofs abrufbar. 

 

Die nächste Mitteilung "Pflanzenschutz aktuell im Feldbau" erscheint in KW 32