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Pflanzenbau News vom 8. Juni 2022

Themen dieser Woche sind: Kartoffeln: Krautfäule; Schnecken; Alternaria ¦ Weizen: Fusarien; Verunkrautung ¦ Mais: Fritfliegen; Schnecken, Blacken

Kartoffeln

Krautfäule 
Die Kraut- und Knollenfäule-Befallsmeldungen nehmen wieder zu. Das ist nicht erstaunlich, denn das nasse und kühle Wetter der letzten Tage verbunden mit Aufhellungen und schwankenden Temperaturen sind beste Voraussetzungen für den Pilz. Sporen sind noch ausreichend vorhanden, vor allem an Durchwuchskartoffeln. Noch selten waren Durchwuchskartoffeln so stark mit Krautfäule befallen, zudem findet man an diesen Stauden sporulierenden Stängelbefall.  
Jetzt gilt es jedes passende Wetterfenster ohne Niederschläge und ausreichend abgetrockneten Boden für das Aufrechterhalten des Fungizidschutzes bzw. für das Abstoppen etwaiger Befälle zu nutzen. Liegt die letzte Spritzung ca.10 Tage zurück, sollte man auf Nummer sicher gehen und mit einem teilsystemischen Mittel arbeiten. Diese Wirkstoffe können auch ein paar Tage alte Infektionen noch abstoppen.  

Kartoffeln Krautfäule
Typischer Pilzrasen auf der Blattunterseite

 

Schnecken
Das regnerische Wetter begünstigt auch die Schnecken in den Kartoffeln. Weil später beim Abreifen der Stauden meistens trockenes Wetter herrscht, bleiben dann gestreute Körner wirkungslos an der Bodenoberfläche liegen. Die Behandlung sollte deshalb jetzt nach einer Feuchtphase erfolgen, weil jetzt die Chancen noch gross sind, dass die Schnecken an der Bodenoberfläche die Körner fressen. Schneckenkörner werden auf schweren, eher groben Böden eingesetzt. In sandigen Böden nur, sofern der Betriebsleiter aus Erfahrung weiss, dass Frassschäden an den Knollen entstanden sind. 

Alternaria
Die Alternaria-Dürrfleckenkrankheit kann ca. 7-8 Wochen nach dem Auflaufen an den untersten Blättern erstmals sichtbar werden. Warmes Wetter (> 20°C) und ab und zu ein Gewitterregen fördern Infektionen. Regenphasen oder Trockenheit hemmen die Sporenbildung. Besonders starke Infektionen können aber bei Regen nach Trockenphasen eintreten, weil die Bestände gestresst und die Blätter schlechter mit Nährstoffen versorgt sind. Anfang Monat war es trocken, das hat die Bestände gestresst. Bei der Fungizidwahl gegen Krautfäule sollte ab jetzt darauf geachtet werden, dass die Mittel auch eine Wirkung gegen Alternaria aufweisen oder ein entsprechender Mischpartner alternierend alle 14 Tage zugesetzt wird. Gute Alternaria Wirkung haben die Wirkstoffe Azoxystrobin, Trifloxystrobin, Difenoconazol, Fluxapyroxad, Boscalid und Metiram. Metiram in Mischung mit Mangan ist vergleichbar mit dem im letzten Jahr zurückgezogenen Mancozeb.

Kartoffeln Alternaria
Alternaria auf Kartoffelblatt

 

Weizen

Fusarien

Die Blüte des Weizens ist vielerorts vorbei, nur noch bei Spätsaaten sind die Staubbeutel an den Ähren sichtbar. Das wetterbedingte Mykotoxin-Risiko ist auf www.fusaprog.ch abrufbar. Wenn Sie ihre Parzelle online erfassen, berücksichtigt das Programm auch ihre spezifischen Gegebenheiten auf dem Feld und erstellt ein entsprechendes Mykotoxinrisiko. Das Programm enthält auch eine Sortenanfälligkeits-Tabelle, in der Sie die Anfälligkeit ihrer Sorte nachschlagen können. 
In spät gesätem Weizen (der noch blüht (Staubbeutel sichtbar)) mit mittel anfälliger Sorte besteht ein Infektionsrisiko. Hier ist eine Behandlung angezeigt. 

Verunkrautung
Problemunkräuter wie Blacken, Disteln, Winden oder Klebern, Windhalm und Ackerfuchsschwanz überragen nun die Getreidebestände. Hat es Blacken, sollte der Samenständer mit einer Rebschere abgeschnitten und an Ort und Stelle in einen Plastiksack (Dünger/Kehricht) gesteckt werden. Vorsichtig, dass möglichst keine Samen herunterfallen. Bei Klebern oder Ackerfuchsschwanz ist das nicht mehr möglich. Hier muss im Feldkalender eine Notiz hinterlegt werden, dass dieses Feld Problemunkräuter aufweist, damit in den nächsten Kulturen entsprechend reagiert werden kann. 

Klebern Wintergerste
Klebern überragen die Wintergerste

 

Mais

vereinzelte Ausfälle durch Fritfliegen 
Beim Auflaufen der Maiskeimlinge kann die Fritfliege Eier an die jungen Pflanzen ablegen. Daraus schlüpft eine kleine Larve, die sich ins Innere der Pflanze durchfrisst. Dabei entsteht ein Löchlein, das durch das Längenwachstum des Blattes zu den charakteristischen 3 bis 4 Streifen führt. Oft führt diese Beschädigung auch dazu, dass die Blätter beim Ausrollen/Längenwachstum hängen bleiben und sich die Pflanze deswegen zu krümmen beginnt. Seit der fehlenden Beizung sieht man in der Jugendphase mehr Fritfliegenschäden.  

 

Mais Schäden
Fritfliegenschäden an Mais: Schaden auf dem Blatt, 4 Striche
Mais Schäden
Verkrümmter Wuchs durch Fritfliegen



Schnecken
Ein feiner Längsfrass ohne Vergilbung an den Streifen stammt entweder von Getreidehähnchen oder wie auf dem Bild, wenn die Frassstreifen sehr lange sind und kein Fensterfrass aufweisen, von den Schnecken. Bei frischen Schäden findet man auch feine Schleimspuren an den Blättern. 
Mais ab 4-6 Blattstadium ist nicht mehr gefährdet. 

Mais Schäden
Schneckenfrass an Maisblatt

 

Blacken
Gegen Blacken im Mais wirkt vor allem der Wirkstoff Dicamba den es in Mischung mit anderen Herbiziden gibt (Hector Max, Arrat) oder als Solo-Anwendung bzw. als Mischpartner (Banvel 4S, Lunar, Dialen, Dicazin 4S, Dicavel SL). Neben Dicamba haben Equip Power oder Adengo auch eine gute Wirkung gegen Blacken. 


PDF: Pflanzenbau News vom 8. Juni 2022